Das Smart Home hört nicht an der Haustür auf. Es geht darüber hinaus. Smart Garden heißt das Stichwort. Es gibt immer mehr Lösungen, mit denen sich auch der Rückzugsraum außerhalb der Wohnung per App, Sprache oder automatisiert bedienen lässt. Doch was ist eigentlich, wenn es nicht um das Gartengrundstück rund um das Eigenheim oder einen Schrebergarten, sondern um einen Balkon geht? Bleiben da noch Anwendungsfälle übrig? Denn das Thema smarte Bewässerung fällt ohne Wasseranschluss ja weg. Ebenso wie Mähroboter, die mangels Rasen arbeitslos sind. Außerdem ist die Energieversorgung ein Flaschenhals, weil oft maximal eine Außensteckdose verfügbar ist. Trotzdem können sich Balkon-Freunde mit smarter Technik das Leben leichter machen. Die Möglichkeiten, einen Balkon in einen smarten Balkon zu verwandeln, sind nämlich vielfältig. Wir stellen zehn nützliche Geräte vor.
Prima Sonnenschein mit der smarten Wetterstation von Netatmo
Wetter, Wetter, Wetter. Alles fängt damit an. Ob es noch zu kalt oder schon zu heiß auf dem Balkon ist, verrät die smarte Wetterstation von Netatmo. Per iOS- und Android-App könnt ihr die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck ablesen. Das Modul besteht aus einem schicken Metallkorpus und wird von vier AAA-Batterien mit Energie versorgt. Zubehör für die Wandmontage ist Teil des Lieferumfangs. Weil eine WLAN-Steuereinheit integriert ist, braucht ihr keinen Hub an euren Router anzuschließen. Die Wetterstation von Netatmo spricht mit Amazon Alexa und lässt sich per IFTTT und Conrad Connect mit Smart-Home-Lösungen anderer Hersteller vernetzen.
Zum Starterset für 170 Euro gehört zudem ein Innenmodul. Dieses warnt anhand des CO2-Werts, wenn die Luft zu stickig ist, und misst mit einem Geräuschsensor den Lärmpegel. Wer sich noch genauere Wetterdaten wünscht, besorgt sich für das Außenmodul zusätzlich einen Regenmesser für 70 Euro und einen Windmesser für 100 Euro.
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Eve Degree: Wettercheck mit HomeKit
Wer mit der Apple Home App und mit Siri-Sprachbefehlen mal eben schnell die Temperatur auf seinem smarten Balkon checken möchte, zieht Eve Degree in Betracht. Das nach IPX3 sprühwassergeschützte Messgerät prüft Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wenn nicht per App oder Sprachauskunft, erfahrt ihr die Werte von einem großen und gut ablesbaren LC-Display. Die dazugehörige Eve App für iPhone und iPad stellt die Werte im Tages-, Monats- und Jahresverlauf da. Mit seinem matten schwarzen Kunststoffgehäuse samt Aluminiumrahmen sieht Eve Degree außerdem richtig elegant aus. Die mitgelieferte Knopfzelle hält ewig.
Hersteller Eve Systems konzentriert sich ausschließlich auf Apple HomeKit. Mit anderen Smart-Home-Plattformen könnt ihr Eve Degree daher nicht vernetzen. Rund 70 Euro kostet die Wetterstation.
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Smartes Stimmungslicht mit dem Lichtstreifen Osram Smart+ Outdoor Flex Multicolor
Geht es um smartes Licht, muss es ja nicht immer Marktführer Philips Hue sein. Andere Hersteller haben auch schöne smarte Leuchtmittel. Da wäre zum Beispiel der Lichtstreifen Osram Smart+ Outdoor Flex Multicolor, der sich beispielsweise am Fensterrahmen oder an der Balkonbrüstung befestigen lässt. Von dort aus taucht er den smarten Balkon auf App-Knopfdruck oder Zuruf in beeindruckendes Stimmungslicht.
Die Leuchtdioden können dabei 16 Millionen Farbnuancen kombinieren und erreichen eine Spitzenhelligkeit von 1.000 Lumen. Das ist weniger als der Hue-Lichtstreifen schafft (1.800 Lumen). Aber immerhin kostet die Osram-Lösung auch nur die Hälfte. Für die Fünf-Meter-Variante werden rund 70 Euro fällig.
Weil der Lichtstreifen von Osram-Markeninhaber Ledvance mit dem verbreiteten Zigbee-Standard funkt, könnt ihr ihn beispielsweise auch mit einer vorhandenen Bridge von Philips Hue oder mit dem integrierten Hub des Amazon Echo Plus 2 in euer Smart Home einbinden. Der Kauf der Lightify-Bridge von Osram ist dadurch entbehrlich. Szenen und Automatisierungen lassen sich ebenfalls mit der Hue-App einstellen.
Außerdem lässt sich Osram Smart+ Outdoor Flex Multicolor mit den Smart-Home-Lösungen Conrad Connect, Qivicon, SmartThings und Telekom Smart Home vernetzen. Alexa- und Google-Sprachbefehle versteht das Osram-System ebenfalls. Alternativ greift ihr zu einer Bluetooth-Variante für Apple HomeKit.
Energie erhält der Lichtstreifen über einen Euro-Stecker. Dieser ist übrigens nach IP44 geschützt, während der Lichtstreifen an sich gemäß IP65 noch widrigere Bedingungen aushält.
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Keine Steckdose nötig: Eve Flare beleuchtet den smarten Balkon per Akku
Ein smartes Stimmungslicht, das gemäß IP65-Schutz einen Außeneinsatz verträgt, und dabei nicht auf eine Steckdose angewiesen ist – diese beiden Eigenschaften vereint das tragbare Stimmungslicht Eve Flare. Ebenso wie Eve Degree ist es für die Plattform Apple HomeKit optimiert. Daher lässt es sich neben der herstellereigenen App für iPhone, iPad und Apple Watch auch mit der Apple Home App sowie Siri-Befehlen steuern. Per Sprachkommando könnt ihr die kugelförmige Leuchte ein- und ausschalten oder eine vorher festgelegte Farbstimmung aktivieren. Mit dem Eve Button lässt sich die Leuchte ebenfalls einschalten.
Dank eines Griffs tragt ihr Eve Flare schnell vom Wohnzimmer auf den smarten Balkon. Der eingebaute Akku hält laut Hersteller sechs Stunden lang ohne Steckdosen-Boxenstopp durch. Für einen ausgedehnten Grillabend reicht das allemal. Eve Flare kostet rund 100 Euro.
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Stimmungsvolles Licht automatisch einschalten – mit Bewegungsmelder Eve Motion
Moderne Geräte per App und Sprache zu steuern, ist ja gut und schön. Aber wirklich intelligent ist ein Smart Home doch erst, wenn man eben nicht mehr mitdenken muss. Automatisch einschalten lässt sich das Stimmungslicht auf dem smarten Balkon beispielsweise mit dem Bewegungsmelder Eve Motion. Dieser ist nach IPX3 gegen Sprühwasser abgedichtet und hält damit auch einem Außeneinsatz auf einem überdachten Balkon stand.
Erkennt er Bewegung, schaltet Eve Motion alle gewünschten Geräte in den Zustand, den ihr zuvor per Eve App festgelegt habt. Infrage kommen dabei alle Leuchtmittel oder anderen Geräte, die sich mit der Plattform Apple HomeKit verstehen. Für Energie sorgen zwei AA-Batterien. Weil der Bewegungsmelder mit dem sparsamen Bluetooth-LE-Standard funkt, halten die Batterien viele Monate durch. Eve Motion kostet rund 50 Euro.
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Anschlussfreudiger Bewegungsmelder von Homematic IP
Wer seinen smarten Balkon nicht mit Apple HomeKit, sondern lieber mit einem flexibleren System automatisch steuern möchte, sollte einen Blick auf den Outdoor-Bewegungsmelder von Homematic IP werfen. Über die Plattformen Conrad Connect, Amazon Alexa und Google Home ist er mit diversen Lichtlösungen und anderen Smart-Home-Geräten verknüpfbar.
Weil der Bewegungsmelder von Hersteller eQ-3 einen Dämmerungssensor enthält, meldet er auch den jeweiligen Helligkeitswert an die App von Homematic IP. Das ermöglicht eine Lichtsteuerung, die als Bedingungen Bewegung und Auslösehelligkeit kombiniert. Der spritzwassergeschützte Bewegungsmelder wird von zwei AA-Batterien mit Energie versorgt. Er selbst kostet 70 Euro, setzt aber den Homematic IP Access Point voraus, der abermals mit rund 50 Euro zu Buche schlägt.
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Funkzwischenstecker AVM Fritz!DECT 210 macht nicht-smarte Geräte smart
Nur weil eine Lichterkette oder ein Ventilator über keinen Funkchip verfügen, müsst ihr sie nicht von eurem smarten Balkon verbannen. Mit einem smarten Zwischenstecker könnt ihr sie trotzdem zum Teil eurer vernetzten Heimsteuerung machen. Das setzt natürlich voraus, dass ihr über mindestens eine Außensteckdose auf eurem Balkon verfügt.
In diesem Fall ist der Funkzwischenstecker Fritz!DECT 210 von AVM praktisch für alle, die eine Fritz!Box als WLAN-Router verwenden. Per DECT-Funk damit verknüpft, könnt ihr den Zwischenstecker per Bedienoberfläche des Routers, über das Menü eines AVM-Telefons und per MyFritz!-App an- und ausschalten. Neben einem klassischen Zeitschaltplan, legt ihr außerdem Kalenderereignisse oder den Sonnenstand als automatischen Auslöser fest. Den Stromverbrauch hält die Messsteckdose in einem Verlaufsdiagramm fest. Das gegen Spritzwasser abgedichtete Modell AVM Fritz!DECT 210 kostet rund 50 Euro.
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Smartes Verlängerungskabel: Osram Smart+ Outdoor Plug
Anders als mit dem AVM-Zwischenstecker bindet ihr euch mit dem smarten Zwischenstecker von Osram nicht an ein einziges System. Als Bridge dient beispielsweise der Zigbee-Hub von Philips Hue oder im Amazon Echo Plus 2. Außerdem versteht sich das Osram-System mit Alexa, Google Assistant, Conrad Connect, Qivicon, Smart Things und Telekom Smart Home.
Auch in anderer Hinsicht hält euch der Outdoor-Zwischenstecker an der langen Leine. Denn dank des 1,5 Meter langen Netzkabels, schlagt ihr selbst dann noch eine Brücke zum Verbrauchergerät eurer Wahl, wenn euer Balkon etwas weitläufiger ausfällt. Für einen Zwischenstecker hat das Modell wegen des Wetterschutzes gewaltige Ausmaße. Etwas Platz ist daher nötig. Für den spritzwassergeschützten Osram Smart+ Outdoor Plug werden rund 30 Euro fällig.
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Mobiler Lautsprecher Ultimate Ears Blast: „Alexa, hier spielt die Musik!“
Was wäre ein schöner Grillabend auf dem smarten Balkon ohne Musik? Der mobile Lautsprecher Ultimate Ears Blast lässt sich über Sprachbefehle an Amazon Alexa bedienen. Dies setzt eine WLAN-Verbindung voraus. Sollte das Signal auf dem smarten Balkon schon zu schwach sein, kann das Smartphone als Hotspot herhalten und den Lautsprecher mit der Amazon-Cloud verbinden. Über die Alexa-App lässt sich der Lautsprecher in Routinen integrieren. Dann schaltet er sich nach einem Sprachbefehl beispielsweise gemeinsam mit smarten Steckdosen und Lampen an.
Wegen des integrierten Akkus belegt der Ultimate Ears Blast keinen kostbaren Steckdosenplatz auf dem smarten Balkon. Bis zu zwölf Stunden soll er ohne Aufladen durchhalten, was sich durch intensiven WLAN- und Alexa-Einsatz aber natürlich verkürzt. Wie der smarte Lautsprecher klingt und sich sonst so bedienen lässt, verrät der Netzpiloten-Test. Ultimate Ears Blast kostet rund 100 Euro.
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Kein Kabel, viele Smart-Home-Anschlüsse: Smarte Video-Kamera Logitech Circle 2
Wer im Hochparterre oder ersten Obergeschoss noch in Leiterreichweite wohnt, kann ungebetene Gäste mit einer smarten Sicherheitskamera in den Blick nehmen und im Idealfall rechtzeitig abschrecken. Die WLAN-Kamera Logitech Circle 2 braucht dabei weder ein Strom- noch ein Datenkabel. Für Energie sorgt ein 6.400-mAh-Akku, der bei häufiger Nutzung rund 30 Tage durchhält. Zubehör zur Wandmontage gehört zum Lieferumfang. Bei verdächtigen Ereignissen warnt die Kamera per App. Auf erkannte Personen grenzt die Software die Zahl der Benachrichtigungen allerdings nur ein, wenn ihr ein kostenpflichtiges Cloud-Abo bucht.
In Sachen Smart Home ist die Logitech Circle 2 sehr anschlussfreudig. Sie lässt sich per Sprachbefehl via Amazon Alexa, Google Assistant und Siri ausschalten, wenn ihr Gäste erwartet und etwas Privatsphäre möchtet. Die kabellose Variante der Logitech Circle 2 kostet rund 220 Euro.
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Images by AVM, Eve Systems, FotoHelin /Adobe Stock, Jonas Haller, Ledvance, Logitech
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