Auch genervt vom HTML-Formularfeld der eigenen Weblog-Software? Wir haben uns ein Dutzend Möglichkeiten angesehen, mit denen man das Weblog vom Desktop aus befüllen kann: Die Weblog Desktop-Clients
Bloggen kann anstrengend sein: Sobald man mehrere Weblogs befüllt oder etwas mehr Bequemlichkeit möchte als übliche HTML-Formulare gewähren, kommt man um einen Desktop-Client für das eigene Weblog nicht mehr umhin.
Wir haben uns ein Dutzend Tools angeschaut, mit denen man das eigene Weblog befüllen kann, ohne in das gewohnte Backend zu gehen …
BlogDesk
Desktop-Client für Windows, kostenlos
BlogDesk kommt aus Deutschland, kann allerdings auch Englisch und greift dem Nutzer mit der integrierten Rechtschreibprüfung bei einem weiteren Dutzend Sprachen helfend unter die Arme.
Das Programm unterstützt das Schreiben von Einträgen in mehreren Weblogs gleichzeitig, verfügt über einen WYSIWYG-Editor und trumpft mit einer integrierten Grafik-Bearbeitung auf.
BlogJet
Desktop-Client für Windows, rund 30 Euro
BlogJet ist ein Desktop-Client für Windows. Neben diversen Sprachen unterstützt das Shareware-Programm auch mehrere Weblogs gleichzeitig. Der Client kann Bilder direkt auf den Server laden, verfügt über einen WYSIWYG-Editor und eine Rechtschreibprüfung.
Außerdem speichert er alle Einträge auch lokal auf der Festplatte und kann diese einfach und schnell durchsuchen.
ecto
Desktop-Client für Mac und Windows, rund 14 Euro
ecto für Mac ist einer der wohl bekanntesten Desktop-Clients für das Bloggen. Der Client ist sehr umfangreich, bietet den obligatorischen WYSIWYG-Editor (aber auch eine HTML-Ansicht) und kann mehrere Weblogs verwalten sowie Bilder direkt auf den Server laden.
Für die Windows-Version wird das .NET-Framework benötigt, das man sich kostenlos herunterladen kann.
Flock
Browser, kostenlos
In seinem Herzen ist Flock ein erweiterter Firefox-Browser, der sich den speziellen Anforderungen des „Web 2.0“ unterwirft. So kommt Flock bereits von Haus aus mit diversen Features wie der Integration von flickr, del.icio.us oder einem RSS-Reader.
Auch Bloggen kann man mit dem Browser.
Der Editor unterstützt dabei WYSIWYG sowie das Schreiben in mehrere Weblogs.
JustBlogIt
PlugIn für Firefox, kostenlos
Ebenfalls eine Firefox-Erweiterung ist „JustBlogIt“. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Editor, sondern um eine Erweiterung des Menüs der rechten Maustaste. Hier kommt ein neuer Eintrag hinzu, der das schnelle Übermitteln der momentanen URL und markierten Textes in vorher spezifizierte Weblogs zulässt. Dies erspart Kopierarbeit beim schnellen Bloggen.
MarsEdit
Desktop-Client für Mac, rund 20 Euro
Der zweite große Desktop-Client für Mac ist MarsEdit. Der Editor unterstützt kein WYSIWYG, versteht allerdings neben HTML auch die Auszeichnungssprachen Markdown oder Textile. Das Programm verwaltet mehrere Weblogs, kann Grafiken direkt auf den Server laden und lässt sich mit AppleScripten erweitern.
Post2Blog
Desktop-Client für Windows, ab rund 30 Euro
Das Programm integriert sich recht umfassend in Windows und ermöglicht es nicht nur über Post2Blog Einträge in das eigene Weblog zu schreiben, sondern auch über Word oder den Windows Explorer.
Neben einem WYSIWYG-Editor gibt es eine integrierte Rechtschreibprüfung (nicht für, Deutsch) und die Möglichkeit, Bilder und Dateien direkt an den Server oder einen Dritt-Anbieter zu senden.
Qumana
Desktop-Client für Mac und Windows, kostenlos
Der Java-basierte Client für Mac und Windows hat eine kommerzielle Ausrichtung und integriert das Anzeigen-Netzwerk des Client-Anbieters nahtlos. Allerdings kann man den Client auch als Nicht-Teilnehmer dieses Netzwerkes nutzen.
Der Editor kommt in einem eher ausgefallenen Design, unterstützt WYSIWYG, mehrere Weblogs und das direkte Hochladen von Bildern auf den Server.
Wer sich vor Java-Anwendungen scheut, braucht Qumana nicht in Erwägung zu ziehen, für alle anderen lohnt ein Blick aufgrund der Vielzahl unterstützter Weblog-Systeme vielleicht.
RocketPost
Desktop-Client für Windows, ab rund 30 Euro
Ob der hohe Preis für RocketPost gerechtfertigt ist, kann man mittels der 30-tägigen Demo des Programmes herausfinden. Der Client unterstützt für rund 30 Euro ein Weblog, für etwa 76 Euro kann man unbegrenzt viele Weblogs mit ihm füllen.
Darüber hinaus kommt er mit WYSIWYG-Unterstützung, Grafik-Bearbeitung und integrierter Upload-Funktion sowie integrierter (englischer) Rechtschreibprüfung. Das Programm richtet sich direkt an „Professionals“ und mutet eher an wie „Word“, inklusive statistischer Auswertung der Blog-Zeit, automatischen Back-Ups und der wohl einmaligen Synchronisation mit dem Ziel-Blog. Hierbei werden alle Einträge des Weblog lokal gespeichert und mit dem Weblog abgeglichen.
ScribeFire (ehemals „Performancing for Firefox“)
PlugIn für Firefox, kostenlos
ScribeFire ist ein umfangreiches PlugIn für den Firefox. Damit findet es auf allen Plattformen seinen Platz, auf denen auch Firefox zu Hause ist.
Das PlugIn teilt das Firefox-Fenster und blendet einen WYSIWYG-Editor ein, mit dem auch mehrere Weblogs befüllt werden können. Allerdings: Scribefire hat so seine Probleme und kleinen Macken, man sollte die Firefox-Erweiterung also erst testen, bevor man sich entscheidet.
w.bloggar
Desktop-Client für Windows, kostenlos
w.bloggar war eines der ersten Programme, die das Bloggen vom Desktop aus ermöglichten. Die Geschichte des Client ist wechselvoll, seit Anfang 2002 wird das Programm eher sporadisch entwickelt. Die derzeitige Version ist ein Jahr alt.
Allerdings ist diese für Puristen noch immer einen Blick wert. Der Editor unterstützt kein WYSIWYG, unterstützt allerdings mehrere Weblogs und das direkte Hochladen von Bildern.
Windows Live Writer
Desktop-Client für Windows, kostenlos
Microsofts Blogging-Programm richtet sich vor allem an die Nutzer des eigenen Weblog-Service Live Spaces, versteht sich allerdings auch mit anderen Weblog-Diensten und -Scripten.
Der Editor kommt im typischen Windows-Look, kann WYSIWYG, stellt Bilder direkt online und lässt sich über eine eigene Bibliothek mit Scripten erweitern.
WriteToMyBlog
Webservice, kostenlos
Der wohl ungewöhnlichste Editor im Feld der vorgestellten Tools ist „WriteToMyBlog“. Hier handelt es sich um eine Website mit einem WYSIWYG-Editor, in welchen man einen Eintrag schreiben kann. Beim Klick auf „Publish“ fragt die Website nach den Zugangsdaten zum Blog und speichert den Eintrag dort.
Mark Ashcroft hat mit diesem Service eine alternative Eingabemaske für ein Weblog gebaut, für Datenschutz-Fanatiker allerdings ist das Angebot nichts.
Zoundry Blog Writer
Desktop-Client für Windows, kostenlos
Der Zoundry Blog Writer ist – – ähnlich wie Qumana ein Desktop-Client, mit dem man nicht nur das eigene Weblog befüllen kann, sondern als Teilnehmer eines Werbenetzwerk diese Inhalte auch werblich „aufwerten“ kann. Dazu hat der Editor mit WYSIWYG-Funktion, integriertem Bild-Upload und der Möglichkeit mehrere Weblogs zu verwalten einen entsprechenden „Wizard“ mit an Bord.
Der Zoundry Blog Writer kann darüber hinaus alle Einträge eines Weblog auf dem eigenen Rechner speichern und bietet so eine gute Backup-Möglichkeit.
… und Linux? (Ergänzung)
Für Linux gibt es ebenfalls einige Clients. Eine Liste findet sich hier und hier bei Torsten Rox.
… und der Rest?
Weblogs lassen sich darüber hinaus mit vielen heute verbreiteten Programmen füllen oder erstellen. So gibt es Möglichkeiten ein Weblog über den Mac-Editor Textmate zu füllen oder mit der neusten Word-Version.
Programme wie Thingamablog, Adobe Contribute oder iWeb erlauben es Blogs auch direkt und statisch auf dem Heimrechner zu „bauen“.
Letztlich sind Anspruch und Möglichkeiten die entscheidenden Kriterien zur Wahl von Weblog-System oder -Anbieter und – möglicherweise – dem richtigen Desktop-Client. Vielleicht hilft bei der Wahl unsere Liste weiter …
Eine kleine Anmerkung noch: Ob ein Desktop-Client für einen selbst nützlich ist oder nicht entscheidet man nicht allein. Auch das eigene Weblog darf hier mit entscheiden. Das nämlich muss für den Client eine API – also eine technische Schnittstelle zur Kommunikation zwischen Weblog und Desktop-Programm – zur Verfügung stellen.
Derzeit gibt es einige verbreitete APIs für Weblogs, die eine solche Kommunikation übernehmen können: Die metaWeblog API, die MovableType API, die Atom Publishing API sowie die Blogger und Livejournal APIs. Die meisten Weblog-Systeme unterstützen mindestens eine dieser APIs – zumeist die metaWeblog API. Ob das eigene Weblog also mit dem gewählten Client kommunizieren kann oder nicht entscheidet diese Schnittstelle. Alle hier vorgestellten Clients allerdings kommen an den beiden Platzhirschen WordPress und MovableType (sowie TypePad) nicht vorbei und funktionieren mit diesen meist fehlerlos. Bei anderen Anbietern oder Systemen lohnt ein kurzer Blick in die FAQ um herauszufinden, welche API diese bedienen.
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25 comments
Das ist wirklich eine hervorragende Übersicht. Danke dafür. Vielleicht werde ich den einen oder anderen Klienten mal ausprobieren. Bislang habe ich solcher Software ja noch nicht so richtig vertraut.
Welchen Editor würdest Du persönlich empfehlen?
Ich persönlich kann keinen wirklich empfehlen, da mich auf Windows-Basis bis vor einem Jahr kein Editor wirklich überzeugen konnte und ich heute keine Möglichkeit mehr zum Test habe.
Auf dem Mac nutze ich MarsEdit mit Begeisterung.
Ich muss allerdings auch sagen: Ich bin vielleicht ein wenig außergewöhnlich in der Nutzung, da ich gern in HTML schreibe und mehr als ein Dutzend Weblogs auf verschiedenen Plattformen betreue. Ich würde mich also eher als puristischen Poweruser beschreiben ;-)
vielen dank für die auflistung!
ich hab blogdesk und scribe fire in benutzung.
plus bei blogdesk: super support! viele features! bequeme bedienung.
minus: zeilenabstände zu gross und unveränderbar.
plus bei scribe fire: zeilenabstände klein. technoratitags einfügbar. textgrösse verstellbar.
minus: zeitversetztes veröffentliche nicht möglich (oder ich hab noch nicht rausgefunden, wo man das einstellt..)
so nutze ich beide quasi parallel. auch nicht optimal…aber ich hab noch keinen kostenlosen editor gefunden, der allen meinen ansprüchen gerecht wird.
Also ich brauche so etwas meist nicht…
Bloggen kann anstrengend sein: Sobald man mehrere Weblogs befüllt oder etwas mehr Bequemlichkeit als übliche HTML-Formulare haben will kommt man um einen Desktop-Client für das eigene Weblog nicht mehr umhin. […]
Merci pour les fleurs, aber meine Aufstellungen sind so veraltet (Mai 2004!), dass ich sogar da rot werde, wo man es auf den ersten Blick nicht sieht. Kleines Update also:
– BloGTK Version 1.1, seit Januar 2005 nicht mehr aktualisiert
– Inflection ist schon lange tot
– KDE und GNOME haben beide integrierten Clients für den Desktop, fragt mich aber nicht nach Namen, sondern Eure Distribution
Alle drei Tools sind sehr simpel gestrickt, reichen aber für ein bisserl Textarbeit. Von den o.g. Tools funktionieren Qumana (Java), JustBlogIt (Firefox) und Flock (eigene Version) unter Linux. ScribeFire habe ich noch nie getestet, sollte aber wahrscheinlich funktionieren.
Daneben gibt es ja die üblichen Emulatoren, um Win-Programme unter Linux zum Laufen zu überreden, aber auch da fehlt mir die Erfahrung (als Emulator empfehle ich zumindest das recht gutmütige CrossOver Office, gibt es ab 40 Euro).
Und da gab es doch mal eine Firefo-Erweiterung namens Performancing, weiß aber nicht, ob die noch „lebt“…
Torsten, diese Erweiterung hat nun den Namen Scribefire (siehe oben)
Danke für diesen umfangreichen Beitrag!!
Ich habe schon lange nach so einem Dienst geschaut, war aber irgendwie immer zu faul einen guten umfangreichen zu suchen.
Und jetzt habe ich gleich mal 5 davon!!
DANKESCHÖN!!
Alexander Stritt
Danke für die gute Übersicht. Für mich wäre allein das Account-Handling ein Thema (Rechtschreibung hat Firefox schon als Add-on)…
Ach ja: Bei nächsten Mal ein paar „allerdings“ weniger ;-)
Cu
Hallo,
vielen Dank für die informative Zusammenstellung der Blogger-Tools, das hat mir gerade seh geholfen, da ich Windows Live Writer nicht zum Laufen bringen konnte, aber damit vorher über 100 Posts verfasste habe. Irgendwas ist da mit dem Windows wieder mal.
Nun jetzt habe ich bei dir in der Liste den Zoundry Blog Writer entdeckt und bin gerade am Testen. Mein Blog bei Blogspot konnte dieses Desktop Tool ohne Probleme anzapfen und alle Blogposts waren in der Benutzer-Oberfläche sichtbar. Ich bin gespannt wie die damit verfasste Blogposts aussehen.
Gruss Alex…
vielen Dank für die informative Zusammenstellung der Blogger-Tools, das hat mir gerade sehr geholfen