Im Newsfeed von Facebook sollen eigentlich die richtigen Inhalte für die richtigen Personen zur richtigen Zeit angezeigt werden. Die tägliche Flut von Memes kann allerdings kaum dazu gezählt werden. Facebook soll von der Meme- zur News-Quelle werden, indem hochwertige Artikel künftig auch häufiger den Weg in die Newsfeeds finden und Memes nur noch eine Nebenrolle spielen. Kann dadurch aber der Online-Journalismus gegenüber Upworthy, Buzzfeed und Co. gestärkt werden?
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Facebook hat ein Update für den Newsfeed-Algorithmus ausgerollt.
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Memes werden künftig seltener vertreten sein, hochwertige Artikel dafür häufiger.
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Online-Journalismus hat auch nach wie vor einen schweren Stand gegen Upwothy und Co.
Die Entwicklung hin zur Meme-Schleuder und unerschöpflicher Quell für Prokrastinationsanfällige Nutzer gefällt Mark Zuckerberg ganz und gar nicht. Zwar bringt das Traffic, die eigentlichen Neuigkeiten holen sich die meisten Nutzer aber noch in anderen Netzwerken wie Twitter. Die gestern gestartete Qualitätsoffensive soll das Meme-Aufkommen im Newsfeed reduzieren und dafür mehr hochwertige Artikel präsentieren. An sich also eine gute Sache, die allen Online-Journalisten einen Jubelschrei entlocken sollte, oder?
Nicht ganz, oder zumindest erstmal nur einen verhaltenen Jauchzer. Was Facebook nicht richtig klarstellt, ist die Definition der qualitativ hochwertigen Artikel. Zwar wird deutlich gemacht, dass Katzenbilder und ähnliche Foto-basierten Memes künftig weniger stark in den Newsfeeds vorhanden sein werden, woran allerdings die Qualität eines Artikels gemessen wird, verschweigt die Pressemitteilung leider. Somit ist zu befürchten, dass die boomenden Viralschmieden wie Buzzfeed oder Upworthy von Facebook eher als hochwertiger Artikel, denn als Meme eingestuft werden.
Dagegen kann qualitativ tatsächlich hochwertiger Journalismus nach wie vor nicht mithalten, da die leicht Aufbereitungen ohnehin meist seichter Kost schneller einen Klick eines Nutzers auf der Suche nach ein paar Minuten einfache Ablenkung erhalten wird, als ein spannender und gut recherchierter Artikel, der mehr Zeit und Aufmerksamkeit bei der Lektüre verlangt.
Ein weiteres und altbekanntes Problem ist die dadurch entstehende Filterblase. Ein Nutzer erhält nicht mehr Neuigkeiten die gerade passieren und wichtig sind präsentiert, sondern Neuigkeiten, die seine Freunde interessant finden, oder die durch andere Faktoren als wichtig eingestuft wurden. Es wird also schwierig Inhalte präsentiert zu bekommen, von denen Facebook nicht das Gefühl hat, dass sie einen interessieren könnten.
Eine Rettung des Online-Journalismus ist das Update des Newsfeed-Algorithmus also sicher nicht, aber auch nicht sein Todesstoß. Mit ein bisschen Feintuning könnten News-Seiten, die tatsächlich hochwertige Artikel produzieren auch von den Veränderungen profitieren.
Image (adapted) „Facebook Favourites Menu“ by Mixy Lorenzo (CC BY 2.0)
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Schlagwörter: facebook, journalismus, Newsfeed, viral
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