Ulf Hundeiker kämpft: „Aurela darf nicht sterben!“

Wie Ulf Hundeiker Social Media einsetzt für einen guten Zweck und Spenden für die kleine Aurela einsammelt.

Ulf Hundeiker hat eine Mission: Er kämpft um das Leben der einjährigen Aurela Flamur Haliti. Das aus dem Kosovo stammende Kind von Mutter Kosovare und Vater Flamur ist seit einigen Monaten an Blutkrebs (akuten myeloischen Leukämie) erkrant und benötigt dringend eine Behandlung. Diese kostet zwischen 80.000 Euro (Russland / Jordanien) und 250.000 Euro (Deutschland) – unglaubliche Summen für eine Privatperson.

Doch Ulf Hundeiker kämpft für sein Ziel, Tag für Tag. Er hat ein Blog für Aurela eingerichtet, knüpft Kontakte zu Spendern, Organisationen und Ärzten und vernetzt sich überwiegend über Twitter, Facebook und Google+. „Ohne das Internet würde es das Projekt gar nicht geben“, erzählt er im Gespräch mit den Netzpiloten. „Ich habe über das Internet eigentlich die ganze Sache aufgebaut. Eine Internetpräsenz, z.B. ein Blog, ist die einfachste und billigste Möglichkeit, sehr aktuelle Informationen anzubieten. Ohne Netz ginge das in dieser Qualität und Reichweite überhaupt nicht.“ Alle, die bisher mitgemacht haben, habe Hundeiker online kennengelernt:„Das läuft ein bisschen wie eine Kettenreaktion ab – einer stößt den nächsten an“.

Die Infrastruktur ist also durch das Netz gegeben. Doch der Kontakt in den Kosovo, wo die kleine Aurela mit ihren Eltern lebt, ist nicht immer einfach herzustellen. Skype, Facebook und Mail seien die einzigen Möglichkeiten für Ulf Hundeiker, mit Familie Flamur zu interagieren. „Richtige Post dauert gut eine Woche ins Kosovo, und telefonieren wäre ziemlich teuer“, weiß Hundeiker. Vor kurzem hat er die Familie zudem besucht. „Aurelas Mutter hat fast geweint, als sie mich das erste Mal gesehen hat“, berichtet er von seinem Trip. Unter anderem konnte er dort berichten, dass er bereits über 4.000 Euro zusammengesammelt hat. „Ob das viel ist mag ich nicht beurteilen, in diesem Fall auf jeden Fall noch viel zu wenig“, ordnet er das bisherige Ergebnis ein. Dabei erstaunen ihn aber die Summen der Einzelspenden. Bis zu 1.000 Euro seien teilweise eingegangen.

Während Hundeiker also mit aller Kraft um Geld kämpft, musste er in der Vergangenheit aber auch immer wieder viel Kraft aufwenden, um sich gegen Vorwürfe zu wehren, er würde sich das Geld in die eigene Tasche wirtschaften. „Natürlich ist eine gesunde Skepsis angebracht, wenn da irgendein Privatmensch daherkommt und zu Spenden aufruft, die auf seinem Privatkonto gesammelt werden“, sagt er. „Bizarr war daran aber, dass diese Tiraden ausgerechnet zu einem Beitrag von mir kamen, in dem ich als allererstes um Hilfe bei der Einrichtung eines Spendenkontos bei einer gemeinnützigen Organisation gebeten hatte, eben damit die Spenden nicht mehr auf mein privates Konto fließen und nicht mehr der Ruch des Betrugs im Raume stehen kann.“

Dieses Spendenkonto ist inzwischen bei „World Life Vision e.V.“ zustande gekommen. Auch dieser Kontakt entstand letztlich über Google+. Zudem sucht die „Stefan-Morsch-Stiftung“ bereits nach einem Spender des Knochenmarks. Für Hundeiker ist daher das Geld das akutere Problem. Ein ihm bekannter Musiker veranstaltet dazu bald eine Spendenaktion: „Er ist, so wie ich ihn kenne, eigentlich eher ein Skeptiker, sieht aber trotzdem gute Chancen, etwas mehr zu erreichen“.

Zu den Chancen für Aurela äußert sich Hundeiker im Netzpiloten-Gespräch sehr bescheiden. Er spricht von einer „Gleichung mit mehreren Unbekannten“. „Ich bin, auch wenn ich das nun fast zwei Jahre nicht mehr mache, immernoch Krankenpfleger genug, um zu sagen: Chancen? Keine Ahnung. Auf jeden Fall: Aurela kann natürlich trotz der Therapie sterben. Ohne Therapie hingegen stirbt sie garantiert!“


Spendenkonto:

World Life Vision e. V. (Gemeinnützig)

Verwendungszweck/Projektnummer: WLV2012-1002

Konto: 4740084

BLZ: 83065410

Deutsche Skatbank

 

BIC: GENODEF1ALT

IBAN: DE68830654100004740084


 


war von 2012 bis 2015 Autor der Netzpiloten. Seither arbeitet er als Geschäftsführer von BASIC thinking, schreibt Bücher und pflanzt dadurch Bäume. Zudem hat er das Online-Magazin Finanzentdecker.de gegründet. Am besten ist er über Facebook, Twitter und Instagram zu erreichen.


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9 comments

  1. Es freut mich, dass die Netzpiloten ebenfalls auf das Projekt vom Ulf aufmerksam geworden sind und einen Artikel darüber schreibt.

    Helfen ist hier wirklich angesagt. Habe die Entwicklung von Anfang an mitbekommen. Es ist unfassbar, welche Steine einem manchmal in den Weg gelegt werden, nur weil man jemanden helfen möchte.

  2. Ich danke für den Artikel! Es ist ein anstrengendes Vorhaben, denn viele Leute scheinen sich mit Like und Share freikaufen zu wollen. Das hilft natürlich nur wenig. Aber ein richtig guter Artikel setzt vielleicht eher etwas frei :-)

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