Online Verkaufsportale – Aus Gebrauchtem Bares machen

Mit den Jahren sammelt sich bei den meisten von uns viel Kram an – Kram, den man am Ende des Tages eigentlich gar nicht braucht. Für das endgültige Entsorgen in der Tonne ist vieles dann aber doch zu schade, weil es dafür ziemlich teuer war und auch noch in einem neuwertigen Zustand sein könnte. Um etwas Gutes zu tun, könnt ihr Aussortiertes natürlich verschenken oder spenden, denn damit könnt ihr nicht nur jemandem eine riesige Freude machen, sondern tut auch etwas in Sachen Nachhaltigkeit. Aus dem Gebrauchten könnt ihr aber online auch gut ein wenig Geld machen. Viele Leute schauen sich heutzutage online auf Verkaufsportalen nach Second-Hand-Ware um, wenn sie sich etwas anschaffen wollen. Das ist also die perfekte Gelegenheit, um eure Sachen zum Verkauf anzubieten. In diesem Artikel zeige ich euch, wie ihr am besten aussortiert, wo ihr am besten verkaufen könnt und wie ihr eure Verkäufe am geschicktesten abwickelt.

Das Ausmisten vorab

Bevor ihr etwas zum Verkauf anbieten könnt, müsst ihr die Artikel erstmal ausfindig machen. Ich zum Beispiel, miste meinen Kleiderschrank regelmäßig aus. Aufgrund von Impulskäufen oder auch wechselndem Geschmack trage ich nämlich nicht alles von meiner Kleidung. Ihr könnt euch mal zu Hause umsehen und findet vielleicht noch andere Baustellen. So könnt ihr zum Beispiel auch Deko-Artikel, die ihr selbst nicht mehr schön findet, zum Verkauf anbieten. Bei euren Eltern zu Hause gibt es mit Sicherheit im Keller auch noch den ein oder anderen Schatz, aus dem ihr richtiges Geld schlagen könntet. Wenn ihr möglicherweise eure Yu-Gi-Oh!-Karten Sammlung auflösen wollt, werden sich online auch viele Interessenten finden – Wobei es bei so spezifischen Sammlerobjekten separate Online Verkaufsportale gibt.

Ein Tipp, den ich euch wirklich ans Herz legen kann, ist: Seid radikal! Hört auf mit den ganzen „wenn“- und „aber“-Szenarien. Nein, ihr werdet das rosa paillettenbesetzte Cocktailkleid mit Preisschild nicht mehr brauchen, für den Fall, dass ihr mal über den roten Teppich schlendern müsst. Sogar wenn es mal dazu kommen sollte, könnt ihr euch dann entsprechende Garderobe zulegen. Wenn ihr etwas seit längerem nicht getragen oder genutzt und es eigentlich in näherer Zukunft auch nicht vorhabt, dann ist es Zeit, sich davon zu trennen. Dieses ganze Zeug, das euch eigentlich nur Platz raubt, könnte bei wem anders deutlich mehr Einsatz finden und euch ein bisschen zusätzliches Taschengeld verschaffen. Handelt es sich übrigens um Gegenstände mit einem besonderen sentimentalen Wert, dürft ihr diese trotz des mangelnden Nutzens auch behalten. Ihr solltet schlichtweg konsequent sein.

Schaut euch gerne mal dieses Video von der YouTuberin DominoKati an, die sich vor einem Umzug intensiver mit dem Thema Ausmisten befasst hat. Hier teilt sie hilfreiche Tipps, die euch von Nutzen sein könnten:

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Die verschiedenen Online Verkaufsportale

Ihr werdet online nicht nur auf eine Möglichkeit stoßen, denn es gibt zahlreiche Plattformen, auf denen ihr eure Sachen verkaufen könnt. Ich stelle euch ein paar meiner liebsten Plattformen vor, mit denen ich gute Erfahrungen machen konnte:

Vinted

Früher gab es die Verkaufsportale „Kleiderkreisel“ und „Mamikreisel“. Diese haben sich Ende 2020 zusammengeschlossen und ergaben Vinted. Für die Nutzer hieß das: eine größere Community, mehr Auswahl und zusätzliche Kategorien. Vorher konnte man auf den beiden Plattformen Kleidung und Beauty-Artikel für Mann und Frau oder eben Babyklamotten und Spielzeug für Kinder finden. Nun gibt es aber zusätzlich noch die Kategorie „Home“. Hier fallen unter anderem Deko-Artikel oder Geschirr rein, aber auch Bücher oder Textilien, wie Bettwäsche. Ihr seht also, dass hier eine große Vielfalt an Sachen gekauft bzw. verkauft werden kann. Ich habe Kleiderkreisel, bevor es zu Vinted wurde, etwa ein Jahr genutzt und sehr gute Erfahrungen gemacht. Auch jetzt mit der größeren Community macht das Verkaufen großen Spaß. Da die Auswahl nun größer geworden ist, werden die Artikel weniger gesehen, aber mit Geduld verkauft man trotzdem gut.

Ihr müsst aber durchaus auf Betrüger und Fake-Accounts achten. Als Orientierung helfen die Bewertungen der Nutzer. Wenn jemand vermehrt schlechte Bewertungen oder gar keine Bewertungen hat, ist das ein Grund, um vorsichtiger zu sein. Ansonsten ist der Großteil der Mitglieder aber super lieb und unproblematisch. Denen von euch, die vor allem Klamotten loswerden wollen oder auch aus zweiter Hand Kleidung kaufen wollen, kann ich Vinted nur ans Herz legen.

eBay Kleinanzeigen

eBay Kleinanzeigen ist der Ort für alles. Hier findet ihr wirklich aus allen Kategorien alles Mögliche! Gerade Leute aus der älteren Generation finden sich eher auf Kleinanzeigen wieder. Wollt ihr größere Sachen zum Verkauf anbieten, wie zum Beispiel ein Bett oder ein Sofa, seid ihr hier genau richtig. Auf diesem Online Verkaufsportal ist es nämlich keine Seltenheit, Dinge abholbereit zu verkaufen. Es ist nämlich üblich bei der Suche nach seinem Ort inklusive Umkreis zu filtern. Wenn es dann zum Kauf kommt, fährt man eigenständig zur Nachbarschaft und holt das neu erworbene Teil ab. Auch hier könnt ihr anhand des Smileys im Profil erkennen, ob andere eher positive oder negative Erfahrungen mit einem Nutzer gemacht haben. So könnt ihr dann auch je nach Bauchgefühl von einem Verkauf abwägen. Im Gegensatz zu der Plattform eBay selbst, zahlt ihr hier als privater Verkäufer keine Provisionen und behaltet alle Einnahmen für euch.

Facebook Marketplace

Beim Facebook Marketplace gibt es erstaunlich viele Anzeigen. Tatsächlich wird hier auch eine breite Auswahl an Dienstleistungen angeboten. Ob diese nun so seriös sind, ist eine andere Sache. Zugegebenermaßen habe ich über diese Funktion noch nichts verkauft. Gekauft habe ich aber schon mal und das verlief reibungslos. Durch die Artikel browsen tue ich auch des Öfteren. Ich finde nämlich, dass man sich mittels der Suchfunktion und den Filtern sehr gut zurechtfinden kann. Freunde von mir haben auch schon Artikel über dieses Online Verkaufsportal aufgegeben und verkauft. Von ihren Erzählungen her zu urteilen ist das auch super leicht und angenehm. Verkäufer und Käufer chatten hier übrigens ganz normal über den Messenger. Dadurch hat das Ganze nochmal so einen geselligen Touch – Fast schon wie auf einem Flohmarkt im realen Leben.

Instagram Sale

Diese Option ist eher etwas für Leute mit ein paar mehr Abonnenten auf Instagram. Ich selbst habe das so gehandhabt, dass ich Bilder in meine Story gepackt hab, mit Kleidung, die ich aussortiert habe und verkaufen wollte. Ich habe dann im gleichen Atemzug darum gebeten, dass man mich anschreiben mag, wenn Interesse besteht. Das hat großartig geklappt und ich habe jedes Mal so gut wie alles verkaufen können. Das ist eine Möglichkeit, die schnell funktioniert und nicht so aufwendig ist, wie andere, da ihr hier keine richtigen Anzeigen mit Beschreibungen erstellen müsst. Auch das Abwickeln geht über den Direct Messenger sehr einfach. Wenn ihr an Leute verkauft, die ihr persönlich nicht kennt, solltet ihr sie über PayPal Waren- und Dienstleistungen zahlen lassen, da es sich um einen Verkauf handelt. Ihr müsst dann, um abgesichert zu sein, versichert verschicken. Das ist im Endeffekt aber auch die sicherste Variante, damit im Nachhinein nicht noch Probleme entstehen.

Weitere Alternativen

Das war natürlich bei weitem nicht alles. Es gibt noch zahlreiche weitere Online Verkaufsportale, wie Mädchenflohmarkt, Shpock oder Depop. Wo ihr eure Sachen am liebsten einstellen wollt, ist euch überlassen. Am Ende schadet es im Grunde genommen auch nicht, wenn ihr die Artikel auf verschiedenen Seiten zum Verkauf einstellt. Tut ihr das, müsst ihr aber immer darauf achten, bereits verkauftes auch überall zu entfernen. Anderenfalls kann es schnell mal zu Missverständnissen und Komplikationen kommen.

Tipps für einen erfolgreichen Verkauf

Damit ihr erfolgreich beim Verkaufen seid, müsst ihr auf vieles achten. Wichtig sind vor allem auch die Bewertungen, die ihr nach abgeschlossenen Transaktionen bekommt. Wie ihr die Aufmerksamkeit von Käufern auf euch zieht und sie dann auch zufriedenstellt, verrate ich euch hier:

Gute Anzeigefotos sind zwingend notwendig

Das Visuelle ist unfassbar wichtig und kann am Ende ausschlaggebend für den Kauf sein. Macht also Fotos aus verschiedenen Perspektiven mit guter Qualität und guten Lichtverhältnissen von eurem Produkt. Handelt es sich um ein Kleidungsstück sind „Tragefotos“ auch sehr beliebt. Am besten ist dann auch, wenn ihr das Teil in Szene setzt und stylt, damit potentielle Käufer eine bessere Vorstellung von der Klamotte bekommen können. Wenn es Makel gibt, müsst ihr diese auch unbedingt ablichten, damit es am Ende nicht zu unschönen Überraschungen kommt.

Seid ehrlich in der Beschreibung

Damit euch andere Nutzer vertrauen und mehr Leute von euch kaufen, müsst ihr immer ehrlich sein, wenn es um das Beschreiben eurer Produkte geht. Verfärbungen, Löcher und andere Makel sollten auf gar keinen Fall unterschlagen werden, da diese spätestens nach Erhalt beim Käufer rauskommen. Am besten sind ohnehin detailreiche Beschreibungen. Andere Mitglieder werden euch dankbar sein, wenn ihr angebt, wie oft das Produkt oft genutzt wurde, warum ihr es verkauft und vielleicht auch woraus der Artikel besteht. Auch Maßangaben könnt ihr vorab schon in der kleinen Info angeben, da diesbezüglich gerne mal Rückfragen kommen.

Stellt euch auf Verhandlungen ein

Selbstverständlich wollt ihr eure Sachen nicht einfach verschenken, aber ihr müsst dabei immer bedenken, dass die Sachen nun mal gebraucht sind. Setzt also von vornherein keinen zu hohen Preis an. Es wird mit Sicherheit vorkommen, dass potentielle Käufer eure Preise runterhandeln wollen. Wenn diese fair und nicht sonderbar dreist sind, solltet ihr unbedingt auf diese eingehen. Ihr müsst euch nämlich bewusst machen, dass kaum jemand Interesse an eurem Produkt haben wird, wenn er es für wenige Euro mehr beim Originalhersteller erwerben kann. Der Sinn von Second Hand ist neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit vor allem auch das Sparen.

Bleibt nett und bemüht euch stets

Hier und da werdet ihr auf jedem Online Verkaufsportal auch Nachrichten mit dreisten Preisvorschlägen, unterirdischem Umgangston oder eine Million Fragen erhalten. Hier müsst ihr tief durchatmen und versuchen, geduldig zu sein und dann freundlich zu antworten. Des Öfteren kann sich trotz Startschwierigkeiten noch ein guter Verkauf daraus entwickeln. Auch wenn Person XY nach weiteren Maßen oder Bildern fragt und ihr schon gar keine Lust mehr habt, empfehle ich euch, diesen Bitten ohne großes Gejammer nachzugehen. Letztendlich will man als Kunde auch nicht die Katze im Sack kaufen und möchte verständlicherweise auf Nummer sicher gehen. Versetzt euch also mal in deren Lage – Dann fällt es euch vielleicht leichter, auf die nervigen Anfragen einzugehen.

Sicherer und guter Versand

Bei großen Bestellungen/teureren Artikeln würde ich euch raten, immer versichert zu verschicken. So seid ihr auf der sicheren Seite und könnt das Paket verfolgen, sollte etwas passieren. Am besten ist auch, wenn ihr vorab alles schön sicher verpackt. (Der verkaufte Artikel sollte natürlich vorab nochmal gereinigt worden sein) Ich persönlich gebe auch immer noch eine kleine Süßigkeit, wie einen Kinder Country, und eine kleine Notiz, auf der ich mich für den Kauf und das Vertrauen bedanke, dazu. Da macht dem Käufer das Öffnen gleich noch mehr Freude. Wie ihr am Ende verschickt, ist natürlich auch abhängig von eurem Käufer. Möchte dieser beim Versand sparen und besteht auf eine unversicherte Versandart, dann ist das so. In dem Fall solltet ihr aber klarstellen, dass ihr keine Verantwortung tragt. Schickt sonst als Absicherung noch ein Bild der Quittung oder vom frankierten Brief, der gleich im Briefkasten landet, in den Chat.

Hier könnt ihr euch zum Abschluss noch eine Reportage von taff ansehen, in der zwei Freunde den Selbstversuch gestartet haben. Einer der beiden hat beim Einstellen der Produkte sogar professionelle Hilfe bekommen:

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Foto von Good Studio via Adobe Stock

kann stolz behaupten, dass ihre längste Sprachnachricht 67 Minuten lang war, sie mal 53 Beiträge auf einmal in der Instagram-Story hatte und im Abitur den 1. Platz in der Kategorie „Handysüchtig“ gemacht hat. Aber auch im realen Leben schafft sie einiges. Sie unterstützt das netzpiloten-Team im Bereich Redaktion/Social Media. Geheime Quellen sagen „Das passt wie Arsch auf Eimer“, aber *pssscht* Top Secret!


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