Günstiger gibt es derzeit kein iPad mit Pencil-Support. Ab 349 Euro ist Apples neues Einsteiger-Tablet verfügbar, das erstmals neben der Pro-Reihe auch den Apple Pencil unterstützt. Ich habe das Apple iPad 2018 schon ein paar Tage samt Stift in Benutzung und kann euch daher mit einem ersten Eindruck bei der Kaufentscheidung helfen.
Schick, schlank, stabil: Apple hält am bewährten Design fest
Äußerlich unterscheidet sich das Apple iPad 2018 nicht von seinem Vorgänger aus dem vergangenen Jahr. Es ist weiterhin 24 Zentimeter lang, 17 Zentimeter breit und 7,5 Millimeter schlank. Auf die Waage bringt es 470 Gramm. Bei der Farbe liegt auch der einzige sichtbare Unterschied zum Vorgänger. Das goldene Modell hat einen deutlich rötlicheren Goldton als der eher gelbliche Farbton des Vorgängers.
Dass sich das äußere Design des iPads seit 2013 nur noch minimal verändert hat, ist kein Nachteil, denn es hat sich bewährt. Deshalb ist auch das Apple iPad 2018 stabil, relativ kompakt und bietet ausreichend schmale, aber nicht zu schmale Ränder, um es noch komfortabel in der Hand halten zu können.
Scharfes Display mag kein Sonnenlicht
Beim Bildschirm hält Apple leider auch an den Eigenschaften des Vorgängers aus 2017 fest. Bei der Bildschirmauflösung ist das kein Problem. Denn 2.048 x 1.536 Pixeln sind bei einer Pixeldichte von 264 PPI mehr als genug. Allerdings müssen Nutzer auch weiterhin auf eine Antireflexionsschicht verzichten. Dadurch lässt sich das Apple iPad 2018 bei direktem Sonnenlicht schlechter ablesen als die mehr als doppelt so teuren Pro-Modelle.
Ebenfalls wie beim Vorgänger ist das Display nicht laminiert. Dadurch befindet sich eine kleine Luftschicht zwischen Displayglas und LED-Screen, was zu einem schwarzen Rahmen zwischen Display und Displayrand führt. Dies fällt aber nur im direkten Vergleich zu den Pro-Modellen negativ auf und ist bei den iPads mit einer weißen Vorderseite deutlicher zu sehen als beim space-grauen Modell.
Kamera als idealer Dokumentenscanner
Die Kamera auf der Rückseite nimmt Fotos mit einer Auflösung von 8 Megapixeln und Videos in Full-HD auf. HDR sowie Live-Fotos unterstützt die Kamera-Software ebenfalls. Da ich noch nie das Bedürfnis hatte Urlaubsbilder mit dem iPad zu fotografieren, habe ich die Kamera genutzt um Dokumente zu digitalisieren. Für diesen Einsatzzweck war die Qualität bei normalen Lichtbedingungen mehr als ausreichend. Lediglich bei dunkleren Umgebungen war die Kamera, aufgrund des fehlenden Blitzes, nicht mehr zu gebrauchen.
Die Frontkamera fotografiert nur mit 1,2 Megapixeln und filmt mit einer Auflösung von maximal 720p. Das ist zwar absolut nicht mehr zeitgemäß, aber für Anwendungen wie Skype oder FaceTime gerade noch okay. Hier sollte Apple im nächsten Jahr aber etwas mehr bieten.
Schnell genug für den Alltag
Als Prozessor hat Apple den A10 Fusion, bekannt aus dem iPhone 7 und iPhone 7 Plus, verbaut. Dieser soll rund 40 Prozent leistungsfähiger sein als der im Modell von 2017 verbaute A9. Zusammen mit den 2 GB großen Arbeitsspeicher sorgt der verbaute Prozessor beim Apple iPad 2018 für ein flottes Arbeitstempo ohne Aussetzer. Auch mehrere große Apps lassen sich ohne Probleme nebeneinander verwenden, oder sich ohne neu zu laden über das Multitasking aufrufen. Im direkten Vergleich zum Vorgänger öffnen Programme etwas zügiger, aber nicht so, dass es einen Umstieg rechtfertigen würde.
Was die Akkulaufzeit betrifft, reicht die gebotene Kapazität für 10 Stunden Betrieb. Das ist ein ordentlicher Wert. Insgesamt handelt es sich beim Apple iPad 2018 also um eine solide Modellpflege, die viel Evolution bietet. Eine kleine Revolution kann Apple jedoch auch bieten.
Endlich ein günstiges iPad für den Apple Pencil
Die wohl wichtigste Funktion des Apple iPad 2018 ist, dass ihr den Apple Pencil von den iPad-Pro-Modellen auch auf dem normalen iPad verwenden könnt. Damit habt ihr nun die Möglichkeit, euch handschriftliche Notizen direkt auf dem Bildschirm zu machen und zahlreiche Pencil-optimierte Apps aus dem Store zu nutzen, die bisher nur den deutlich teureren iPad Pros vorbehalten waren. Das erlaubt euch beispielsweise, Fotos in Lightroom CC oder Affinity Photo präzise zu retuschieren oder Mail-Anhänge mit genauen Anmerkungen zu versehen.
Apples Digitalstift reagiert auf dem iPad 2018 genau so flott wie auf den iPad Pros. Dabei macht sich die Luftschicht zwischen Glas und Display nicht negativ bemerkbar. Der Apple Pencil bietet eine Akkulaufzeit von rund 12 Stunden und lässt sich, falls er einmal leer sein sollte, innerhalb von rund 50 Sekunden für 90 Minuten Zeichnen wieder aufladen. Dazu muss er nur in den Lightning-Port des iPads gesteckt werden. Hingegen auf die Magnetanschlüsse für das Smart Keyboard müsst ihr bei dem Apple iPad 2018 allerdings verzichten.
Test-Fazit: Apple iPad 2018 ist ein empfehlenswerter Tablet-Allrounder
Schickes und robustes Design und alltagstaugliche Performance bei großer App-Auswahl: Apples Tablet ist zurecht die Referenz bei Flachrechnern. Das Apple iPad 2018 fällt da nicht aus der Reihe. Angesichts des vergleichsweise günstigen Preises, ist es ein empfehlenswerter Kauf.
Apple bewirbt das iPad 2018 als das ideale Gerät für Schüler. Bildungskunden erhalten das Gerät gegen Vorlage einer Bescheinigung sogar rund 30 Euro billiger. Dennoch ist das aktuelle Modell auch für andere Zielgruppen ein interessantes Gerät. Denn wer die Features eines iPad Pro, wie die besseren Lautsprecher, oder der Unterstützung von externen Tastaturen wie dem Smart Keyboard nicht benötigt, sondern einfach nur ein solides iPad zum Surfen und Videos schauen auf dem Sofa oder auf Reisen sucht, ist das iPad 2018 ebenfalls eine gute Wahl.
Besonders interessant ist das Gerät jedoch für alle die, wie ich, wegen der Stiftunterstützung über die Anschaffung eines iPad Pro nachgedacht hatten, aber von dem relativ hohen Preis abgeschreckt waren. Auch wenn ihr den Stift zum jetzigen Zeitpunkt nicht benötigt, würde ich nicht zum iPad aus 2017 raten, da dieses aktuell lediglich 50 Euro weniger kostet, eine schlechtere Performance bietet und vermutlich ein Jahr früher keine Updates mehr erhalten wird.
Das neue iPad 2018 bei Gravis (Provisions-Link)
Dieser Artikel erschien zuerst auf Netzpiloten Apple.
Images by Timo Brauer
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