Eine Weltreise in die Zukunft der Medien. Sieben Städte. Zwei Reporter. Tolle Geschichten.
Der klassische Journalismus verlagert sich ins Digitale. Aber was heißt das eigentlich? Wie werden künftig Geschichten erzählt? Wie werden Nachrichten recherchiert? Wie wird in der digitalen Welt mit Journalismus Geld verdient? Diesen Fragen gehen die Hamburger Journalistinnen Amrai Coen und Caterina Lobenstein in einer fünfwöchigen Weltreise nach. Heute besuchen die Beiden den Video-Blogger Richi Miyakawa in Tokio.
Heute: Richi Miyakawa (Video-Blogger – Tokio)
Während des Erdbebens im März 2011 stand Richi Miyakawa auf seinem Balkon in Tokio und filmte die wackelnden Häuser, mit einer Handykamera. Das Video stellte er bei Youtube ins Netz. Wenig später bekam er eine Email von Spiegel Online: Die Redaktion bot ihm einen Videoblog an. Der Hobbyreporter Richie machte fortan unseren Job. Und die Leser liebten ihn.
Nachrichtenportale wie Spiegel Online verzeichneten in den Tagen nach dem Tsunami Besucherrekorde. Zeitungen und Magazine verkauften sich schlecht. Obwohl in Fukushima ein Atomkraftwerk explodierte. Obwohl in Ägypten Revolution war und in Libyen Krieg. Die Leser waren ins Netz abgewandert. Sie klickten sich durch Online-Zeitungen, verfolgten die Nachrichten in Echtzeit über Twitter oder suchten bei Youtube nach Videos von Augenzeugen. Augenzeugen wie Richie. Wir haben ihn in Tokio besucht und gefragt, warum die Leute seine Filme gucken aber unsere Artikel nicht lesen wollten. „Weil ihr nicht zeigt, was ihr fühlt“ hat er gesagt – und uns erklärt, was er unter guter Berichterstattung versteht.
Alle Interviews und Hintergründe der Echtzeit-Medienreportage können auf www.NextMediaBlog.de verfolgt werden. Der Report ist Teil des Programms NEXT MEDIA der Senatskanzlei Hamburg im Rahmen der Initiative Hamburg@work.
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Schlagwörter: Amrai Coen, Atomkraftwerk, Caterina Lobenstein, Fukushima, Next Media Reportage, Richi Miyakawa, Tokio, Tsunami
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