Eine weitere Stimme zum Oops! Award, bei dem das WeTab (neofonie) den großen Preis der Grand Jury namens Netzpiloten-Leser gezogen hatte. Heute mit Tanja Gabler, Bloggerin und Leiterin der Online-Redaktion von Internet World Business.
1. Was ist für Sie der größte Blog-Skandal unter den Top 5 und warum?
Unangefochten auf Platz eins: Helmut Hoffer von Ankershoffen. Weil er Rezensionen auf Amazon unter falschem Namen veröffentlicht hat. Weil er als Pseudonym den Namen eines bekannten Bloggers gewählt hat, nämlich den von Peter Glaser. Weil er dazu nicht nur sein Konto, sondern auch das seiner Frau verwendet hat. Weil er überheblich genug war, um zu glauben, dass das nicht herauskommt. Weil er sein Amt als WeTab-Geschäftsführer zuerst nur „ruhen“ ließ, bis er sich im Oktober auch aus der Geschäftsführung des IT-Dienstleisters neofonie zurückzog…
2. Derzeit scheint es eine Häufung solcher Skandale zu geben. Haben Sie einen Erklärungsansatz?
Die Social-Media-Community ist wachsam und groß genug, um Verfehlungen auch zu verbreiten.
In vier von fünf unserer Skandale geht es um das Fehlverhalten einzelner Personen. Lässt sich dieses Ihrer Meinung nach in solchen Fällen verhindern?
Social-Media-Guidelines können eine Hilfe sein, indem sie Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren. Fehlverhalten von Chefs werden sie vermutlich nicht verhindern können, da diese gewöhnlich eigene Regeln für Ihr Verhalten aufstellen.
4. Beispiel Nestlé: Was sind die größten Fehler, die Unternehmen im Social Web machen können? Und was tut man, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist?
Zensur halte ich für den schlimmsten Fehler: Wer in sozialen Netzwerken aktiv ist, muss Kritik aushalten können. Wenn ein Unternehmen grobe Fehler gemacht hat, gelten in Social Media die gleichen Regeln wie in der analogen Welt: Missverhalten zugeben, um Entschuldigung bitten, das eigenen Verhalten ändern und auf Vergebung hoffen.
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Schlagwörter: award, Experte, Oops!, social-medias