Jetzt ist es also soweit. Google hat seinen eigenen like-button. Jeder kann nun bald in Googles Suchlisten etwas toll finden und den +1-button drücken („public stamp of approval“). Endlich können wir schon vorher bewerten, was wir nachher erst sehen können. Und es klappt nur bei denjenigen, die in Google-Konto haben. Bis das Ganze zu uns kommt dauert es noch, wer das Wasser solange nicht halten kann, der sei auf diese experimentelle Seite von Google verwiesen und kann es dort ausprobieren. Toll? Toll! Naja, fast. Es können die Kontakte aus dem Google-Konto die eigenen Bewertungen sehen. Fast toll.
In Zeiten, wo der like-button auf jeder Website mindestens überall eingebunden ist und schon erste rechtliche Bedenken ausgelöst hat, zieht Google nach. Da die Mannen und Damen in Mountain View gleichzeitig gegen Microsoft, Apple, Facebook und ein Dutzend anderer Großkopferten im Webmarkt antreten, erkennt man schnell das große Problem bei Google. MeToo statt Innovationen. Wo das hinführt, müssen die VZ-Netzwerke in Deutschland aktuell erfahren. Man macht so ein bißchen rum, verdient etwas Geld aber die Musik spielt woanders.
So wird es auch +1 ergehen. Denn aus +1 wird keine 1+ erwachsen. Wer besser als sehr gut sein will, der muss etwas erfinden und ein Bedürfniss dafür wecken. Wer noch besser sein will, der sollte einfach ein bestehendes Bedürfnis bestmöglich befriedigen. Dass Google das kann, haben sie schon eindrucksvoll erwiesen. Aber irgendwie ist der Wurm drin in der Produktwut der Kalifornier. Es könnte die Hybris sein, überall mitmischen zu müssen. Ihr Kerngeschäft scheint angegriffen zu werden durch Facebook. Seltsam. Eigentlich müssten sie nur schneller und besser bei Android werden, um Apple und Facebook mit nur einem Atemzug an die Wand zu drücken, aber ausgerechnet da geht alles einen sehr gemächlichen Gang, wenn man sich den Android App Market anschaut und die Patentstreitigkeiten rund um Android. Wenn Android eines Tages nicht mehr so erscheint wie Apples iOS vor einem Jahr, dann werden metoos vom Schlage +1 einfach überflüssig. Denn dann liegt ein mobile payment, ein soziales Netzwerk, eine offene Plattform und ein bedienderfreundliches Betriebssystem für das Web 4G vor. Und dann verschwinden mindestens zwei Mitbewerber von Google von alleine unter ferner liefen. Man kann Google aktuell nur Fokussierung und Konzentration auf das Wesentliche wünschen: Suche und Mobiles.
Wer den like-button namens plusone von Google bald auch auf seiner Website haben will, muss sich hier registrieren mit website-domain und e-mail.
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Schlagwörter: +1, google, Plusone
2 comments
Dieser +1-Button scheint mir auch ein eher halbherziger Versuch. Weiß jemand in seinem Bekanntenkreis mehr als 5 Leute, die ein Google-Profil vorweisen können (in das sie sich auch regelmäßig einloggen, pflegen, ernst nehmen)?
Ich spare mir vorerst den Aufwand dieses Klicks.
Gibt es dann auch einen Dislike Button wie bei Facebook… :D