Wer anderen eine Datei schicken möchte, kann dafür aus vielen verschiedenen Diensten wählen. Mit Pipe kommt nun einer hinzu, der das Versenden von bis zu 1 GB großen Dateien unter Facebook-Kontakten ermöglicht.
Die Idee hinter Pipe ist sehr simpel und gut. Möchte man einem seiner Facebook-Kontakte eine Datei zukommen lassen, braucht man nicht mehr den Umweg über E-Mails, Cloud-Speicher wie Dropbox oder Diensten wie yousendit gehen, sondern kann nun über den Dienst Pipe die Datei einfach in eine Röhre schieben und so auf den direkten Weg mittels Peer-to-Peer-Verbindung bringen. Dass diese Röhre dabei optisch stark an Super Mario erinnert, dürfte wohl kein Zufall sein.
Zwar besitzt auch Pipe, wie die meisten Filesharing-Dienste, eine Größenbegrenzung für die Dateien, allerdings ist diese mit 1 GB äußerst komfortable ausgelegt. So ist es also kein Problem mehr auch größere Film oder Musikdateien mit Facebook-Kontakten zu teilen. Nachdem man einen Kontakt ausgewählt und die Datei quasi in die Rohrpost geschickt hat, kann man diesem Kontakt eine Benachrichtigung zukommen lassen. Dafür ist es nötig, dass bei der ersten Nutzung von Pipe der Verwaltung der Facebook-Nachrichten über den Peer to Peer-Dienst zugestimmt wird. Hat der Empfänger der Nutzung des Dienstes zugestimmt, kann er die Datei unmittelbar herunterladen. Sollte die Person nicht online sein um den Transfer direkt anzunehmen, wird die Datei im sogenannten Locker, einem Speicherplatz in der Cloud, aufbewahrt – allerdings ist dieser Locker nur 100 MB groß. Für größere Dateien empfiehlt es sich also, vorher mit dem Empfänger über Facebook abzusprechen, wann diese übertragen wird.
In einem ersten Test funktionierte der Dienst eines Berliner Start-ups überraschend gut. Die erste Benachrichtigung ließ etwas auf sich warten, aber danach lief alles sehr schnell und reibungslos. Kaum ist eine Datei hochgeladen, was bei 1 GB, je nach Verbindungsgeschwindigkeit natürlich etwas Zeit in Anspruch nimmt, kommt eine Benachrichtigung bei Facebook an, dass die Datei zum Download bereit steht. Extrem unkompliziert.
Und deshalb auch extrem interessant, denn es ist zwar laut den Geschäftsbedingungen verboten, urheberrechtlich geschütztes Material via Pipe zu tauschen, eine Kontrolle der verschlüsselten Daten findet aber nicht statt. Die Einfachheit lädt dazu ein, sein Recht auf eine Privatkopie, dass nicht genau regelt, wie weit private Sachen geteilt werden, auf seine liebsten 700 Facebook-Kontakte zu erweitern. Pipe zeigt die Grenzen eines an die digitalen Realitäten noch nicht angepasstem Urheberrecht an.
Die Nutzung von Pipe ist komplett kostenlos, man benötigt allerdings ein Facebook-Account. Zugriff auf Pipe findet Ihr an dieser Stelle. https://apps.facebook.com/pipeapp/
Teaserimage & Image by Pipe
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Schlagwörter: facebook, Filesharing, p2p, Pipe
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