Battlefield V Firestorm – Der Battle Royale Modus im Test

Am 25. März veröffentlichte der Publisher Electronic Arts den Battle Royale Modus Battlefield V Firestorm. Damit erhält das Battlefield-Franchise erstmalig einen Battle Royale Modus und springt auf den Zug auf, den Genrevertreter wie PUBG, Fortnite und Apex Legends derzeit am Fahren halten.

Firestorm unterscheidet sich in den Grundzügen gar nicht allzu stark von seinen Mitstreitern. Der Modus kann sowohl im Solo- als auch im Trupp-Modus mit bis zu drei Mitstreitern gespielt werden. Zu Beginn jeder Runde springen alle 64 Spieler aus Flugzeugen und landen, nur mit einem Messer in der Hand, irgendwo auf der Karte. Dann werden Waffen und Fahrzeuge gesucht und es wird solange gekämpft, bis es einen Gewinner gibt.

Wir haben Firestorm gespielt und den Battle Royale Modus in unserem Test etwas genauer unter die Lupe genommen.

Die Karte ist riesig!

Schon im Vorfeld war klar, dass die Karte Halvøy riesig werden würde. Tatsächlich ist Halvøy die größte Map, die je ein Battlefield gesehen hat. Das macht sich beim Spielen zwar irgendwie bemerkbar, fällt aber weder sonderlich positiv noch negativ auf. Ohnehin bekommen wir nie die komplette Karte zu sehen. Der namensgebende Firestorm, ein Feuerring, der die Karte umschließt, verdeckt nämlich schon gleich zu Beginn einen nicht unerheblichen Teil der Map. Der Ring wird mit der Zeit immer kleiner und treibt die Spieler so weiter zusammen. Im Vergleich zu anderen Battle Royals, ist der Feuersturm dabei etwas gnädiger mit uns. Ich habe es bis jetzt immer geschafft, rechtzeitig in die Zone zu kommen und nicht auf dem Weg vom Feuersturm verschlungen zu werden.

Wenn wir allerdings in den Sturm geraten, meistens weil wir gerade in Gefechte verstrickt sind, wird es hektisch. Der Sturm in Firestorm ist nämlich ein wirklicher Sturm. Konkret heißt das: Wir sehen schlecht und sterben schnell.

Was positiv auffällt, ist die Ästhetik der Karte. Das skandinavische Flair und die raue Landschaft der Karte bieten beim Spielen eine beeindruckende Aussicht. Hier und dort erschwert uns außerdem ein Schneesturm die Sicht. Das macht die Kämpfe auf Halvøy durchaus abwechslungsreich. Die Einschränkungen durch verschiedene Wetterbedingungen dürften den meisten Battlefield-Veteranen aber bekannt sein.

Loot aufsammeln macht keinen Spaß.

Battlefield V Firestorm hat leider ein wirklich großes Manko. Das Aufsammeln von Waffen und Gegenständen gestaltet sich, besonders in etwas hektischeren Situationen, ziemlich schwierig. Erledigt man einen Gegner, lässt dieser seinen gesamten Loot fallen. Dabei überlappen sich die Gegenstände häufig und wir sammeln oft die falsche Waffe auf. Manchmal schaffen wir es auch gar nicht den Gegenstand aufzusammeln, auf den wir es abgesehen haben. Das stört den Spielfluss teilweise enorm und hinterlässt in hektischen Situationen das Gefühl, den Fehlern des Spiels ausgeliefert zu sein.

Ausrüstung finden wir, wenn nicht durch das Erledigen anderer Spieler, überall auf der Karte verstreut. Dabei finden wir sowohl Kisten, als auch Tresore, die häufig besseren Loot versprechen. Generell gilt: Je größer und monumentaler eine Landmarke, desto besser die Gegenstände, die wir finden. Nachdem sich der Feuersturm bewegt hat, werden außerdem Ziele freigeschaltet, die wir, wie in Battlefields herkömmlichen Modi, erobern müssen. Schaffen wir das, erhalten wir bessere Beute. Damit versucht Firestorm die Spieler zusammenzutreiben und Kämpfe zwischen den Spielern herbeizuführen. Das macht die Runden spannender und verhindert, dass sich alle Spieler solange voreinander verstecken, bis sie keine andere Wahl mehr haben. Zu den Gegenständen in Firestorm gehören diverse Waffen und Gadgets aus dem Hauptspiel sowie Heilungspakete und Rüstungsplatten.

Von der Unübersichtlichkeit in Sachen Ausrüstung ist leider auch das Inventar in Battlefield V Firestorm betroffen. Es ist nicht immer ganz ersichtlich auf welchem Slot, welcher Gegenstand liegt und welche Munition, für welche Waffe gedacht ist. Anderen Mitspielern Gegenstände fallen zu lassen, ist ebenfalls nur in ruhigen Phasen möglich, da die Bedienung des Inventars hier etwas umständlich ist. In Spielen wie Apex Legends oder Fortnite gehen diese Abläufe deutlich schneller von der Hand.

Firestorm fühlt sich an wie ein Battlefield!

Firestorm fühlt sich immer noch nach Battlefield an! Wie angekündigt, hat es das Gunplay aus Battlefield V auch in den Battle Royale Modus geschafft und das ist gut so! Das Waffen-Gefühl ist nämlich eine der großen Stärken des Spiels. Es ist etwas langsamer und schwerfälliger, als das von Spielen wie Apex Legends oder Call of Duty. Die Nachladeanimationen sind länger, der Rückstoß macht sich stärker bemerkbar und es fühlt sich alles irgendwie realistischer an. Wobei ich, um ganz ehrlich zu sein, keine Ahnung habe, wie sich das Abfeuern eine Waffe überhaupt anfühlt und auch ganz froh bin, es nicht ausprobieren zu müssen.

Auch die zerstörbare Umgebung, die Fans des Franchises so lieben, bleibt uns in Battlefield V Firestorm erhalten. Mit diversen explosiven Waffen wie Raketen- oder Granatenwerfern, Sprengsätzen und Panzern können wir so ziemlich jedes Haus in Schutt und Asche legen. Das eröffnet für einen Battle Royale Modus spannende Perspektiven. Gegner, die sich in Häusern verschanzt haben, lassen sich leichter aus der Reserve locken. Zum Beispiel, in dem man ihnen die gesamte Deckung einfach um die Ohren haut. So werden die Kämpfe in Firestorm sehr dynamisch und bieten diverse taktische Möglichkeiten. Gerade im Trupp-Modus lassen sich diese gut ausspielen. Die Zerstörung der Umgebung macht dabei optisch außerdem eine Menge her.

They see me rollin‘, they hatin‘

Ja, auch Fahrzeuge hat Battlefield V Firestorm zu bieten. Es sind 17 an der Zahl und es macht eine Menge Spaß mit ihnen die Map zu durchstreifen. Doch um ehrlich zu sein, ist der Vorteil dieser Fahrzeuge beschränkt. Während im normalen Battlefield V Multiplayer ein Panzer eine wirklich lästige und ernst zunehmende Bedrohung darstellt, kann er in Firestorm zwar immer noch gefährlich werden, lässt sich aber deutlich leichter ausspielen. Zum einen sind Panzerfäuste und vergleichbare Fahrzeugabwehr eigentlich überall auf der Karte zu finden, zum anderen brauchen Fahrzeuge eigene Munition und Treibstoff. Diese nehmen einen Platz im Inventar ein. Im Trupp Modus lassen sich diese Gegenstände gut auf den Trupp aufteilen. Will man sie aber im Solo-Modus mitnehmen, bleibt wenig Platz für andere Ressourcen.

Besondere Fahrzeuge stehen dabei nicht bloß auf der Karte herum. Wer einen Panzer will, muss ihn sich verdienen, indem er mühselig einen Bunker öffnet. Dabei wird ein Alarm ausgelöst, der andere Spieler anlockt. Dieses Konzept ist eine sehr gelungene Idee. Es verhindert, dass die Fahrzeuge zu mächtig werden. Außerdem treibt es die Spieler zusammen. Ich selbst bin diverse Male mit meinem Trupp wie ein Bekloppter in die Richtung eines Alarms gerannt. Nur um die Spieler dort zu überraschen und mir deren Loot zu schnappen.

Fazit: Ein guter Modus für Battlefield, aber kein eigenes Battle Royale

Battlefield V Firestorm ist ein wirklich spaßiger und guter Modus. Die Spielmechaniken, die Battlefield ausmachen, fügen sich sehr gut in den Battle Royale Modus ein. Große Karten, viele Spieler, Fahrzeuge und Zerstörbarkeit – all das passt in ein Battle Royale. Trotz kleiner Kinderkrankheiten wie dem Aufsammeln von Beute verspricht der Modus eine Menge Spaß.

Für Battlefield-Veteranen wird sich Firestorm jedoch nicht sonderlich neuartig anfühlen. Schließlich sind die Neuerungen, die das Battle Royale dem Genre bringt, alle aus dem Hauptspiel bekannt. Andersherum könnte es schwierig sein als eigenständiger Battle Royale Titel mit den derzeitigen Platzhirschen Fortnite und Apex Legends mitzuhalten. Nicht nur, weil diese kostenlos sind und Firestorm nur als Teil des kostenpflichtigen Hauptspiels erhältlich ist. Auch dürften Spieler, die Battlefield als solches nicht mögen, keinen großen Spaß mit dem Modus haben. Dafür ist Firestorm noch zu sehr Battlefield. Das ist aber nichts Schlechtes. So stellt der Battle Royale Modus für mich eine wirklich gelungene Ergänzung zu den bisherigen Spielmodi des Multiplayers dar und funktioniert als solche für Battlefield Fans sehr gut.

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Image Battlefield V Firestorm by EA

liebt seit jeher Sprache, Kommunikation und Mathematik. Heute ist er Software-Entwickler für Mixed Reality und moderiert den Netzpiloten-Podcast Tech und Trara. Die (digitale) Welt ist für ihn ein Ort voller Möglichkeiten und spannender Technologien, die man ausprobieren, bearbeiten und hinterfragen kann.


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