Fraunhofer-Studie: Soziale Netzwerke mit enormen Datensicherheitslücken

Das Fraunhofer-Institut hat eine Studie zum Thema Datensicherheit in sozialen Netzwerken (PDF-Format) verfasst und dabei eklatante Lücken aufgezeigt. Die Forscher haben sich als normale Nutzer bei den Netzwerken LinkedIn, XING, MySpace, Facebook, StudiVZ, wer-kennt-wen und lokalisten angemeldet und anschließend versucht, über spezielle Suchmaschinen auch auf angeblich geschützte oder gar gelöschte Daten zuzugreifen.

Die Bewertungskriterien wurden in elf Kategorien wie z. B. „Einsatz von Verschlüsselung“ und „Zugriffsprotokollierung“ aufgeteilt. Wenig erfreuliches Ergebnis: Facebook ist mit vier nicht, vier teilweise und gerade einmal drei erfüllten Kriterien tatsächlich Spitzenreiter. Die Ergebnisse sind in der Studie detailliert aufgeführt, sowohl in vergleichenden Tabellen als auch in Einzelbeschreibungen aller getesteten Netzwerke.

Facebook-Homepage

Facebook, der „Testsieger“

Sehr schön: wer sich für die Ergebnisse an sich nicht interessiert, bekommt in einem separaten, gut lesbaren Kapitel praktische Hinweise für jedes getestete Netzwerk, mit denen er seine Privatssphäre besser schützen kann. Dieses Kapitel sei daher jedem Social-Networker ans Herz gelegt. [via heise]

ist Medienwissenschaftler und beobachtet als Autor („Grundkurs Gutes Webdesign“) und Berater den digitalen Wandel. Seine Themenschwerpunkte sind User Experience, anwenderfreundliches Design und digitale Strategien. Er schreibt regelmäßig für Fachmedien wie das t3n Magazin, die Netzpiloten oder Screenguide. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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6 comments

  1. Wer in Social Networks seine echten Daten eingibt, der ist selbst schuld. Wie viele Personalabteilungen wohl schon auf die Idee kommen, sich im Web über ihre Mitarbeiter zu informieren?

    Als nächstes landen die Bilder der letzten Party auf dem Schreibtisch vom Chef.

  2. @Diablo: Ich stimme insofern mit dir überein, dass ich auch zu großer Vorsicht raten würde, was man alles in sozialen Netzwerken veröffentlicht. Doch: „Echte“ Daten müssen es schon sein, wenn man soziale Netzwerke wie XING überhaupt sinnvoll nutzen möchte – mit Fake-Einträgen wird man hier entweder gar nicht erst gefunden oder sehr uninteressant, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.
    Viel wichtiger ist meiner Meinung nach jedoch, dass eine größere Sicherheit durchaus möglich wäre. Die Studie hat doch gezeigt, dass einzelne Punkte in einzelnen Netzwerken durchaus gut gelöst sind. Keines der Netzwerke ist jedoch in allen Punkten vorbildlich. Wir brauchen also ein Netzwerk, dass sich an den Pluspunkten der anderen Netzwerke orientiert.

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