Besser spät als nie. Nach zögerlichen Babyschritten wagt Samsung den großen Sprung und bringt sein Smart-Home-System namens Samsung SmartThings in den deutschen Handel. Dies kündigte der Hersteller heute auf den IFA Innovations Media Briefings 2019 in Berlin an. Samsung erscheint damit sehr spät auf der Party. Mit Amazon Alexa, Google Home und Apple HomeKit gibt es allein drei populäre Plattformen vergleichbarer Art. Doch Samsung will mit seinem riesigen Hardware-Ökosystem auftrumpfen.
Starkes Ökosystem mit eigener Hardware und vielen Drittherstellern
Die bekannten Plattformen setzen rein auf die Vernetzung von Geräten und Diensten anderer Hersteller und komplettieren das Konzept durch einen smarten Lautsprecher mit Sprachassistent. Samsung wirft im Unterschied dazu ein umfangreiches Hardware-Portfolio in die Waagschale.
Herzstück ist eine Schaltzentrale, der Samsung SmartThings Hub V3. Dieser vernetzt den vorhandenen WLAN-Router und bringt weitere smarte Geräte ins Internet. Dazu gehören beispielsweise eine smarte Steckdose, ein Bewegungssensor, ein Türkontaktsensor, ein Wassersensor und ein smarter Wandtaster von Samsung.
Natürlich lassen sich auch Fernseher, Kühlschränke, Waschmaschinen und Staubsaugerroboter von Samsung in das System einbinden. Denn seit mehreren Modellgenerationen stattet Samsung die eigenen Haushaltsgeräte mit Funktechnik und dem SmartThings-Protokoll aus, sodass die Weichen für die Smart-Home-Tauglichkeit seit langem gestellt sind.
Neben dem Standardmodell des Smart-Home-Hubs bietet Samsung auch eine Variante, die zusätzlich über WLAN verfügt und somit als Router für ein Mesh-Netzwerk dienen kann.
Das System steuern Nutzer über die SmartThings-App, die auf Smartphones, Tablets mit Android und iOS läuft. Auf Smart TVs und Family-Hub-Kühlschränken von Samsung ist sie ebenfalls verfügbar. In der App lassen sich Geräte hinzufügen, Routinen einrichten und natürlich auch ausführen. Bevorzugen Nutzer stattdessen Sprachbefehle zum Ausführen von Aktionen, können sie SmartThings über Alexa, Google Assistant sowie Samsungs eigene Sprachassistenz Bixby bedienen. Letzteres irgendwann auch über den Galaxy-Lautsprecher von Samsung.
Zusätzlich können Nutzer über einen Cloud-Zugang diverse andere Smart-Home-Marken in das System einbinden und steuern. Also so, wie Smart-Home-Nutzer es beispielsweise auch von IFTTT oder Conrad Connect kennen.
Diese Marken und Geräte fürs Smart Home unterstützt Samsungs System
Der Smart-Home-Hub von Samsung versteht die verbreiteten Funkstandards Bluetooth, ZigBee und Z-Wave. Damit ist das System in viele Richtungen anschlussfähig. Weltweit zählt Samsung SmartThings 80 Partnermarken mit 4.700 kompatiblen Geräten. In Deutschland sind davon aber weit weniger verfügbar.
Die genau Zahl der hierzulande unterstützten Geräte und Marken nannte Samsung nicht. Die Champions der jeweiligen Gerätekategorien sind aber am Start. So lassen sich beispielsweise smarte Leuchtmittel von Philips Hue, Lautsprecher von Sonos, Türschlösser von Nuki und Videoklingeln von Ring einbinden. Auf der SmartThings-Seite ist eine Liste mit kompatiblen Geräten zu finden.
Preise und Verfügbarkeit für Samsung SmartThings
Bisher war Samsung SmartThings hierzulande nur abgespeckt erhältlich. Und zwar in Form eines Sicherheitspakets, das im Abo bei Vodafone gebucht werden kann. Das komplette System inklusive Hub und Komponenten aus eigenem Hause lässt sich aber bald auch hierzulande im Handel ohne Vertrag kaufen.
Alle Geräte sollen voraussichtlich im September 2019 erscheinen. Der normale Hub kostet dann 90 Euro, die WiFi-Router-Version 140 Euro. Für den Bewegungssensor, den Türkontaktsensor, den Wassersensor und den Wandtaster werden je 30 Euro fällig. Die smarte Steckdose schlägt mit 45 Euro zu Buche. Damit bewegt sich Samsung im unteren bis mittleren Preisbereich.
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Schlagwörter: IFA IMB 2019, Samsung, Samsung SmartThings, Smart Home