Bausteine und Komponenten, ohne die kein PC funktioniert

Die Bausteine und Komponenten der Computer entwickeln sich immer weiter. Durch neue Technologien und technische Konstruktionen ist es heutzutage möglich, sich einen Computer nach den persönlichen Bedürfnissen, online sowie manuelle zusammenzustellen. Bei der Konfiguration sind besonders die Elemente wichtig, ohne die kein PC funktionieren kann.

PC selbst zusammenbauen – geht das?

Die eigenständige Montage eines PCs kommt heute nur noch selten infrage. Grund hierfür sind womöglich renommierte Konfigurierungsangebote, in welchen die Montage „per Knopfdruck“ erfolgt. Trotz der modernen Lösungen ist das Zusammenbauen zu Hause nicht völlig veraltet. Beide Varianten bieten Verbrauchern gewisse Vor- und Nachteile:

Vorteile der Eigenmontage

Grundsätzlich ist es günstiger, einen PC selbst zusammenzubauen, da man bei jeder Komponente einen Preisvergleich durchführen und die Hardware zum günstigsten Tagespreis kaufen kann. Des Weiteren gibt es bei der Onlinekonfiguration festgelegte Komponente. Bei der Eigenmontage erfolgt die Abstimmung der Komponente allein bei einem selbst. Dadurch können Elemente so gekauft werden, dass sie miteinander die bestmögliche Leistung erzielen. Ein weiterer Vorteil der Eigenmontage ist, dass es keine Bloatware gibt. Das bedeutet, dass auf dem PC keine unnötigen Programme wie Antivirenprogramme und Tools vorinstalliert sind.

Nachteile der Eigenmontage

Nachteile der Eigenmontage sind der Zeitaufwand, der wenige Support und die fehlende Garantie. Bei fertigen PC-Systemen ohne Eigenmontage bieten Hersteller meist Handbücher und ein Kundenforum, eine Hotline sowie eine gepflegte Treiber-Datenbank an. Zudem gibt es für den selbst gebauten PC keine Herstellergarantie für den fertigen PC, sondern nur Garantieformen bei dem Kauf der einzelnen Bestandteile.

Zusätzlicher Lüfter werden am Gehäuse verbaut
Zusätzliche Lüfter verbessern sowohl den Luftfluss in das Gehäuse als auch aus diesem raus. Adobe Stock, © es0lex – ID: 172759912

Netzteile und Kühler als Fundament für den Aufbau

Einer der wichtigsten Komponenten, ohne den kein PC oder Laptop dauerhaft funktioniert, ist das Netzteil, das die Komponenten mit dem nötigen Strom versorgt. Für das richtige Netzteil entscheidet ihr euch also am besten, wenn ihr den Verbrauch der anderen Komponenten kennt. Achtet dabei auch auf den Wirkungsgrad, weil dieser bestimmt, wie viel der Eingangsenergie tatsächlich auch abgegeben wird.

Der Stromverbrauch erzeugt dabei auch einige Wärme, der man mit Lüftern entgegenwirken muss. In einem Desktop-PC liegt das Optimum bei mindestens drei Lüftern. Die Lüfter befinden sich dabei an der Front, dem Deckel und dem Heck des Gerätes. Sie sorgen nicht nur für einen Zulauf an kalter Luft, sondern zugleich auch für den Ablauf der warmen.

Dafür braucht es also in der Regel mehr als einen einzelnen Lüfter, um den Luftfluss in und aus dem Gehäuse zu steuern.. Vor allen anderen Komponenten sollte der Prozessor ausreichend gekühlt werden. Der Prozessor (CPU) als wichtigste Recheneinheit im PC benötigt für seinen Betrieb je nach Modell und Auslastung meist zwischen 40 und 120 Watt. Ist der Computer ohne geeigneten CPU-Kühler oder einen anderen wichtigen Kühler im Gebrauch, so kann ein Hitzetod erfolgen. Dies bedeutet, dass der ganze Computer oder die Komponenten dabei kaputt gehen.

Um den Hitzetod zu verhindern, benötigt es somit die richtigen Einbauteile. Neben den Gehäuselüftern, braucht die CPU einen eigenen Lüfter, wobei oft ein (nicht ganz so potenter) mitgeliefert wird. Neben dem CPU-Kühler sollte die Grafikkarte, das Mainboard, das Netzteil sowie der RAM (MB) ausreichend abgekühlt werden.

Tipp: Im Lieferumfang mancher Kühler werden spezielle Federn mitgeliefert. Diese eignen sich nicht immer für jedes Gehäuse. Bei der Positionierung der Kühlkörper empfiehlt es sich, eine gleichmäßige Anpresskraft sicherzustellen. Sollte die technische Formgebung und Materialeigenschaft der mitgelieferten Federn nicht passen, empfiehlt es sich, alle auszutauschen und durch passende zu ersetzen.

Eine Nahaufnahme einer Mainboard-Platine.
Der PC besteht aus vielen komplexen Komponenten, die auf dem Mainboard zusammenkommen. Adobe Stock, © Stockwars – ID: 322001717

Unsichtbare Elemente des Computers

Neben dem sichtbaren Gehäuse verbergen sich in einem Computer eine Handvoll weiterer Elemente, welche nur bei offenem Gehäuse zu sehen sind. Hierzu zählen folgende Teile:

Mainboard

Das Mainboard ist selten das teuerste Teil eines Rechners, nimmt aber dennoch eine Zentrale Rolle ein. Es handelt sich dabei um die zentrale Platine, auf der quasi alle Komponenten eures Rechners zusammenkommen. Viele der Komponenten, wie CPU, RAM und Grafikkarte werden direkt auf dem Mainboard aufgesteckt. Andere, wie Lüfter oder Festplatten werden lediglich per Kabel mit dem Mainboard verbunden. Wegen seiner Rolle hat das Mainboard nicht umsonst auch den zweiten Namen „Motherboard“.

Besonders wichtig: Das Mainboard beschränkt euch stark in der Wahl eurer CPU. Diese muss nämlich zum sogenannten Sockel, auf dem der Prozessor aufgesteckt wird. Bei der Wahl des Mainboard und CPU lohnt es sich auch ein bisschen voraus zu denken. Ist die gewählte CPU bereits die beste für das gewählte Mainboard, habt ihr an dieser Stelle weniger Potential die CPU aufzurüsten.

Selbes gilt auch etwa für die PCI Express-Schnittstelle. Diese ist maßgeblich für die Datenübertragung zwischen den Komponenten. Dies ist insbesondere zwischen Prozessor und Grafikkarte wichtig. Plant ihr später eine topaktuelle Grafikkarte oder eine besonders schnelle SSD nachzurüsten, lohnt es sich beim Kauf des Mainboards auf PCI Express 4.0 zu achten. 

Central Processing Unit – CPU

Als zentrale Rechen- und Prozessoreinheit ist die CPU in einem elektrischen Gerät dafür zuständig, technische Anweisungen abzuholen (Fetch), zu decodieren (Decode), auszuführen (Execute) und auszugeben (Writeback). All diese Aufgaben benötigen, je nach Einsatz des Computers eine gewisse CPU-Prozessorgeschwindigkeit, welche mit den anderen Komponenten kompatibel ist. Das Mindestmaß an Prozessorgeschwindigkeit liegt zwischen 3,50 bis 4,2 GHz. Mittlerweile besitzen CPUs meist mehrere Kerne, auf die die Gesamtlast verteilt wird.

RAM

Unter RAM, ausgeschrieben Random Access Memory, versteht man das „Kurzzeitgedächtnis“ eines Computers. Dieses ist im Arbeitsbereich dafür zuständig, Anwendungen und Prozesse in der Oberfläche kurzzeitig zu managen. Möchte man beispielsweise mit seinem zusammengebauten Computer eine Serie streamen, ein Programm benutzen oder eine Datei anlegen, so benötigt man unbedingt einen RAM, welcher die Befehle mithilfe seines Kurzzeitgedächtnisses schnell bearbeitet. RAM-Speicher ist kleiner, aber dafür deutlich schneller und stellt Spielen und Arbeitsprogrammen wichtige Daten schnell zur Verfügung.

SSD und Festplatte

Im Gegensatz zum Random Access Memory agiert die SSD (Solid-State-Laufwerk) und die Festplatte als das Langzeitgedächtnis des Computers, in dem Prozesse ohne einen Löschungsbefehl dauerhaft gespeichert werden. Beide sind somit ein Datenspeicher, indem Informationen gelagert und gespeichert werden können. Während es ohne einen RAM nicht möglich ist vorrübergehende Befehle auszuführen, muss die SSD sowie die Festplatte dazu in der Lage sein, auch während des Offlinemodus Informationen zu sichern.

Ein Rechner liegt geöffnet auf dem Tisch. Eine Person hält eine Grafikkarte in der Hand, die eingebaut werden soll.
Die leistungsstärkste Komponente in den meisten Rechnern ist die Grafikkarte. Adobe Stock, © hodim – ID: 260875295

GPU oder Grafikkarte?

Eine Grafikkarte berechnet visuelle Daten, sodass sie in Bildform auf einem Monitor wiedergegeben werden können. Je besser die Karte ist, desto schneller wird die jeweilige Bild- und Videosequenz wiedergegeben. Besonders für (Online-) Computerspiele mit komplexen Spielszenen ist eine schnelle Wiedergabe wichtig, damit der Spielfluss nicht gestört wird. Ist die Grafikkarte leistungsschwach so werden detaillierte Objekte und die Beleuchtung nicht ausreichend berechnet.

Die Abkürzung GPU steht für „Graphics Processing Unit“. Als agierender Prozessor optimiert die GPU, anders als die CPU, die Grafikleistung für die Grafik-Berechnung bei PCs, Konsolen, Smartphones, Tablets und anderen technischen Geräten. Oft wird der Begriff GPU mit dem Begriff Grafikkarte gleichgesetzt, was allerdings technisch gesehen falsch ist, da sie nur eine von mehreren Komponenten ist. Neben der GPU sind noch weitere Komponenten wie ein Video-Out-Controller, ein RAM DAC, ein Video- und Grafikspeicher, ein weiterer Speicher-Controller sowie ein Bus Interface in der Grafikkarte eingebaut.

Die GPU ist das Herz der Grafikkarte. Als Hauptoperator entscheidet der Prozessor über die wesentlichen Leistungsmerkmale der Grafikkarte. Moderne GPUs verfügen über viel mehr Kerne als CPUs und schaffen auch ein Vielfaches an Rechenoperationen. Grafikkarten kommen daher mit bereits vorverbauten, leistungsstarken Kühleinheiten und sind meist der größte Energieverbraucher. Ihre Leistungsaufnahme kann mei Topmodellen sogar über 400 Watt betragen.

Eine Person baut einen Rechner zusammen.
Immer die Ruhe bewahren. Der Zusammenbau funktioniert nicht immer sofort, aber wenn der Rechner dann läuft, darf man umso stolzer sein. Adobe Stock, © Mihail – ID: 474461733

PC-Eigenbau: Fehler vermeiden

Bei der Wahl der Komponente oder während des Zusammenbaus können erfahrenen Monteuren sowie Anfängern einige Fehler unterlaufen. Um unangenehme Überraschungen zu umgehen, empfiehlt es sich bei der Vorbereitung folgende Punkte zu beachten:

  1. Das Budget richtig aufteilen:

Bevor es mit der Planung losgehen kann, empfiehlt es sich, einen Blick auf das Budget zu werden. Fragen wie „wie viel Geld möchte ich investieren?“ und „wie viel Geld kann ich investieren?“, ersparen vorab unerwartete Kosten. In diesem Schritt empfiehlt es sich als erstes die Grafikkarten- sowie die CPU-Preise anzuschauen. Bei einem Eigenbau stehen diese beiden Komponenten im Vordergrund, da sie viel über die gewünschte Computerleistung aussagen. Nachdem beide ermittelt wurden, können die restlichen Komponente herausgesucht werden.

Achtung: Die Aufteilung des Budgets ist wichtig, da eine einzelne Komponente ohne passende Gegenkomponente nicht die gewünschte Leistung vollbringen kann. Kauft man sich beispielsweise die neuste Grafikkarte auf dem Markt und kombiniert sie mit ungeeigneten Elementen, so ist die Leistung eines älteren Modelles mit passenden Komponenten besser.

  1. Die richtige Reihenfolge beachten:

Der Einbau der verschiedenen Teile kann bei den ersten Malen eine Herausforderung sein. Wenn man jedoch in der richtigen Reihenfolge arbeitet, hat man zum Schrauben immer genug Platz.

  1. Das richtige Gehäuse:

Das Gehäuse eines PCs ist bei den meisten konfigurierten Modellen nur eine Geschmackssache. Baut man sich jedoch seinen eigenen PC zusammen, so ist es wichtig, ein passendes Gehäuse zu wählen. Hierbei sollte man nicht unbedingt auf den Preis, sondern die Funktionalität und die Leistung achten. Ein gutes Gehäuse lässt sich leichter reinigen, schützt vor äußeren Einflüssen und hat alle nötigen Lüftungsgitter sowie integrierte Staubfilter. Ein schlechtes Modell sorgt im schlimmsten Fall dafür, dass die inneren Komponenten nicht ausreichend geschützt werden, sodass sie kaputt gehen.


Artikelbild via Adobe Stock, © Jens Madsen – ID: 332394124

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