Hauseigenes Huawei Betriebssystem angekündigt

Seit Huawei von der amerikanischen Regierung als Handelspartner für US-Firmen auf eine sogenannte schwarze Liste gesetzt worden ist, gerät der Smartphone Gigant in Bedrängnis. Um weiterhin seinen Marktanteil in den USA und Europa zu halten, kündigte das Unternehmen die Veröffentlichung seines eigenen Betriebssystems an. Hong Meng OS soll es laut Chip.de heißen und schon ab Frühjahr auf allen Huawei Geräten implementiert sein.

Was ist los bei Huawei?

Bisher funktionieren Huawei Smartphones ausschließlich mit Android, dem Betriebssystem, das Google seither dem chinesischen Konzern bereitstellt. Nun vermutet die US-Regierung jedoch, dass Huawei seine unternehmerischen Aktivitäten in den Vereinigten Staaten zur Spionage genutzt haben könnte. Aus diesem Grund ist das chinesische Unternehmen kurzerhand auf einer schwarzen Liste gelandet und der Handel mit Huawei wird in Zukunft stark eingeschränkt.

Viele Unternehmen aus den USA, darunter auch Google, ziehen sich nun aus ihren Geschäften mit Huawei zurück. Das bedeutet für Besitzer eines Huawei Smartphones, dass diese nur sehr verspätet Android-Updates installieren können, wenn überhaupt. Zusätzlich würden Dienste wie Google Maps oder Gmail von Huawei Handys verschwinden. Im Moment ist das komplette Handelsverbot mit Huawei noch für 90 Tage aufgeschoben. Was danach geschieht wird sich zeigen.

Huawei reagiert mit Hong Meng OS

Bereits seit 2012 soll das chinesische Unternehmen an einem eigenen Betriebssystem gearbeitet haben. Doch nun wird der Druck dafür immer höher. Das hauseigene Betriebssystem von Huawei soll auf Smartphones, Computern, Fernsehern, Portables aller Art und sogar Autos einsetzbar sein. Auch Android-Apps sind wohl mit Hong Meng OS kompatibel. Mithilfe einer neuen Kompilierung der Apps, sollen diese zusätzlich 60 Prozent schneller laufen, als zuvor.

Die Basis für das Huawei Betriebssystem findet sich dennoch in einer Open Source Variante von Android. Ebenfalls im Gespräch ist die Implementierung des alternativen App-Stores „Aptoide“, auf dem Huawei nach und nach eigene Apps für Hong Meng OS veröffentlichen möchte.

Die Zukunft von Huawei Smartphones

Interessant ist, dass einige Huawei Smartphones in China bereits komplett ohne Google Dienste laufen. Für den amerikanischen und europäischen Verbraucher hingegen sind Huaweis eigene Apps noch nicht ausreichend. Derweilen sieht sich Huawei in diesem Fall in der Opferrolle und betonte gegenüber dem US-Sender CNBC, Android zu ersetzen sei kein Wunsch des Unternehmens, die US-Regierung zwinge sie dazu.

Die amerikanische Regierung hat bisher noch keine konkreten Beweise für die Spionage-Vorwürfe veröffentlicht. Ob Google letztlich den Android-Support für Huawei Handys komplett einstellt, lässt sich nicht vorhersehen. Nun müssen Verbraucher zunächst die 90 Tage Übergangsfrist abwarten.


Image by Jonathan Kemper via unsplash.com

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