TikTok – Schönes Spielzeug, unschönes Gefühl

Die Video-Creator App TikTok ist in aller Munde. Die Plattform konnte in den letzten Monaten nicht zuletzt durch aggressives Marketing weltweit und vor allem auch hierzulande ein immenses Wachstum vorlegen. Auch wir Netzpiloten sind Fans des herrlichen Zeitfressers – aber wir haben bei all der TikTok Kritik in letzter Zeit zunehmend unsere Probleme mit dem Dienst. Aber der Reihe nach: 

Warum der Kurz-Videodienst so viele meist junge Nutzer begeistert:

TikTok ist eine proaktive App und hat eine hochaktive Community. Anders als bei YouTube geht es hier nicht darum, hauptsächlich zu konsumieren. Jeder soll mitmachen und möglichst viele eigene Videos drehen und verbreiten. Vor allem die sogenannten Challenges ermutigen dazu. Sie liefern Anreize und Ideen, zu denen sich jeder kreativ austoben kann. TikTok stellt dafür ein tolles Tool bereit, das begeistert. 

Warum der neue Digital-Star aber auch viele Anwender entsetzt:

TikTok gerät durch seine Moderation immer wieder in die Kritik. Die Plattform will offenbar partout als reine Unterhaltungsplattform daherkommen – frei von kontroversen oder gar politischen Inhalten. Der Vorwurf der Zensur steht im Raum. Auch der chinesische Sitz der Mutterfirma ByteDance sowie das Thema Datenschutz schlagen in Bezug auf TikTok immer wieder Wellen und werfen Fragen auf.  

Die Fragen, um die es sich bei der  aktuellen TikTok Kritik dreht:

Übt TikTok einfach nur sein Hausrecht aus, wenn es Unterhaltung und Harmonie über die freie Verbreitung von Inhalten stellt? Oder ist seine Form der Moderation von Inhalten bereits Zensur? Inwiefern unterscheidet sich der Umgang mit Daten und Inhalten von dem der anderen etablierten Plattformen wie zum Beispiel Facebook oder Twitch? Sollen wir eine Plattform, die in Sachen Meinungsfreiheit und Datenschutz nicht absolut transparent ist überhaupt nutzen?

Und warum finde ich es persönlich eigentlich so schade, dass TikTok nun so negativ auffällt?  

Als ich mit diesem Artikel begonnen habe, hatte ich noch die Absicht die derzeitige Debatte um TikTok eher als eine Ambivalenz darzustellen. Da ist auf der einen Seite diese App, die sich auf Unterhaltung fokussiert und versucht das Teenie-Image abzuschütteln und auf der anderen Seite die App, die es jedem ermöglicht, mitzumachen und dafür ein schönes Tool für eigenen Video-Content anbietet. Doch hat sich die Situation in letzter Zeit stark verändert: Wer hier einen Überblick braucht, über das was TikTok und kann und wie der aktuelle Stand der Diskussionen aussieht, springt kurz hierhin.

TikTok fühlt sich unfrei an

TikTok ist in den letzten Monaten unheimlich schnell gewachsen und hat extrem viele, sehr aktive Nutzer. Regulierung ist da im Sinne einer Moderation in Zeiten von Hatespeech natürlich richtig und gut. Grundsätzlich wollen wir als Nutzer aber eine transparente und nachvollziehbare Kontrolle auf den Plattformen, auf denen wir uns tagtäglich bewegen. Meinungsfreiheit und Diversität sind einzuhaltende Standards. Jeder Verdacht, dass unliebsame Kontroversen oder Personengruppen aktiv ausgeblendet werden, macht die Plattform zu einem unfreien Bereich.

Bei TikTok haben sich die Verdachtsmomente der Zensur in den letzten Monaten verdichtet. Die stichprobenartigen Prüfungen von kontroversen Inhalten der Zeitung Die Welt und der Online-Plattform netzpolitik.org sowie der Eklat um das Video von Feroza Aziz zeigen deutliche Regulierungen.

TikTok könnte so viel mehr

Die aktuelle Umstrittenheit ist schade, denn die App macht einfach wirklich viel Spaß! Aufbau und vor allem das Creator-Tool sind super-eingängig und bieten die Möglichkeit, tolle und kreative Videos zu erstellen. Weshalb kontroverse Themen und politische Debatten da nichts zu suchen haben sollen, ist mir persönlich ein Rätsel. 

Auch wenn TikTok wie eine reine Fun-App wirkt (und das ist sie natürlich auch), finden sich doch auch immer wieder Formate und Ideen, die etwas komplexeren Content auf die Plattform bringen. Ein schönes Beispiel für so ein Format ist Hawaiitoast das selbst ernannte „erste Jugendmagazin auf TikTok“. Betrieben wird es von der Axel Springer Journalistenschule. Die Videos beschäftigen sich mit Themen, wie beispielsweise den größten Ängsten der Befragten.

Scrennshot der Seite hawaiitoast erstellt von Moritz Stoll
Hawaiitoast ist eines der Formate, die versuchen auch ernstere Themen auf die Plattform zu bringen. / Screenshot hawaiitoast.de erstellt von Moritz Stoll

Formate wie Hawaiitoast zeigen, dass kontroverse und ernste Themen auch auf gut TikTok funktionieren könnten. Die Tools und die Idee unmittelbaren und sehr kompakten Content zu liefern, geben das her. 

Auch wir Netzpiloten fühlen uns sehr angesprochen von den Möglichkeiten der neuen App. Wir haben bereits einige Formate in Entwicklung, mit denen wir zum Beispiel unsere Erklär-Stücke in TikTok übersetzen wollen.

Fazit: Mit TikTok in der Zwickmühle

Da ist also dieses tolle technische Spielzeug, das ich aber einfach nicht mehr mit gutem Gefühl benutzen kann. Dabei wünsche ich mir eine App, die das kreative Potential von TikTok mit der Möglichkeit kombiniert, Themen und Inhalte aller Art zu besprechen und zu diskutieren. Unbedingt natürlich mit der Sicherheit, dass der Datenschutz nach europäischen Standards eingehalten wird. Ob TikTok diese App sein kann, werden wir intensiv verfolgen.

Die harte Kritik an der Plattform hat mich für meinen persönlichen Umgang nicht unbeeindruckt gelassen. Es ist immer eine große Enttäuschung, wenn ein Tool auf der einen Seite das Publishen vereinfacht und somit demokratisiert und dabei auf der anderen Seite aber nicht demokratisch mit den Inhalten und Machern umgeht! Derzeit ist die App fürs Erste von meinem Handy verschwunden. Ob sie es schafft, sich ihren Platz dort zurückzuerobern, wird sich zeigen. Irgendwie hoffe ich es!

 

Hintergrund-Informationen zu TikTok

Was ist TikTok?

Wir haben bereits über die grundlegenden Funktionen und den Hype um die App geschrieben. Auch die bisherige Kritik an TikTok haben wir an anderer Stelle beleuchtet. Hier noch einmal das Wichtigste zusammengefasst: TikTok versteht sich als Social Video-Community, in der jeder mitmachen und eigene Videos posten kann. Dazu gibt die Firma ByteDance den Nutzern die Creators-App an die Hand. Mit ihr lassen sich besonders einfach kreative und unterhaltsame Videos zwischen 15 und 60 Sekunden erstellen. Mit Sounds, Musik, Filtern und Effekten sowie der Möglichkeit, die Aufnahme immer wieder zu pausieren und so Schnitte zu setzen, kommt der „TikTok-Faktor“ hinzu. Derzeit begeistert die Plattform über eine Milliarde User weltweit.

Die Entdecken-Seite

Zentral bei TikTok ist die Entdecken-Seite. Dort finden sich immer wieder populäre Challenges, zu denen die User Videos machen können, indem sie ihr gepostetes Video mit dem entsprechenden Hashtag versehen. So können sie darauf hoffen, gesehen zu werden. Laut TikTok sorgt diese Mechanik dafür, dass Qualität vor Reichweite rangiert. Ein Beispiel für diese Challenges sind Hashtags wie die #handymundchallenge (jep, die gibt’s wirklich), bei der sich die User ihr Handy in den Mund stecken und sich die Ohren zuhalten sollen. Auch der #6sekundentest ist derzeit sehr populär. Dabei läuft eine Stoppuhr, die mit einem Blinzeln gestoppt und gestartet werden kann. Das Ziel? Die Stoppuhr genau sechs Sekunden lang laufen zu lassen.

Auch prominente Musiker wie Mark Forster oder Rae Garvey haben bereits an dieser Challenge teilgenommen. Überhaupt lassen sich immer mehr Instagram- oder TV-Stars auf TikTok blicken – nicht immer mit brillantem Content aber augenblicklich mit großen Followerzahlen.

Entscheidend ist bei TikTok die Art und Weise, wie der User den Content anderer User zu sehen bekommen. Anders als bei Instagram oder Twitter muss man nicht einem Profil folgen, um Inhalte angezeigt zu bekommen. Jeder Einsteiger erhält sofort einen Video-Feed, der sich endlos nach unten scrollen lässt. Über die Zeit analysiert eine Künstliche Intelligenz das Seh-und Scroll-Verhalten und der Feed wird dementsprechend angepasst. Dadurch wird der Nutzer schier endlos unterhalten mit Videos, die seinem Geschmacksprofil entsprechen. Kritiker finden genau diese hermetische Verstärkerfunktion problematisch.

Die Kritik an TikTok

TikToks selbsterklärtes Ziel besteht darin, eine möglichst unterhaltsame Plattform zu sein. Man möchte auf TikTok keine kontroversen Inhalte verbreiten. Das bestätigt eine Aussage des TikTok-Chefs Alex Zhu gegenüber der New York Times, wie der Social Media Watchblog schreibt. Demnach freue TikTok sich, dass die User TikTok als Plattform für Memes, Lip-Syncing-, Tanz-, Fashion- oder Tiervideos wahrnehmen und nicht etwa für politische Diskussionen.

Die Recherche von Netzpolitik.org

Die Plattform für digitale Freiheitsrechte netzpolitik.org hat nach eigenen Angaben mit einem Insider bei TikTok gesprochen und konnte die aktuellen Moderationsregeln einsehen, nach denen die deutschsprachigen Inhalte moderiert werden. Dementsprechend findet die Moderation der deutschsprachigen Inhalte in Berlin, Barcelona und Peking statt. Der Standort hängt dabei mit den drei angegebenen Review-Stufen zusammen. Diese wiederum hängen angeblich mit der Anzahl an Videoaufrufen zusammen (Stufe 1: 50 bis 150 Views, Stufe 2: 8.000 bis 15.000, Stufe 3: etwa 20.000). Dabei findet der erste Review wohl in Barcelona statt, während in Berlin der zweite und dritte Review durchgeführt wird. Nachts, so schreibt es netzpolitik.org, würden Deutsch sprechende Mitarbeiter aus Peking Inhalte moderieren. Dabei sähen die aktuellen Richtlinien die Möglichkeit vor, bestimme Inhalte oder Events zu zensieren.  Sie bekämen das Schlagwort „Risk“, was laut dem TikTok Insider zu einem Block in bestimmten Ländern führe. Auf diese Weise würden LGTBQI-Inhalte in vielen Länder nicht ausgespielt werden. Zudem seien auch die Proteste in Hongkong kaum sichtbar auf TikTok. Über eine ähnliche Erfahrung hatte auch die Welt am Sonntag berichtet. TikTok selber sagt zu der Kritik, man würde kritische Inhalte nicht klein halten und stünde unter keinem Einfluss von Regierungen.

Anti-Mobbing-Richtlinien gegen potentielle Opfer

Auf den ersten Artikel von netzpolitik.org folgten in kurzem Abstand zwei Weitere, die sich ebenfalls mit den Moderationsrichtlinien befassen, die netzpolitik.org einsehen konnte. In den Artikeln beschäftigten sich Markus Reuter und Chris Köver mit der Kritikfähigkeit von TikTok auf der eigenen Plattform sowie mit dem Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Demnach würden Inhalte, die TikTok direkt kritisieren zwar nicht gelöscht, aber in der Ausspielung gebremst werden. Weiter sorgten Richtlinien, die sich gegen Cybermobbing richteten, für Kritik. So soll TikTok die Reichweiten von Menschen, „die hochgradig verwundbar für Cyberbullying sind“ beschneiden, um diese vor Cybermobbing und dessen Folgen zu schützen.

Diese Richtlinien beziehen sich hauptsächlich auf Menschen mit Behinderung. Die Richtlinien geben dazu laut des Berichts Kriterien wie „entstelltes Gesicht“, „Autismus“ oder „Downsyndrom“ an. Auch liege es nahe, dass dicke Menschen oder LGBTQI-Inhalte von diesen Richtlinien betroffen seien. Das entnimmt netzpolitik.org einer Liste mit besonderen NutzerInnen, die von Mobbing betroffen sein könnten und deren Inhalte in ihrer Reichweite beschnitten werden. Laut netzpolitik.org haben diese Regeln in Deutschland bis mindestens September bestanden.

Feroza Aziz’s „Schminkvideo“

Die TikTokerin Feroza Aziz hat am 23. November ein Video auf TikTok hochgeladen, das auf den ersten Blick wirkt, wie ein Wimperntutorial. Nach wenigen Sekunden allerdings spricht Aziz über die Situation für Muslime in China und wirft der chinesischen Regierung vor, Muslime in Konzentrationslager zu sperren und dort schwer zu misshandeln. Zwei Tage nach der Veröffentlichung ist das Video viral gegangen und Feroza Aziz’s Account wurde gesperrt, wie der Social Media Watchblog schreibt. Darauf folgten diverse Berichterstattungen der US-Medien, in denen TikTok in Kritik gerät, sowie ein kurzzeitiges Löschen des Videos.

Dem kurzzeitigen Löschen des Videos folgte dann ein Blogbeitrag von TikTok, in dem Sicherheitschef Eric Han Stellung zu den Geschehnissen nimmt. Darin heißt es, die Sperrung des Accounts hätte nichts mit der China-Kritik zu tun. Aziz habe auf ihrem Zweitkanal ein Satire-Video über Osama bin Laden gepostet, das für die Sperrung verantwortlich sei. Das Blockieren sei auf menschliches Versagen zurückzuführen.

Die Moderation auf TikTok

Die Moderationsrichtlinien sind laut des Social Media Watchblogs und netzpolitik.org sehr unklar gehalten. So seien sie bedeutend kürzer als die Richtlinien, die für Plattformen wie Facebook gelten. Was dabei besonders heraussticht, ist die Komplexität der Moderation von Inhalten. So geht es hier nicht bloß darum, dass Inhalte gelöscht werden können. Der Social Media Watchblog schreibt dazu:

„Neben Löschen/Nicht löschen gibt es weitere Kategorien, die über die Reichweite eines Inhalts bestimmen. Moderatorïnnen können etwa ganze Hashtags einschränken oder bestimmte Videos als „Featured“ pushen, die dann im persönlichen For-You-Feed landen.“

Ebenso wird hier ein elementarer Unterschied zu Facebook oder YouTube aufgezeigt. Während auch hier Menschen hinter den Algorithmen stecken, kontrollieren die Moderatoren auf TikTok täglich bis zu 1.000 Videos. So beeinflussen hier Menschen viel stärker, wie Inhalte verbreitet werden.

Die Änderung der Richtlinien

Der Beitrag von netzpolitik.org zeigt deutlich, dass TikTok die Möglichkeit hat, Inhalte nicht nur zu löschen, sondern auch gezielt zu bremsen oder zu pushen. Die Moderationsrichtlinien haben sich allerdings laut netzpolitik.org im September geändert. So seien bis zu dieser Änderung auf TikTok Kritik an Politik oder politischen Systemen beinahe gänzlich ausgeschlossen. TikTok sagt dazu laut dem Social Media Watchblog:

„In unseren Anfangszeiten haben wir einen weitgehenderen Ansatz verfolgt, um Konflikte auf der Plattform zu minimieren. Mit steigender internationaler Bekanntheit im vergangenen Jahr, haben wir erkannt, dass dies nicht der richtige Ansatz ist. Wir haben begonnen, lokale Teams zu stärken, die ein differenziertes Verständnis für jeden Markt haben.“

Auf netzpolitik.org heißt es dazu:

„Aus dem Feed verbannt waren früher auch Kritik an öffentlichen politischen Figuren, der Polizei und am Militär. Diese Regeln hat TikTok in Deutschland mittlerweile gestrichen, was das Unternehmen auch bestätigt.“

In einer Abschrift der Moderationsrichtlinien stellt netzpolitik.org die Richtlinien vor und nach der Änderung gegenüber.

TikTok und Datenschutz

Auch das Thema Datenschutz schlägt in Sachen TikTok immer wieder Wellen. Jüngst hat eine durch die Süddeutsche Zeitung durchgeführte Analyse gezeigt, dass TikTok SDKs von Facebook und Appsflyer enthält und den Unternehmen Nutzer-Daten zusendet. Das berichtet der Social Media Watchblog.  Zu den Daten sollen Start und Ende der Nutzung, der angeschauten Videos sowie die abonnierten Kanäle und eingegebene Suchbegriffe zählen. Die an Facebook weitergegebenen Daten können dabei aufgrund einer mitgelieferten Werbe-ID eindeutig einem Facebook-Konto zugewiesen werden. Auch die Weitergabe an Appsflyer ist laut der Süddeutschen nicht ganz unproblematisch. So gibt das Unternehmen mehr als 4500 Partnerfirmen an, die für Kampagnen Zugriff auf die Daten bekommen können. Das sei allerdings keine unübliche Praxis. 

TikTok bewegt sich vermutlich nicht ganz im legalen Bereich

Schon unüblicher ist laut der Süddeutschen Zeitung die Nutzung von Fingerprinting-Skripten. Demnach wird die Nutzer-ID eines Nutzers mitgesendet, wenn dieser ein Video über andere Dienste teilt. So weiß TikTok nicht nur, wer die Videos verbreitet, sondern kann auch feststellen, wer sich das Video ansieht. Fingerprinting-Skripte lesen dabei nämlich Daten wie die Bildschirmauflösung, Browser-Versionen oder die auf dem System installierte Schriften aus. Diese Informationen sind einzigartig genug, sodass sich damit eindeutige Nutzer identifizieren lassen. Außerdem funktioniert diese Methode auch dann, wenn der User die Cookies auf seinem Rechner löscht. Zu Guter letzt schreibt die Süddeutsche, würde sich TikTok laut Jurist Malte Engeler damit nicht im legalen Bereich bewegen. Der Social Media Watchblog fasst die Aussagen des Juristen dazu wie folgt zusammen:

„ByteDance mache nicht ausreichend transparent, mit welchen Unternehmen Appsflyer die Daten möglicherweise teile. ByteDance sagt, dass die Datenweitergabe in den Datenschutzbestimmungen erläutert sei, aber über vertragliche Details keine Auskunft gegeben werden könne.“

Außerdem heißt es dort:

„ByteDance sei ein chinesisches Unternehmen, der Standort der Server (Japan und USA) sei unerheblich: ‚In China muss man mit dem unbeschränktem und anlasslosen Zugriff der Behörden auf die Daten rechnen‘, sagt Engeler. ‚Damit ist der Wesensgehalt des Grundrechts auf Achtung des Privatlebens verletzt.'“

Allerdings sagt die Süddeutsche, zeige die Analyse aber auch, dass es sich bei TikTok nicht um ein Überwachungsnetzwerk „aus dem kommunistischen Politbüro“, sondern dass TikTok eher einem „westlichen, kapitalistischen Konzept folgt“. 

Die dem Artikel zugrunde liegende Analyse der TikTok App und Webseite hat der Autor Matthias Eberl auf seinem privaten Blog erläutert.

TikToks Pläne

Auch die Themen e-Commerce und Advertising sollen zunehmend ihren Weg auf die Plattform finden. So schreibt das Tech-Magazin Techcrunch, TikTok hätte bereits im November einigen Creatorn die Möglichkeit gegeben, URLs in die Bio ihres Profil einzufügen. So können diese auf E-Commerce Plattformen verlinken. Zudem hat TikTok auf einem ihrer Digital Wellbeing-Events auf die Frage, wie sich denn die Möglichkeiten in Sachen Marketing entwickeln würden, selbst davon gesprochen, dass die Plattform derzeit noch kein Geld verdiene, sich das im kommenden Jahr aber ändern solle. 


Teaserimage by Image by Rey – stock.adobe.com

Screenshot von hawaiitoast.com

liebt seit jeher Sprache, Kommunikation und Mathematik. Heute ist er Software-Entwickler für Mixed Reality und moderiert den Netzpiloten-Podcast Tech und Trara. Die (digitale) Welt ist für ihn ein Ort voller Möglichkeiten und spannender Technologien, die man ausprobieren, bearbeiten und hinterfragen kann.


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