Persönliche Assistenten: Apps, die mehr über dich wissen, als du selbst

Smartphones werden immer schlauer – neue Apps erlauben es bereits, dass das Smartphone ohne Zutun vom Nutzer ziemlich genau weiß, was dieser als nächstes vorhat.

Seit Siri spricht alle Welt über persönliche Assistenten auf Smartphones, dabei war der Versuch von Apple nur der Anfang – aktuelle Anwendungen dieser Art wissen automatisch, wo sich der Anwender befindet, was der nächste Termin ist und wann er losfahren muss, um rechtzeitig dort anzukommen. Informationen werden dem Nutzer präsentiert, ohne dass er aktiv danach suchen muss. Diese vorhersagende Suche ist inzwischen nicht nur durch Google Now längst Realität geworden.


  • Apps als persönliche Assistenten präsentieren Nutzern viele Informationen auf dem Smartphone.
  • Neben Informationen werden aber auch immer mehr Werbeanzeigen den Nutzern präsentiert.
  • Noch ist die Technik hinter den Apps nicht perfekt, doch eine Verbesserung ist absehbar.

Google Now ist für Android seit etwa einem Jahr verfügbar, für iOS seit April und obwohl der Funktionsumfang in Deutschland noch stark eingeschränkt ist, gehört die Anwendung zu einer der spannendsten, die Google seit langem herausgebracht hat. Anders als Siri, Apples Vorstellung eines digitalen persönlichen Assistenten, muss der Nutzer bei Google Now nicht erst einen Knopf drücken und einen Befehl oder eine Frage formulieren um brauchbare Ergebnisse zu erhalten.

Diese Ergebnisse werden aus Informationen zusammengestellt, die Apps wie Google Now, Cue, Donna, reQall und viele mehr, aus den Kalendereinträgen, Kontakten, Standortdaten oder E-Mails herausfiltern und basierend auf diesen Angaben eine Vorhersage erstellen, was für den Anwender in dieser Situation relevant sein könnte. Da diese Anwendungen bereits sehr gut funktionieren, schwankt man als Nutzer regelmäßig zwischen staunender Begeisterung und dem Gefühl, dass es unheimlich ist, wenn ein Smartphone mehr über einen weiß, als man selber gerade.

Natürlich liegt es nahe, dass auch Werbung für diesen Bereich eine große Rolle spielt, allerdings ist man sich bei Google sehr wohl darüber bewusst, dass es als hochgradig nervig empfunden werden kann, ständig Werbeangebote unter die Nase gerieben zu bekommen – aus diesem Grund ist der Konzern auch sehr konservativ in diesem Bereich.

Auch werden immer mehr Ergebnisse aus der Google Suche eingebunden, wie zum Beispiel Sportergebnisse, Kinofilme, Musik- oder Buchvorschläge. Allerdings ist die erfolgreiche Vorhersage in diesem Bereich nahezu so kompliziert, wie das reale Leben. Woher wissen die Apps, dass ein Trailer für einen Kinofilm, den man sich auf YouTube angesehen hat, einem auch gefallen hat? Entsprechend störend könnten hier Hinweise wirken, dass der Film gerade in einem Kino in der Nähe läuft.

Die Entwickler haben in diesem Bereich also noch viel Arbeit vor sich, die vorhandenen Angebote ihrer Art können aber durchaus schon begeistern. Wer dies noch nicht glauben mag, sollte im nächsten Urlaub mal ein Auge auf Google Now werfen und staunen, oder sich benachrichtigen lassen, wann man sich am besten auf den Weg zum nächsten Date macht um nicht zu spät zu kommen. Einziges Problem, viele Infos wie Termine müssen natürlich in den Kalender eingetragen werden um von den persönlichen Assistenten auch erkannt zu werden.

 

ist Wahl-Berliner mit Leib und Seele und arbeitet von dort aus seit 2010 als Tech-Redakteur. Anfangs noch vollkommen Googles Android OS verfallen, geht der Quereinsteiger und notorische Autodidakt immer stärker den Fragen nach, was wir mit den schicken Mobile-Geräten warum anstellen und wie sicher unsere Daten eigentlich sind. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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3 comments

  1. Genau das ist ja Googles Stärke. In den Suchergebnissen wird Data-Mining schon seit langem sehr erfolgreich praktiziert. Das ganze hat einen doch schon bei aller Bequemlichkeit einen Beigeschmack, der Nutzer kommt sich bevormundet vor.

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