Jedes Jahr lädt Apple zur hauseigenen Worldwide Developers Conference (WWDC). Sie richtet sich vor allem an Entwickler der Apple-eigenen Betriebssysteme. Für den Endnutzer interessant ist aber die eröffnende Keynote, in der Apple künftige Produkte vorstellt. Neben Neuigkeiten zum iOS13, stellte Apple mal wieder ein ganz besonderes Schmankerl in der Keynote vor: Der neue Mac Pro, ein Hochleistungs-Rechner für den professionellen Einsatz.
Der letzte Mac Pro wurde 2013 vorgestellt, brach mit dem gerne als „Käsereibe“ verschrienen Design, ließ sich allerdings aufgrund seines neuen zylindrischen Designs nicht großartig ausbauen. Die Käsereibe ist zurück – aber sie hat es wirklich in sich.
Bis zu 28 Kerne und 1,5 Terabyte Arbeitsspeicher
Die mögliche Leistungsfähigkeit des neuen Mac Pro ist schlicht beeindruckend. Bis zu 28 Kerne und ein Speichersystem, das sich auf bis zu 1,5 Terabyte RAM ausbauen lässt, machen ihn zu einem Traum für Entwickler, Grafiker und Animationsdesigner. Bei den Prozessoren setzt Apple auf leistungsstarke Intel Xeon-Prozessoren. 300Watt Leistung und modernes Wärme-Management sorgen dafür, dass der Mac Pro uneingeschränkt arbeiten kann. Die enorme Speicherkapazität verdankt der Mac Pro einer Sechskanal-Speicherarchitektur und 12 physische DIMM-Steckplätzen. Acht PCI Express-Erweiterungssteckplätze sorgen außerdem für mehr Anpassungsmöglichkeiten, als es jemals in einer einzigen Workstation gab.
Mac Pro mit leistungsfähigster Grafikarchitektur der Welt
Wer Filme animiert oder mit komplexen 3D-Umgebungen arbeitet, braucht auch viel Grafikpower. Hier liefert der Mac Pro bis zu 56 Teraflops Grafikleistung in einem einzigen System. Als Vergleich: Die GeForce RTX 2080 bietet 14,2 Teraflops und ist für den Normalgebrauch bereits absoluter Overkill.
Ermöglicht wird diese Leistung durch seine neue Erweiterungsarchitektur. Die Apple MPX Module bieten Thunderbolt-Integration, über 500W Leistung und können mit einer Radeon Pro Vega II Duo bestückt werden, die mit 28 Teraflops und 64 GB Speicher die leistungsstärkste Grafikkarte der Welt ist. Der Mac Pro kann gleich zwei dieser MPX-Module unterbringen.
Die Grafikoptionen des Mac Pro beginnen übrigens mit einer Radeon Pro 580X, die mit 5,5 Teraflops und 8 GB Speicher deutlich bodenständiger ist.
Mit der Beschleunigerkarte Apple Afterburner lassen sich bis zu 6,3 Milliarden Pixel pro Sekunde dekodieren. Damit können Videoeditoren bis zu drei Streams von 8K ProRes RAAW-Video und 12 Streams von 4K ProRes RAW-Video in Echtzeit dekodieren.
Leistung, die ihren Preis hat
So viel Power kommt natürlich auch nicht ohne einen entsprechenden Preis. In seiner einfachsten Ausführung ist der Mac Pro mit 5.999 US-Dollar angegeben, die Mehrwertsteuer noch nicht eingerechnet. Für die genannten Höchstleistungen dürfte der Preis nochmal ein Vielfaches betragen. Aber zur Relativierung: Der Rechner richtet sich an den professionellen Gebrauch, wo die Leistung auch einen geschäftlichen Mehrwert bietet.
Pro Display XDR mit 6K Retina
Zusammen mit dem Mac Pro stellte Apple auch einen neuen Monitor vor, das Pro Display XDR. Dieser verfügt über eine 32 Zoll Bilddiagonale und ein 6016 x 3384 Pixel 6K Retina-Display. Für ein realitätsgetreues Bild sorgen der P3-Farbraum und 10-Bit Farbtiefe, außerdem für über eine Milliarde Farben. Die Polarisationstechnologie bietet übrigens einen superbreiten, farbgenauen außermittigen Betrachungswinkel. Damit können auch mehrere Personen das Bild unverfälscht sehen.
Auch der Dynamikbereich bringt das Pro Display XDR auf ein neues Niveau. 1.000 Nits Vollhelligkeit und 1.600 Nits Vollhelligkeit liegen deutlich über der Leistung eines typischen Displays. Der 4K-Monitor Acer Predator bringt die 1.000 Nits beispielsweise als Maximalwert.
Noch beeindruckender ist das Kontrastverhältnis von 1.000.000:1. Damit lassen sich spiegelnde Akzent und dunkelste Schwarztöne ebenso darstellen wie alle Details dazwischen.
Auch für das Pro Display XDR muss tief in die Tasche gegriffen werden. Das Display kostet nämlich 5.000 US-Dollar. Der Preis wird allerdings noch etwas „geschönt“, da das Display ohne Haltevorrichtung verkauft wird. Der Pro Stand fürs Display kostet stolze 999 US-Dollar und eine VESA Mount Adapter 199 US-Dollar. Weitere 1.000 Dollar werden für die Nano-Textur-Option fällig. Dabei wird das Glas im Nanometerbereich geäzt, um weniger Reflexion und Blendung zu erzeugen.
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Schlagwörter: 6K Bildschirm, Apple, high end, Intel Xeon, Mac Pro, Pro Display XDR, Retina, Vega