MDR Info: Warum gehen alle zu Instagram?

MDR Info berichtet über Instagram auf Soundcloud und man lernt dabei etwas über den Nutzen beider sozialer Netzwerke. // von Tobias Schwarz

Der MDR berichtet auf Soundcloud über Instagram

Das erstaunliche Mitgliederwachstum von Instagram setzt Twitter vor allem bei den Werbeeinnahmen zu, wie Jakob Steinschaden gestern auf Netzpiloten.de erklärte. Doch warum ist die von Facebook aufgekaufte Foto-Plattform so beliebt? Reporterin Kathrin Knabe von MDR Info hat sich dieser Frage angenommen und auf Soundcloud darüber berichtet.

Instagram: „Bild schlägt Text“

Neben den sehr interessanten Aussagen der interviewten Jugendlichen – über Schul-Berühmtheiten: „Wir haben zum Beispiel unsere Zehnte, eine über mir, vor allem die Mädchen, die sind richtig berühmt, die haben dann über tausend Follower.“ und die Bewertung des Konkurrenten: „Twitter ist out.“ – sind vor allem die Erklärungen von Kathrin Ruther vom MDR-Entwicklungslabor, sowie Nils Jacobsen von der „E-Plus“-Initiative Curved nachdenkenswert.

Für Ruther liegt der Erfolg in der einfachen Bedienung: „Instagram ist als Plattform deshalb so beliebt, weil die Kommunikation total niedrigschwellig ist.“ Jacobsen sieht vor allem in der Form der Kommunikation den entscheidenen Vorteil von Instagram: „Bild schlägt Text. Während etwa der Kurznachrichtendienst Twitter für viele Nutzer einfach zu unübersichtlich ist, ist Instagram in der Handhabe denkbar einfach.“ Ein Grund, warum inzwischen auch viele Medien in den USA und auch in Deutschland auf Instagram aktiv sind.


In einem Video erklärt Instagram-Mitgründer Mike Krieger, wie sie Instagram skalierten und den Wechsel zu Facebook bewältigten:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von fast.wistia.net zu laden.

Inhalt laden


Incident response at Heroku, by Michael Friis


Erste Schritte auf Soundcloud

Von der Landesrundfunkanstalt MDR sind bisher nur die Radiosender MDR Jump und MDR Sputnik auf Instagram vertreten, beide haben aber noch kein einziges Foto veröffentlicht. Seit drei Wochen ist der MDR aber auf Soundcloud aktiv (von der Idee bis zur Umsetzung vergingen mehrere Monate, wie MDR-Mitarbeiter berichteten), zeigt aber schon mit diesem Beitrag, dass der Berliner Audiodienst von Radiosendern sinnvoll genutzt werden kann. Beiträge fürs Radio werden hier zweitveröffentlicht und sind, im Gegensatz zu den eigenen Mediatheken, besser und sozialer nutzbar. Der Link zu dem Soundcloud-Upload hat mich z.B. via Twitter erreicht, Links zu Mediatheken sehe ich da nie.

Doch optimal ist die Nutzung noch nicht. Neben redaktionellen Schwächen, wie zum Beispiel sich die obligatorische Expertenmeinung von einem Unternehmensblog eines Telekommunikationsunternehmen zu holen anstatt zum Beispiel den Social Media Watchblog (oder uns Instagram-Experten hier) zu fragen oder das Weglassen der in Deutschland nie erwähnten lehrreichen Gründungsgeschichte von Instagram, dass eine Nebenfunktion des Checkin-Dienstes Burbn war, hat der MDR vergessen, die Embedded-Funktion des Hörbeitrags zu aktivieren. Leider kann ich deshalb den Beitrag hier nicht embedden, sondern nur verlinken. Außerdem ist der Artikel zum Beitrag nicht auf Soundcloud angegeben und im Gegensatz zur MDR-Mediathek, kann der Hörbeitrag auf Soundcloud nicht heruntergeladen werden.

Hoffen wir mal, dass das nur einige wenige Anfängerfehler sind und den ersten vorsichtigen Schritten des MDR in dem sozialen Audio-Dienst noch weitere folgen werden. Und vielleicht auch Instagram für die eigene Arbeit entdeckt wird.



ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: , , , , , ,

4 comments

  1. Der Instagram Boom ist genau wie die Vines nicht verwunderlich. Unsere Gesellschaft – vorallem die jüngeren Teile unserer Gesellschaft zielen immer mehr auf Selbstvermarktung ab und Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein wird regelmäßig über Profilbilder-Updates gefolgt von Likes gepusht. Instagram bietet für eine Generation die das Lesen verlernt hat, die perfekte Fläche um Informationen, News und Unterhaltung zu schaffen und zu konsumieren. Der Aufwand ist Minimal, die Bilder in der Regel schön bearbeitet und die abgebildete Welt ein Paradies… Wer würde sich das nicht gerne vorstellen…

    1. …eine Generation die das Lesen verlernt hat“ – Diese Bewertung ist meiner Meinung nach etwas vorschnell und populistisch. Ich vermute eher dass „wir“ die Generation waren, die aufgrund der fehlenden Mittel „einseitig“ kommuiziert hat, während heutige Jugendliche neben Text (SMS, Mail) und Audio (Telefonat) auch auf visuelle Mittel (Instagram, Snapchat, YouTube, etc.) setzen können und diese bevorzugen. Meiner Meinung kann so kreativer und vielfältiger im Ausdruck miteinander kommuniziert werden.

  2. Lieber Herr Schwarz,

    vielen Dank für Ihren Artikel! Es freut uns sehr, dass unser SoundCloud-Auftritt so gut bei Ihnen ankommt. Eine kleine Anmerkung nur: Wir haben nicht vergessen, die Embed- und die Download-Funktion zu aktivieren – im Moment lassen das unsere Richtlinien nicht zu. Aber die juristische Abteilung prüft die Auslegung jüngster Urteile.
    Vielen Dank auch für den Verlinkungs-Hinweis – das werden wir in Zukunft berücksichtigen.

    Beste Grüße aus Halle,
    Peter Komarowski

    1. Vielen Dank für das Kommentar. Ich ahnte, dass der MDR das nicht „vergessen“ hat, bzw. ich hatte das unter 2 auch so schon aus dem Leipziger Umfeld des MDR vernommen, wollte aber ohne offizielle Bestätigung etwas milder darauf hinweisen, dass hier vielleicht nachgebessert werden sollte. Schön zu lesen, dass daran überlegt wird. :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert