Oh, eine spannende neue App – da muss ich doch gleich mal reinschauen. Ach Mist, ich muss ein neues Nutzerkonto anlegen und mir schon wieder einen neuen Nutzernamen und Passwort ausdenken und merken. Oh toll, ich kann mich auch über mein Facebook-, Twitter und/oder Google-Konto einloggen – wie komfortabel! Aber ist das wirklich so eine gute Idee? Immer wieder mal ist zu lesen, dass man die Social Logins lieber nicht nutzen soll, doch warum eigentlich nicht? Was komfortabel ist, kann doch eigentlich nicht schlecht sein, oder?
Der Hausmeister mit dem großen Schlüsselbund
Jeder Login für eine App oder den Nutzerbereich einer Website ist mit einem Schlüssel vergleichbar. Da wir aber immer mehr dieser Apps und Webseiten in unserem Alltag nutzen, müssten wir mit einem riesigen Schlüsselbund herumlaufen. Allerdings ist das nicht gerade cool, bequem schon gar nicht und außerdem auch noch unheimlich anstrengend. Aufgrund der schieren Masse an Web-Services leiden die meisten Nutzer unter Login-Erschöpfung. Niemand hat mehr Lust, sich für jede neue Website eine neue Kombination von Nutzernamen und Passwort auszudenken und sich dann auch noch zu merken. Eine Art, damit umzugehen ist ein Satz Universalschlüssel – man hat drei oder vier Passwörter, die man auf alle Logins verteilt. Doch dass dies die unsicherste aller Lösungen ist, liegt wohl auf der Hand. Wird ein Login gehackt, stehen dem Angreifer Tür und Tor zu vielen weiteren Logins sperrangelweit offen.
Eine andere Lösung ist es, die Schlüssel einem Hausmeister zu übergeben, der einem mit seinem riesigen Schlüsselbund die gewünschten Türen für einen aufschließt. Diese Aufgabe übertragen immer mehr Nutzer den großen Drei Hausmeisterdiensten: Facebook, Twitter und Google. Diese bieten mit ihren Social Logins genau diesen Service an – man muss sich nur einmal bei ihnen anmelden und schon gewähren sie einem Zugang zu allen nur erdenklichen Webseiten und Apps. Dadurch wird die ganze Sache unheimlich komfortabel, da man sich eben nicht mehr für jede Website oder App eigene Login-Daten merken muss, sondern nur die Logins zu den drei großen Anbietern braucht, bei denen die meisten Nutzer ohnehin die ganze Zeit angemeldet sind. Doch wie so oft muss sich der Nutzer entscheiden zwischen Bequemlichkeit und Sicherheit.
Bequemlichkeit vs. Sicherheit
Keine Frage, der Aspekt des Komforts ist bei den Social Logins nicht von der Hand zu weisen und ist für viele Nutzer sogar so groß, dass sie sich über die Sicherheit und ihre Daten keine weiteren Gedanken machen. Der Komfortgewinn bei den Social Logins hat allerdings einen ziemlich hohen Preis. Zunächst einmal gibt man die Sicherheit in fremde Hände. Natürlich kennt man den Hausmeister und weiß, dass er seinen Job sehr gut macht, aber unfehlbar ist er leider auch nicht. Unterläuft ihm doch mal ein Fehler, also gelangt jemand an die Login-Daten für die Hausmeisterdienste, stehen gleich viele Türen auf einmal offen. Auch ist die Frage, ob wir wollen, dass der Hausmeister alles über uns weiß. Es sollte ihn nichts angehen, wann wir joggen waren, ob wir gerade bei Netflix Filme sehen oder eine Dating-App verwenden. Mit Social Logins geben wir den großen Drei aber all diese Daten über uns freiwillig und kostenlos. Die Betreiber der Social Networks haben bereits so viele Daten über uns, müssen wir ihnen da auch noch freiwillig alle Details unseres Lebens erzählen? Aber auch die Betreiber der Apps und Services erhalten Zugriff auf viele persönliche Daten aus den Social Networks, wie etwa Name, Geburtsdatum, Profilfoto, Termine, Kontakte etc. Natürlich benötigen einige dieser Dienste diese Daten um zu funktionieren, aber eben nicht alle – wir geben sie aber trotzdem gerne raus.
Was kann man machen? Die einfachste Lösung lautet: Sich auf jeder Website mit einem eigenen Login anmelden und die Schlüsseldienste der Hausmeister meiden. Natürlich ist das nicht so einfach, denn schließlich nutzen wir inzwischen täglich sehr viele Apps und Dienste, so dass sich die Menge der Passwörter kein Mensch mehr merken kann, vor allem nicht, wenn diese auch noch möglichst sicher sein sollen. Die Lösung dafür lautet: Passwortmanager wie 1Password, LastPass oder KeePass. Sie erstellen und speichern sichere Passwörter für jede Website und dank Browser-Erweiterungen und Mobile-Apps sind sie auch ziemlich komfortabel in der Anwendung. Einige von ihnen verlangen für den vollen Funktionsumfang zwar einen kostenpflichtigen Premium-Account, doch die Kosten sind sehr überschaubar und transparenter als bei den Social Logins.
Image (adapted) „Internet“ by HypnoArt (CC0 Public Domain)
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Schlagwörter: Datenschutz, facebook, google, sicherheit, Social Login, Twitter
2 comments
Ein furchtbarer Beitrag!
1. Daniel Kuh erzählt alles doppelt und dreifach und lungert um den heißen Brei herum. Bitte verschwende nicht die Zeit Deiner Leser, sondern komme schneller auf den Punkt. – Oder wirst Du nach der Anzahl der veröffentlichten Zeichen bezahlt?
2. Du schreibst, dass die digitalen Schlüsselwärter für ihre Dienste unsere Daten absaugen. In diesem Fall ist das aber pure Spekulation. Du lieferst nicht Mal die Andeutung eines Belege oder gar Beweises.
Gibt es bei den Netzpiloten denn keine Qualitätssicherung, die Möchtegern-Journalisten erst Mal das Studium der „Einführung in in den praktischen Journalismus“ verordnet?