Fans des gepflegten E-Sports können sich gerade jetzt zur kalten Jahreszeit noch auf ein echtes Feuerwerk der Emotionen freuen. Die League of Legends Worlds 2019 stehen an. Dieses Jahr finden die Kämpfe sowohl in Madrid, als auch Paris sowie in Berlin statt. Insgesamt nehmen 24 Teams aus aller Welt an dem Turnier teil. Wir haben einmal die wichtigsten Informationen zu den Worlds 2019 im Überblick und halten euch über aktuelle Informationen auf dem Laufenden!
Update vom 11.11: Fun Plus Phoenix besiegt G2 im Finale
G2 ging als Favorit in das Match und musste relativ schnell feststellen, dass das Finale für sie kein Walk in the Park werden würde. Das erste Match fing noch ausgeglichen an, doch spätestens ab dem Mid-Game fiel G2 mehr und mehr zurück, bis FPX in Minute 41 den ersten Sieg errang. Das zweite Match war dann schon von Anfang an von FPX dominiert, auch deswegen, weil die Bot-Lane von G2 schnell schwächelte. Letzlich errangen die Chinesen einen 3:0 Sieg gegen das europäische Team. Trotz guter Ideen von G2 unterlagen sie auch im dritten und damit letzten Match. Das europäische Team kam gerade bei den Teamfights immer wieder in Bedrängnis und verlor als Konsequenz schnell wichtige Turrets, die es FPX erlaubten, eindeutige und vor allem gezielte Angriffe auszuführen. Mit FPX gewinnt das zweite chinesische Team die LoL Worlds in Folge und wird damit langsam zur Gefahr des „Allzeit Gewinners“ Südkorea, die bisher die meisten Siege in der Geschichte der LoL Worlds in ihren Teams vereinen konnten.
Update vom 28.10: Das sind die Finalisten des Halbfinales der League of Legends Worlds 2019
Am vergangenen Wochenende rückten die Teams dem Einzug ins Finale ein ganzes Stück näher. Invictus Gaming konnte sich gegen Griffin durchsetzen und FunPlus Phoenix gewann gegen den Favoriten Fnatic, der damit aus den Championships für dieses Jahr aussteigt. Am Sonntag gewann dann SK Telecom T1 gegen Splyce und G2 Gaming gegen DAMWON Gaming. Somit bleibt mit G2 Gaming nur noch ein europäisches Team übrig, das den Titel als World Champion 2019 gewinnen kann. Am Samstag den 02. November spielt Incivtus Gaming gegen FunPlus Phoenix. Sonntag begegnet dann SK Telecom T1 G2 Gaming, die auch schon die Europameisterschaften gewonnen haben. Zum ersten Mal sahen 2,5 Millionen Menschen außerhalb von China das Viertelfinale. Das ist ein Rekord für den LoL E-Sport und gibt uns eine kleinen Ausblick darauf, wie sehr die Fangemeinde rund um die großen E-Sport-Events wächst.
Update vom 25.10: Drei europäische Teams im Viertelfinale
Letzte Woche ging es hoch her in den zahlreichen Gruppenphasen-Matches, die bis zuletzt pure Spannung boten. Am Donnerstag der letzten Woche dominierte das Team Splice in fast allen Matches, die sie spielten und qualifizierte sich damit direkt für das Viertelfinale. Ähnlich sah es bei G2 Esports aus, die trotz zweier Niederlagen am Freitag gegen GRIFFIN den Einzug ins Viertelfinale schafften. GRIFFIN ist übrigens auch dabei, genauso wie Fnatic, die es besonders spannend machten und sich erst in letzter Sekunde, im Spiel gegen Royal Never Give Up am Samstagabend für die nächste Runde qualifizierten. Ebenfalls im Viertelfinale dabei sein wird Invictus Gaming, FunPlus Phoenix, SK Telecom T1 und DAMWON Gaming. Das bedeutet aber auch, dass alle amerikanischen Teams jetzt rausgeflogen sind. Somit wird der Sieg der Worlds 2019 zwischen China, Korea und Europa ausgetragen. Es ist übrigens auch das erste Mal, dass es gleich drei europäische Teams in das Viertelfinale geschafft haben, welches an diesem Wochenende ausgetragen wird. Den Stream könnt ihr wie immer auf der offiziellen Website finden, wo ihr auch noch einmal die einzelnen Uhrzeiten für die nächsten Matches findet.
Wie funktionieren die League of Legends Worlds?
Die League of Legends Worlds sind stets in verschiedene Phasen aufgeteilt. Zunächst einmal findet eine lange Qualifikationsphase statt. Diese wird bereits in den zahlreichen anderen Turnieren auf der ganzen Welt ausgetragen. Um in die Worlds einzuziehen, muss ein Team entweder die regionalen Meisterschaften gewonnen haben, oder sie können durch Championship Points direkt in die Worlds kommen. Insgesamt befinden sich somit 24 Teams aus aller Welt in den jeweiligen Championship Spielen.
Darauf folgen zwei sogenannte „Play-In“ Runden. Die erste fand vom zweiten bis fünften Oktober in Berlin statt, die zweite vom siebten bis achten Oktober. Dabei werden jeweils zwölf Teams in vier Gruppen eingeteilt. In jeder Gruppe spielt jeder gegen jeden, im Best of One. Die beiden oberen Teams kommen weiter, das untere Team scheidet aus. In der zweiten Play-In Runde, spielen dann insgesamt acht Gruppen à zwei Teams gegeneinander. Dabei muss das erste Team aus Gruppe A gegen das zweite Team aus Gruppe B antreten und so weiter. Also immer der derzeitig Erstplatzierte gegen einen Zweitplatzierten einer anderen Gruppe. Daraus gehen dann wieder vier Gewinnerteams hervor und die vier Verliererteams werden ausgeschlossen.
Gruppenphase und Knockout Stage
In der Gruppenphase kommen zu den vier Gewinnern der Play-In Phase noch einmal zwölf Teams dazu, die durch ein direktes Qualifikationssystem einen Platz in den League of Legends Worlds bekommen haben. Dann werden die 16 Teams in vier Gruppen eingeteilt und die heiße Phase des Turniers kann beginnen. Ab hier wird gnadenlos aussortiert. Die zwei unteren Teams in den Gruppen kommen raus. Dabei wird immer nach dem Doubel Round Robin Format im Best of Five gespielt. Das Double Round Robin Format bedeutet, dass jedes Team gleich oft gegen das andere Team aus der Gruppe gespielt haben muss. Also alle gegen alle.
Aber erst die Knockout Stage macht die Championship Spiele so richtig spannend. Diese Spiele sind auch die ersten, die in Madrid und Paris stattfindet. Davor findet alles in Deutschland statt. Über fünf Tage verteilt treten die acht verbliebenen Mannschaften gegeneinander an. Verlieren sie einmal, sind sie raus. Das zieht sich hoch, bis es am 10. November in das Worlds Finale geht. Den kompletten Schedule für die Spiele könnt ihr euch auch noch hier angucken.
Welche Teams sind dieses Jahr mit dabei?
Die League of Legends Worlds geben auch Teams, die sonst weniger in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden die Chance, zu glänzen. Da es auch Direktqualifikationen gibt, treffen hier alle möglichen Nationen aufeinander. Das ist besonders interessant, da es tatsächlich regionale Spielunterschiede zwischen einzelnen Mannschaften gibt. So wird zum Beispiel den asiatischen und vor allem koreanischen Teams nachgesagt, sie seien im Early Game viel zu vorsichtig, wohingegen die europäischen und amerikanischen Teams eher für ihr schnelles und „aggressives“ Spielen bekannt sind. Diese verschiedenen Ansätze an Spieltaktiken zu beobachten kann sehr interessant sein.
Für die Gruppenphase qualifiziert sind dieses Jahr folgende Teams: FunPlus Phoenix, Royal Never Give Up, Invictus Gaming, SK Telecom T1, Griffin, GAM Esports, G2 ESports, Fnatic, Team Liquid, Cloud9, J Team, ahq e-Sports Club, Clutch Gaming, DAMWON Gaming, DetonationN FocusMe, Flamengo eSports, Hong Kong Attitude, Isurus Gaming, Lowkey Esports, MAMMOTH, MEGA Esports, Royal Youth, Splyce und Unicorns of Love. Allein anhand der Namen lässt sich erahnen, wie neu die eSport Szene noch ist. Einige Marken, wie die Telekom, haben sich schon im eSport gebranded, während Namen wie Unicorns of Love oder Royal Youth eher auf unabhängige Namensgebung schließen lassen.
Favoriten und Preise der League of Legends Worlds
Letztlich ist es bei so großen Turnieren natürlich schwer auszumachen, wer am Ende den begehrten LoL Pokal mitnehmen wird. Denn es kann auch immer sein, dass ein neues Team dabei ist, das noch einige Asse im Ärmel hat. Allerdings sind die europäischen Teams optimistisch. In einem Interview sagte der Jungler von G2, dass entweder sein Team oder Fnatic gewinnen würde. Wenn man sich die Statistiken der beiden Teams ansieht ist das auch gar nicht so weit hergeholt. Die Preisausschreibungen für dieses Jahr liegen bei satten 2.225.000 US-Dollar, allerdings wird die Gewinnsumme unter den Teilnehmern aufgeteilt, sodass bisher noch keine konkreten Zahlen veröffentlicht wurden.
Angucken könnt ihr euch die Matches wie jedes Jahr zum Beispiel auf dem Twitch Account von Summoner’s Inn, die die jeweiligen Matches für den deutschen Markt kommentieren.
Kontroverse um das Team Hong Kong Attitude
Ganz unpolitisch geht es aber auch bei den League of Legends Worlds nicht. Angeblich soll der Herausbringer des Spiels, Riot Games, alle Moderatoren weltweit dazu angehalten haben, nicht mehr „Hong Kong Attitude“ namentlich zu erwähnen, sondern lieber „HK A“ zu sagen oder „HK Attitude“. Hintergrund ist, dass Riot Games zum Teil der chinesischen Firma Tencent gehört. Hier möchte man die derzeitige Kontroverse um die politischen Proteste in Hong Kong am liebsten völlig außen vorlassen. In Deutschland konnten wir diese „Zensur“ der Moderatoren jedoch noch nicht beobachten.
Allerdings sollte Riot Games aufpassen, dass sie sich damit nicht die Finger verbrennen wie Blizzard, vor kurzem. Das Unternehmen sperrte einen Profi-Spieler für Hearthstone Meisterschaften, weil er sich öffentlich auf die Seite der Protestler in Hong Kong stellte. Die Reaktion der Fans war entsprechend empört. Blizzard durfte sich einem großen Shitstorm aussetzen, der auch nach Abschwächung der Strafe für den gesperrten Spieler nicht abriss.
Image by Riot Games
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Schlagwörter: eSport, Gaming, League of Legends, LoL, LoL Worlds 2019, MOBA, Worlds 2019