(Offtime): Crowdfunding-Projekt zum Abschalten

Per Crowdfunding soll das nötige Geld für (Offtime) gesammelt werden. Mit den Apps soll man im wahrsten Sinne des Wortes abschalten kann und zwar die Ablenkungen der digitalen Welt.

Immer Online – dieses Motto ist für viele Menschen inzwischen zum Alltag geworden, Smartphone, Tablet und Laptop sei Dank. Da fällt es sehr schwer sich mal von den Endgeräten zu trennen. Ein Berliner Startup versucht dem nun entgegen zu wirken und den Nutzern eine Auszeit zu gönnen. (Offtime) heißt das Projekt, mit dem man per Apps für Android, iOS BlackBerry und anderen Betriebssystemen die ständigen Störungen abschalten und sich so ein wenig Ruhe gönnen kann.

Warum schauen wir ständig auf unser Smartphone, selbst wenn wir keine Benachrichtigung erhalten haben? Warum scrollen wir mehrmals stündlich durch die Timelines der verschiedenen sozialen Netzwerke? Einer der Gründe ist sicherlich, dass viele Netzwerke ein gewisses Suchtpotenzial besitzen und wir Angst haben, etwas zu verpassen. Dass daraus auch einige Probleme erwachsen können ist nicht weiter überraschend, da das eigene Zeitmanagement oftmals komplett neu umstrukturiert wird und man oftmals eher zwei Stunden bei Facebook verbringt, als andere wichtige Dinge zu erledigen, oder einfach mal etwas zur Ruhe zu kommen. Auch können die Benachrichtigungen über irgendeinen neuen Post oder Like auch die Konzentration gewaltig auf die Probe stellen und einfache Aufgaben dauern deutlich länger als eigentlich nötig, was mir persönlich ständig passiert.

Das Berliner Unternehmen (Offtime) will diesen Umstand ändern und betroffenen Nutzern ein Tool in Form diverser Apps an die Hand geben, mit denen sich die Kommunikation über die sozialen Netzwerke, E-Mails, SMS oder per Anruf für eine festgelegte Zeit komplett blocken lässt. Die Apps für die unterschiedlichen Betriebssysteme werden über die Cloud synchronisiert, so dass auf allen Geräten gleichzeitig Funkstille herrscht. Per Whitelist kann man Personen festlegen, deren Anrufe trotz aktiver (Offtime) trotzdem durchgelassen werden, für den Fall, das etwas wirklich Wichtiges passiert ist – alle anderen erhalten eine Nachricht, die über die Auszeit informiert. Die Auszeiten lassen sich zudem per Kalender ganz leicht für die Zukunft im Voraus planen.

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Eine Herausforderung für betroffene Nutzer dürfte allerdings auch trotz (Offtime) sein, dem Drang zu widerstehen, trotz selbst verordneter Auszeit einen kurzen Blick auf das Display zu werfen, ob man nicht vielleicht doch ein paar Statusupdates oder E-Mails verpasst hat. Aber das ist das generelle Problem dabei, den lobenswerten #Unplug-Gedanken in die Tat umzusetzen.

Derzeit sammelt das Unternehmen noch Geld über die Crowdfunding-Plattform Startnext – das Ziel um die App-Entwicklung zu starten wurde bereits erreicht, wer das Projekt darüber hinaus aber noch unterstützen will, hat noch bis Freitag Zeit dafür. Ich persönlich habe mich schon mehrfach nach genau solch einem Tool gesehnt – bis die Apps verfügbar sind, bleibt mir allerdings nichts anderes übrig als es mit Peter Lustig zu halten und einfach mal abschalten … manuell.


Image (adapted) „Smartphone chat“ by Lars Plougmann (CC BY-SA 2.0)


ist Wahl-Berliner mit Leib und Seele und arbeitet von dort aus seit 2010 als Tech-Redakteur. Anfangs noch vollkommen Googles Android OS verfallen, geht der Quereinsteiger und notorische Autodidakt immer stärker den Fragen nach, was wir mit den schicken Mobile-Geräten warum anstellen und wie sicher unsere Daten eigentlich sind. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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