Armer Luigi! Die einzige Möglichkeit für Super Marios jüngeren Bruder aus dem Schatten des Nintendo-Maskottchens hervor zu treten, ist es, sich ein weiteres Mal seiner größten Angst zu stellen. In Luigi’s Mansion 3 muss Luigi erneut den Staubsauger aus dem Keller holen und den Geisterjäger spielen.
Dabei fängt doch alles so friedlich an: Luigi, Mario, Peach und die Toads werden zu einer Reise in ein Luxushotel eingeladen und treten frohen Mutes ihren Trip an. Im Hotel angekommen, geht jeder der Reisenden auf sein Zimmer. Luigi nutzt die freie Zeit, um ein kleines Nickerchen zu halten. Doch als er wieder erwacht, ist auf einmal alles anders. Das hübsche, hell erleuchtete Hotel ist auf einmal stockfinster und wahrlich schaurig. Die anderen Zimmer sind verlassen und Luigis Freunde verschwunden.
Nach kurzer Zeit zeigt sich der Grund für die Misere. König Buuhuu hat Luigi ein weiteres Mal eine Falle gestellt. Mario, Peach, die Toads und sogar Professor I.Gidd wurden von ihm in Gemälde eingesperrt. Es liegt nun an Luigi, die Geister zu besiegen und seine Freunde zu retten. Die Geschichte wird in kurzen Textboxen und hübschen Zwischensequenzen erzählt. Vor allem aufgrund des netten Humors und den cleveren Dialogen ist es sehr unterhaltsam.
Luigi’s Mansion 3 entführt Luigi mal wieder in ein Geisterhaus
So gilt es also nun, das Spukhotel zu erforschen. Dafür muss Luigi mit dem Fahrstuhl bis ganz nach oben fahren. Jede Etage läuft dabei relativ gleich ab. Luigi ist auf der Suche nach einem leuchtenden Fahrstuhl-Knopf, um damit ins nächste Stockwerk vorzudringen. Jede Ebene ist einem gewissen Szenario nachempfunden. So gibt es zu Beginn noch klassische Hotel-Schauplätze wie zum Beispiel ein Einkaufszentrum. Mit der Zeit werden sie aber immer ausgefallener. Wir durchstreifen ein altes Film-Studio, eine düstere Pyramide und eine marode Ritterburg. Die Etagen bestehen aus mehreren Räumen, in denen wir jeweils ein paar Rätsel lösen oder Geister besiegen müssen. Am Ende der Etage wartet dann ein kurzer Bosskampf auf uns. Jedes Setting ist dabei optisch sehr abwechslungsreich gestaltet. Beim Gameplay sieht das aber etwas anders aus. Der ewig gleiche Loop aus Rätseln, kämpfen und wiederholen ist auf Dauer etwas anstrengend.
Starkes Spiel mit starker Grafik
Die bereits angesprochene Optik ist auch einer der absoluten Pluspunkte von Luigi’s Mansion 3. Es ist definitiv eines der hübscheren Spiele auf der Nintendo Switch. Vor allem die Lichteffekte sorgen für ein schönes Grusel-Feeling. Immer wieder zucken Blitze über den Nachthimmel und beleuchten kurzzeitig die dunklen Gänge des Hotels. In Etagen wie der Pyramide oder der der Burg wirkt es auf einmal so, als wäre man in einem ganz anderen Spiel gelandet, so kreativ und hübsch sind die Abschnitte gestaltet.
Auch Luigis Animationen sind sehr gut gelungen. Der jüngere Klempnerbruder wirkt äußerst lebendig, schaut reagiert sehr nervös auf all die furchterregenden Ereignisse und bringt vor allem auch den Humor des Spiels wunderbar rüber. Man hat automatisch Mitleid mit dem grünen Häufchen Elend, das sich nun bereits zum dritten Mal seiner größten Angst stellen muss. Die Geister leuchten auch im dritten Ableger der Reihe in hübschen, bunten Farben. Auch die Boss-Gespenster sind hübsch designt und ihrem Szenario angepasst. Da wäre ein egozentrischer Konzertpianist, ein verschrobener Gärtner oder ein verzweifelter Filmregisseur.
Professor I.Gidd ist zur Stelle
Zur Verteidigung gegen die Gespenster stellt uns Serienveteran Professor I.Gidd bereits zu Beginn des Spiels einige technische Hilfsmittel zur Seite. Da wäre als erstes natürlich der gute alte Schreckweg-Staubsauger. Mit ihm können wir saugen und blasen und so Rätsel lösen und Gegner bekämpfen. Dazu kommt die ebenfalls bereits bekannte Taschenlampe, mit deren Blitzfunktion wir Geister schocken können. Außerdem hat die Lampe eine UV-Licht-Taste, mit der wir versteckte Gegenstände und Gegner aufspüren. Neu im Gepäck hat Luigi eine Pömpel-Kanone. Luigi verschießt Saugglocken, die an ihrem Ziel kleben bleiben und kann sie dann an einem Seil einsaugen.
Auch im Kampf kann sich Luigi auf seinen Schreckweg verlassen. Mit dem Staubsauger können wir die Gespenster nach einem gehörigen Lichtschock mit der Taschenlampe blitzschnell einsaugen. Während wir sie einsaugen, läuft ein kreisrunder Timer ab. Drücken wir nun mehrmals den A-Knopf schleudern wir den jeweiligen Geist mehrmals zu Boden. Schaffen wir es dabei, weitere Gegner zu treffen, sind auch diese kurzzeitig paralysiert und zum Einsaugen bereit. Mit diesem neuen Move können wir mehrere Geister gleichzeitig schocken. Auch die Saugglocke nimmt in den Kämpfen eine durchaus offensive Rolle ein. Manche Gegner halten Holplatten wie Schilde vor sich und können deshalb nicht geschockt werden. Hier müssen wir ihnen ihren Schutz zuerst mithilfe des Pömpels entreißen.
Luigi’s Mansion 3: Fluigis großer Auftritt
Das aber wohl größte Gameplay-Feature ist Luigis neuer Kumpel Fluigi. Den stellt uns Professor I.Gidd bereits früh im Spiel zur Verfügung. Fluigi ist eine exakte Kopie unseres grüngekleideten Helden – aus grünem Schleim. Der wabbelige Klempner-Klon lässt sich jederzeit mit einem Knopfdruck herbeirufen. Er kann sich durch Abflüsse und Gitterstäbe drücken und kann spitze Stacheln durchqueren. Dafür hat Fluigi allerdings nur mickrige 25 Lebenspunkte, muss also bei gegnerischen Geistern besonders aufpassen. Wasser ist allerdings sein Kryptonit und lässt ihn sofort zerfließen. Wenn wir zu dem Wabbel-Luigi wechseln, bleibt Luigi etwas benommen auf der Stelle stehen. So können lustige Situationen entstehen, zum Beispiel wenn Luigi eine Filmkamera bemannt und Fluigi in der gefilmten Szene umherstreift.
Luigi ist nicht allein
Das gesamte Spiel kann auch im Koop gespielt werden. Dabei schlüpft der zweite Spieler in die schleimige Haut Fluigis und übernimmt damit auch alle Fähigkeiten und lässt sich unabhängig von Luigi kontrollieren. Fluigi hat zwar weniger Lebenspunkte, kann sich aber unendlich oft wiederbeleben. Zu zweit wird das Spiel dann noch leichter, als ohnehin schon. Das Hotel bietet genügend Herzen, um Luigis Leben dauerhaft im grünen Bereich zu halten.
Bei der der Erkundung des düsteren Hotels saugen wir alles an, was nicht niet- und nagelfest ist. Wir ziehen an Gardinen, reißen Schränke auf und leuchten Gemälde mit unserer Speziallampe an. Alles nur für ein Ziel: Cash! Überall im Hotel sind Münzen, Scheine und sogar Goldbarren verborgen. Das Geld einzusammeln ist ein durchaus spaßiger Antrieb zur genauen Erkundung der Hotelzimmer. Für unsere Kohle können wir uns in Professor I.Gidds Laden einige nützliche Items kaufen. Abseits des Geldes gibt es auch in Luigis’s Mansion 3 wieder Edelsteine und BuuHuus zu finden. Letztere sind die klassischen Mario-Gegner, die mit einem Sensor aufgespürt werden müssen.
Luigi’s Mansion 3 – der Polterpinscher eilt zur Rettung
Sammelfreunde kommen hier also auf ihre Kosten. In Professor I.Gidds In-Game-Laden gibt es nützliche Sensoren zu kaufen, mit denen die Suche etwas erleichtert wird. Sonst bietet der Shop allerdings keine große Auswahl. Lediglich der der goldene Knochen kann nützlich werden. Dieser ruft bei Luigis vorzeitigen Ablebens den Polterpinscher herbei. Der kleine Geisterhund belebt den Klempner dann mit seiner Zunge wieder und klaut sich als Belohnung den goldenen Knochen.
Auch der Mehrspieler-Modus macht Laune
Neben dem bereits erwähnten Koop-Modus bietet Luigi’s Mansion 3 mehrere Mehrspieler-Modi. Lokal gibt es den sogenannten Polterpark. Hier können bis zu acht Geisterjäger an einer Konsole in drei verschiedenen Minispielen antreten. In den Spielen müssen wir Zielscheiben abknallen, Geister einsaugen und in einem Schwimmreifen Münzen sammeln. Dazu kommt dann der lokale und Online-Mehrspieler-Modus mit dem Namen Wirrwarrturm. Hier durchstreifen ebenfalls mit bis zu acht Spielern einen von Geistern heimgesuchten Spukturm und müssen verschiedene Aufgaben lösen. Toads retten, Geister jagen und Gold sammeln macht im Team, aber auch alleine mit Online-Geisterjägern viel Spaß.
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Images by Nintendo via igdb.com
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Schlagwörter: games, Luigis Mansion, Nintendo Switch, Testbericht