Kindle Paperwhite 2018 im Test: Mit dem E-Reader hören und tauchen

Das erste Mal seit drei Jahren hat Amazon seinen beliebten Kindle mit Hintergrundbeleuchtung grundlegend überarbeitet. Der Kindle Paperwhite ist nun wasserdicht, spielt Hörbücher ab und ist merklich leichter geworden. Klingt gut. Überzeugt das Paket auch in der Praxis? Um das zu prüfen, hatte ich den neuen Kindle Paperwhite 2018 im Test.

Leichter und aus einem Guss

Die Maße erweisen sich beim Kindle Paperwhite 2018 im Test als unverändert. Daher beträgt die Display-Diagonale weiterhin sechs Zoll, die Auflösung 300 dpi. Dennoch gibt es sichtbare Unterschiede. Wie beim teureren Kindle Oasis schließt das Display des neuen Modells nun bündig mit dem Rand ab und ist nicht mehr in das Gehäuse eingelassen. Dadurch wirkt das Design noch mehr wie aus einem Guss. Doch wegen der zusätzlichen Schicht über dem Display entsteht ein Spalt zwischen Display-Panel und Deckglas. Deswegen spiegelt das Gerät etwas stärker als sein Vorgänger. Trotzdem lässt sich das Display auch im Sonnenlicht mühelos ablesen.

Weil fünf LEDs das Display ausleuchten, kann ich mit dem Kindle Paperwhite 2018 im Test auch im Dunkeln einwandfrei lesen. Leider lässt sich, wie auch beim Vorgänger, die Helligkeit und die Hintergrundbeleuchtung nicht automatisch anpassen. Diese Funktion ist ausschließlich dem teureren Kindle Oasis vorbehalten.

Kindle Paperwhite 2018 im Test Display
Das Display des neuen Kindle Paperwhite (rechts) schließt bündig mit dem Gehäuse ab, ist nicht mehr eingelassen wie im Modell von 2015 (links). Image by Timo Brauer

Der eigentlich relativ geringe Gewichtsunterschied zum Vorgänger von 24 Gramm macht sich bei längerem Lesen positiv bemerkbar. In der WLAN-Version bringt der Kindle Paperwhite 2018 im Test 182 Gramm auf die Waage. Die LTE-Version wiegt drei Gramm mehr. Auf Tasten zum Umblättern muss man beim Paperwhite weiterhin verzichten. Um auf die nächste Seite zu gelangen, drückt man stattdessen auf den rechten Rand des Touchscreens.

IPX8: Ein kleiner Tauchgang schadet nicht

Der neue E-Reader ist mit einer IP8X-Zertifizierung ausgestattet und überlebt demnach einen Tauchgang in bis zu zwei Metern Tiefe für bis zu 60 Minuten. Damit sollte es kein Problem sein, im Bad oder Pool zu lesen. Das habe ich ausprobiert. Tatsächlich überstand der Kindle Paperwhite 2018 im Test problemlos einige Zeit in der Badewanne. Allerdings erkannte der Touchscreen unter der Wasseroberfläche Eingaben, die ich gar nicht vorgenommen hatte.

Der Schutz gilt übrigens nur im Süßwasser ohne Zusätze. Gegen salziges Meerwasser ist der E-Reader nicht abgedichtet. Nach der Benutzung im Wasser solltet ihr außerdem darauf achten, dass die USB-Buchse wieder vollständig getrocknet ist, bevor ihr das Gerät aufladet.

Mit dem Kindle Paperwhite 2018 im Test Hörbüchern lauschen

Auf dem neuen Kindle Paperwhite lassen sich Hörbücher von Amazons Hörbuch-Dienst Audible abspielen. Jedoch verfügt der Kindle über keine eigenen Lautsprecher oder einen Klinkenstecker. Die einzigen Möglichkeiten Geschichten zu lauschen, bestehen daher darin, Boxen oder Kopfhörer per Bluetooth zu verbinden.

Die Hörbücher können per WLAN vorab auf das Gerät geladen werden und stehen dann auch ohne Internetverbindung zur Verfügung. Dazu hat Amazon den Speicher des Gerätes verdoppelt. In der Basis-Variante stehen euch nun acht GB interner Speicher zur Verfügung. Wahlweise gibt es den Kindle Paperwhite jedoch auch mit 32 GB. Bei Büchern, zu denen es eine Hörbuch-Version auf Audible gibt, kann nahtlos zwischen Text und Hörbuch gewechselt werden.

Akku hält 21 Stunden ohne Aufladen durch

Der E-Reader bietet laut Hersteller eine Akkulaufzeit von sechs Wochen bei 30 Minuten täglicher Nutzung. Diese angegebenen 21 Stunden erreichte der Kindle Paperwhite 2018 im Test beinahe. Daher sind die Angaben von Amazon realistisch. Zum Aufladen setzt der Kindle leider weiterhin auf einen Micro-USB-Anschluss anstelle eines modernen USB-C-Ports. Softwareseitig unterscheidet sich der Kindle Paperwhite 2018 nicht von seinen beiden Vorgängern. Da das 2015er- sowie das 2013er-Modell per Update auf die aktuelle Version 5.10.2 gebracht wurden, laufen alle Geräte mit der gleichen Oberfläche.

Kindle Paperwhite 2018 im Test USB-Anschluss Akku
Der Akku des neuen Kindle Papierwhite aus dem Jahr 2018 (unten) lässt sich genauso wie der alte aus 2015 nur per Micro-USB aufladen, nicht per USB-C. Image by Timo Brauer

Fazit: Kindle Paperwhite 2018 holt auf

Beim Kindle Paperwhite 2018 im Test zeigt sich, dass Amazon viele Features integriert hat, welche die Konkurrenz schon länger bietet. Wasserdichtigkeit und Hörbücher per Bluetooth sind bei weitem keine revolutionären Neuerungen, bieten aber nichtsdestotrotz sehr praktische neue Einsatzmöglichkeiten für Kindle-Nutzer. Einzig die fehlende automatische Anpassung der Hintergrundbeleuchtung an das Umgebungslicht ist mir beim Kindle Paperwhite 2018 im Test negativ aufgefallen. Den Preis hat Amazon zum Glück nicht angehoben. Er liegt wie bisher bei 119 Euro.

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Images by Timo Brauer

beschäftigt sich mit jedem Technikprodukt, das ihm unter die Finger kommt. Besonders Gadgets fürs Smart Home haben es ihm angetan. Wenn er nicht gerade mit Technik herumspielt, ist er auf Reisen - Smartphone und Kamera immer dabei.


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