CULTURE&VIDEO TIPPS vom 27. Juni

CULTURE&VIDEO diese Woche mit einem alten Klassiker, einer zukünftigen Klassikerin und einem besonderen Festivaltipp. 

BEÄNGSTIGEND AKTUELL: 1984 von George Orwell

Am 25. Juni wäre der britische Schriftsteller George Orwell 100 Jahre alt geworden. Der ehemalige Kriegsreporter („Mein Katalonien“) schuf Klassiker der englischen Literatur, darunter seine Zukunftsvision „1984“. Doch die Feierlichkeiten in seiner Heimat finden zumeist ohne den Hinweis auf die Aktualität des schaurigen Stoffes statt. Das Enthüllung des Überwachungsprogramms Tempora des britischen Geheimdienstes GCHQ wird dort weniger heiß diskutiert als hierzulande. Die Verfilmung des Romans mit William Hurt ist komplett auf Youtube zu sehen. 
 

BERLINS LÄSSIGSTER IMPORT: Kevin Junk stellt Molly Nilsson neues Album vor

Die Schwedin Molly Nilsson ist ein Fixstern am Berliner Underground-Himmel, dort wo es keinen Unterschied mehr zwischen oben und unten gibt und ihr feenhaftes Wesen auch in den Mainstream funkelt. Der Blogger Kevin Junk, auch sonst eine sichere Bank in Sachen cooler Kulturperlen, fasst ihre Faszination treffend zusammen und zeigt ihr neues Video. Nicht ohne einen kleinen Seitenhieb auf eben jenes hippe Berlin:
„Die Ästhetik ihrer Videos bleibt allerdings weiter trashy, wie Homevideos einer Bohéme, zu der sich viele zählen, aber nur wenige wirklich gehören.“
 

FUSION FESTIVAL

CULTURE&VIDEO kommt dieses Jahr von unterwegs. Genauer gesagt, vom Fusion Festival im Mecklenburgischen Lärz. Die Macher des Ferienkommunismus‘ (eigene Bezeichnung) für zehntausende Feiernde aus der ganzen Republik verzichten auf jedes Marketing und wollen ein komplett unkommerzielles Festival veranstalten. Doch in Zeiten von Youtube & Co. dringt doch immer wieder mal der ein oder andere Schnipsel Freude an die Außenwelt. Wie in diesem schönen Video eines Fans. Angucken, genießen und für nächstes Jahr einplanen. 

wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


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