Julius Endert, der Kopf hinter dem Elektrischen Reporter, hat einen nachdenklich stimmenden Artikel bei carta verfasst. Der Chef der Bundesnetzagentur Matthias Kurth stand ihm zu einem Interview bereit und hat Seltsames zum Thema verklausuliert. Die Runen lassen sich so deuten: Entgegen bisheriger Meinung gibt es nun auch außerhalb des mobilen Webs Anzeichen dafür, dass es ein Zweiklassenweb geben wird: Ein best-effort-Netz (der Mitarbeiter hatte sich stets bemüht) und ein next-generation-Netz (konnte stets durch herausragende Leistung überzeugen). Aber Kurth will Diskriminierungen verhindern und deswegen müssen die Verkehrsregeln geändert werden. So stellt er hochauflösendes Fernsehen und E-Mail-Versand als zwei Extreme gegenüber. Und dann kommt das Stichwort der garantierten Qualität an Bandbreite ins Spiel, was wir schon früh von den TK-Carriern gehört haben. Ich finde das schön, dass mittlerweile die Politiker die Lobbyarbeit der Industrie gegenüber den Bürgern übernehmen. Allerdings halte ich dafür, dass die Industrie dann endlich auch die Bezahlung der Gehälter und Renten für diese neuen PR-Menschen übernehmen. Und zum Glück werden laut Kurth die großen Unternehmen mit Marktmacht jetzt die Kontrolle auch mit übernehmen.
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Schlagwörter: Bundesnetzagentur, Netzneutralität