Die Netzpiloten feiern 15 Jahre Expeditionen in den Cyberspace und fragen prominente Wegbegleiter nach ihrem denkwürdigsten Erlebnis der digitalen Revolution. – Heute den Manager für Business Development and Sales EMEA, Rovi Corporation, Ingo Reese.
Die für mich beeindruckendste Person der digitalen Revolution ist Martin Eberhard. Ich hatte die Chance, mit ihm zusammen 1998 in Kalifornien an der Einführung des ersten elektronischen Buches zu arbeiten. Nur zu gut erinnere ich mich an einen Flug von San Francisco zurück nach Hamburg, im Gepäckfach über mir ein handgefertigter Prototyp in einem wasser- und stoßfesten Spezialkoffer. Wahrscheinlich der erste eBook Reader auf deutschem Boden. Noch heute muss ich schmunzeln, wenn 15 Jahre später um mich herum im Flugzeug wie selbstverständlich die Kindles angehen.
Diese – für mich immer noch zu langsame – Digitalisierung unserer Welt, verdanken wir unermüdlichen Visionären wie Martin Eberhard, die sich nicht von Sätzen wie „ein Buch muss riechen, da muss Sand raus rieseln“ aufhalten lassen. Die wenigsten wissen, dass Martin ein paar Jahre später den Elektro-Sportwagen Tesla aus der Taufe gehoben hat. Ich habe mich immer gefragt, wie er etwas schaffen konnte, was große Automobilkonzerne mit ihren Entwicklungsabteilungen nicht schaffen. Zur Zeit arbeite ich an der Revolution des Fernsehens. Martin dazu ganz trocken: „die Fernsehsender sollten einfach ihr ganzes Programm für den nächsten Tag um Mitternacht online stellen und fertig“. Ich glaube er hält sich einfach nicht mit „Altlasten“ auf und denkt weit genug voraus.
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Schlagwörter: 15 Jahre, Ingo Reese, Jubiläum