Wer Doppelbilder sieht, ist meist zu nichts mehr in der Lage, schon gar nicht zum Putzen. Ganz anders der Saug- und Wischroboter Roborock S6 MaxV. Ihm hilft ein überlagerter Blick sogar, eben gerade nicht an Bodenvasen anzuecken oder über Hausschuhe zu stolpern. Im Gegensatz zu anderen Putzrobotern navigiert sich das Gerät nämlich nicht nur mit Laserstrahlen, sondern mit einer zusätzlichen Stereo-Kamera durch den Raum. Laut dem Hersteller wertet eine Software mit künstlicher Intelligenz die 3D-Bilder so clever aus, dass der Putzroboter gängige Hindernisse auf freier Fläche von alleine umgeht und seine Route entsprechend anpasst. Damit ist der Roborock S6 MaxV Ende der erste im Massenmarkt erhältliche Putzroboter, der Lidarnavigation, Stereo-Optik und künstliche Intelligenz kombiniert, damit Bewohner vor dem Putzen nicht mehr aufräumen müssen.
Ist künstliche Intelligenz in Putzrobotern endlich schlau genug?
Das Staubsaugen nehmen Putzroboter einem immer besser ab. Allerdings muss man den Helfern bislang noch insofern zuarbeiten, dass man ideale Bedingungen für sie schafft. Mit Deko und Haushaltsgegenständen gepflasterte Böden sind ihr Endgegner. In Katzenspielzeug, Socken oder lockerleichten Zierteppichen können Roboterstaubsauger sich verheddern und sich daraus schlimmstenfalls ohne menschliche Hilfe nicht befreien.
Roborock ist nicht der erste Hersteller, der Abhilfe schaffen will, indem er seine Geräte mit künstlicher Intelligenz aufschlaut. Beispielsweise hat Ecovacs mit dem Deebot Ozmo 960 ein Produkt mit KI ausgestattet, traut sich aber offenbar nicht, es aktiv zu bewerben und zu vertreiben. Im großen Stil erhältlich war und ist es nirgends.
Im Gegensatz dazu will Roborock die Technik jetzt soweit im Griff haben, dass das Hightech-Navi nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Praxis souverän funktioniert. Der Schlüssel dazu sollen im Roborock S6 MaxV zwei Kameras sein, die auf der Vorderseite die Umgebung mit 30 Bildern pro Sekunde erfassen. Dadurch soll der S6 MaxV seine Umgebung viel genauer auf Hindernisse untersuchen können.
Damit der Putzroboter schnell genug Schlüsse aus der großen Datenmenge zieht, kommt ein auf Smart-Home-Anwendungen spezialisierter Rechenchip des Typs APQ8053 von Hersteller Qualcomm zum Einsatz. Seine acht Rechenkerne sollen stark genug sein, sodass Roborocks Software namens ReactiveAI die Hindernisumfahrung mit einem neuronalen Netzwerk direkt im Gerät kalkulieren kann – ohne den Umweg über Rechenzentren in der Cloud.
Mit dem Roborock S6 MaxV stärker saugen und länger wischen
Abgesehen vom Hightech-Navi hat Roborock auch die weitere Ausstattung des S6 MaxV auf Oberklasse-Leistung getrimmt. Mit 2.500 Pascal bringt der Roborock S6 MaxV eine sehr hohe Saugkraft auf den Boden. Dadurch ist er im Vergleich zum Vorgängermodell S6 (Test) satte 25 Prozent saugkräftiger und wird noch besser mit sehr feinem Staub auf harten Böden oder mit tief in den Teppich eingesunkenem Schmutz fertig. Den Boden feucht wischen kann das neue Modell ebenfalls. Mit rund 300 Millilitern fasst der Tank mehr als doppelt so viel Wasser wie das S6-Modell. Dadurch kann der Putzroboter größere Flächen oder mehr Wischvorgänge bewältigen.
Der Akku im Roborock S6 MaxV hält mit maximal 180 Minuten nochmals 30 Minuten länger als der ohnehin schon ausdauernde Energiespeicher des Vorgängermodells. So lange am Stück reinigen kann der Putzroboter aber nur im leistungsschwächsten Modus. Im Standardbetrieb kehrt er dagegen nach kürzerer Zeit zur Ladestation zurück.
Damit der fest eingebaute Akku nicht so schnell verschleißt, setzt Roborock auf eine ausgefeilte Ladeautomatik. Sie lässt sich so programmieren, dass das Gerät die Speicherzellen nicht immer voll, sondern gerade mit so viel Energie betankt, wie für die Reinigung einer abgespeicherten Karte nötig ist.
Statt nur für ein Stockwerk kann sich der Roborock S6 MaxV die Wege auf mehreren Ebenen merken – praktisch in einem Eigenheim. Für den Etagenwechsel müssen aber weiterhin Bewohner das Gerät treppauf oder treppab tragen. Soll der Putzroboter bestimmte Bereiche nicht saugen oder wischen, lassen sich dort virtuelle Grenzen ziehen. All diese Einstellungen kann man bequem per Smartphone-App von Roborock oder Vertragspartner Xiaomi vornehmen. Starten und stoppen lässt sich der Saug- und Wischroboter alternativ zur App auch per Alexa-Sprachbefehl.
Roborock S6 MaxV kostet zum Marktstart 650 Euro
Der Roborock S6 MaxV kommt laut Hersteller Ende Juni 2020 in den Handel und kostet zum Marktstart 650 Euro. Wem die KI-Navigation und das Plus an Saugkraft nicht so wichtig sind, aber ein gleich großer Wassertank schon, dann lohnt sich ein Blick auf das Modell Roborock S5 Max (Provisionslink). Das Modell ist schon für 50 Euro weniger zu haben.
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Images by Roborock
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Schlagwörter: roborock, Roborock S6 MaxV