Instagram hat seine bereits angekündigte Advertising-API aktiviert – ab jetzt wird nichts mehr so sein wie es einmal war. Rückwirkend betrachtet war die Akquise der sozialen Plattform ein Schnäppchen für Facebook, aber auch die eine Milliarde US-Dollar müssen wieder rein geholt werden und so war es von Anfang an klar, dass Instagram irgendwann mal Geld verdienen wird. Mit der Aktivierung der Advertising-API schließt Instagram zur ersten Liga der sozialen Netzwerke auf und die soziale Foto-Plattform wird für Facebook zu einem wertvollen Instrument im Kampf um Anteile am den Online-Werbemarkt.
Werbepartner von Instagram haben nun die Möglichkeit, Werbeanzeigen zu schalten und ihre Marketingaktivitäten automatisierter laufen zu lassen. Ganz so, wie sie es auch schon von Facebook her kennen. An sich ist Werbung auf Instagram nicht neu, doch bisher war sie äußerst exklusiv und basierte auf einem finanziellen und zeitlichen Engagement der Werbetreibenden, denn man musste sich direkt mit Instagram in Kontakt setzen, um zum ausgewählten Kreis der Advertisier zu gehören.
Mit der neuen API kann nun jeder Werbung schalten, sie monitoren, zeitlich planen und automatisch starten lassen. Facebook hat damit die im Juni getätigte Ankündigung, seine Werbe-Instrumente auch auf Instagram anzubieten, wahr gemacht.
Analysten vermuten, dass Instagram in diesem Geschäftsjahr noch fast 600 Millionen US-Dollar mit Werbung einnehmen wird. Ab 2017 könnte das zu Facebook gehörende Netzwerk bereits im mobilen US-Werbemarkt die Konkurrenz von Google und Twitter überholen. Instagram soll dann einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar schaffen können, drei Jahre später sogar in Höhe von 3,86 Milliarden US-Dollar.
Für die Nutzer bedeutet das vor allem, dass sie viel mehr Werbung sehen werden. Bei 3,86 Milliarden US-Dollar sehr viel mehr sogar als man sich jetzt schon vorstellen kann. Für Unternehmen ist diese Entwicklung begrüßenswert. Ihre gesamten Marketingaktivitäten in den sozialen Netzwerken können sie nun von einem einzigen Ort aus steuern. Der Sonderweg zu Instagram ist nicht mehr notwendig. Persönlich graust es mir vor dem was kommt.
Image „Instagram“ by YashilG (CC0 Public Domain)
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Schlagwörter: Advertising, api, facebook, instagram, werbung
4 comments
hi tobias, so, du bist der erste, der in deutschland was drüber schreibt glaube ich :-) ich hatte mich gestern abend schon einmal durch die ganzen US quellen gelesen. wenn ich das richtig verstehe, kann nicht jeder „einfach so“ ads schalten, sondern muss das schon über das partner programm machen, also services wie salesforce, kenshoo und co. oder habe ich da was übersehen? das ist im vergleich zu facebook oder twitter, wo man direkt publishen kann, ja schon ein elementarer unterschied? oder habe ich hier was übersehen?
Hallo Adi, ich habe bisher (und vor allem zum Zeitpunkt der Veröffentlichung) keine Hinweise auf das detaillierte Verfahren gefunden. „Einfach so“ soll es wohl gehen, zumindest kann Instagram damit von Marketing-Programmen zentral mit den anderen sozialen Netzwerken bespielt und kontrolliert werden. Die Wortwahl mag zu evrallgemeinernd sein, dass Nutzer aber auch so Werbung schalten können, habe ich an sich aber nicht geschrieben. Aus Nutzersicht habe ich die Auswirkungen kommentiert. Deine Anmerkung erscheint mir aber sinnvoll, wahrscheinlich wird es nur für Unternehmen einfach so gehen. Der häufige Verweis auf die Facebook-Tools l#sst aber vermuten, dass das auch nur ein Zwischenschritt sein wird.
Interessant in dem Zusammenhang dürfte für kleinere Marken auch sein, dass Tools wie Hootsuite jetzt mit Instagram funktionieren. Ich habe mich mit dem Thema auf meinem Blog auseinandergesetzt und Deinen guten Artikel bei mir verlinkt. Gruß Hans Christian