Transparenz: journaLISTED.com

Die Briten haben es gut. Sie haben journalisted.com. Diese Seite ermöglicht es der Öffentlichkeit, alle Beiträge eines britischen Journalisten, die im öffentlich-rechtlichen Sender BBC oder den britischen Tageszeitungen erschienen, anzusehen. Man kann auch den Kontext betrachten, den diese Artikel in der Blogwelt auslösten. Oder der Besucher der Website verschafft sich einen Überblick über ein bestimmtes Thema und liest alle Artikel dazu und kann auf diese Weise gut erkennen, welcher Journalist sich von der Masse der „veröffentlichten Meinung“ durch neue Perspektiven oder Zusatzinformationen abhebt. Das einfache Suchen nach weiteren Infos zu einem besonderen Journalisten geht natürlich auch.

Warum das Ganze? Nun, seit David Weinbergers Verdikt „Transparenz ist die neue Objektivität“ fehlte ein bißchen die praktische Umsetzung für diejenigen, die sich selbst als die besseren Informierer bezeichnen, diejenigen, denen Verleger gerne Qualitätsjournalismus unterstellen. Gäbe es so etwas wie journalisted.com in Deutschland, könnten wir uns einen Lehrstuhl für Qualitätsjournalismus sparen. dann kann jeder selbst erkennen, ob Journalisten einfach nur die kontrollierten Bahnen einer Verlegerwirklichkeit nacherzählen oder eigene Stories auf eigene Weise erzählen können und dürfen. Wir könnten dann nachvollziehen, dass bestimmte Themen in allen Blättern eines Medienimperiums auf dieselbe Weise erzählt werden. Wir könnten auch erkennen, wer eigene Wege geht und tatsächlich neue Erkenntnisse an die Oberfläche bringt – und wer solches nur vorgibt…

Dank an @blogschau für den Hinweis!

  ist seit 1999 als Freier Autor und Freier Journalist tätig für nationale und internationale Zeitungen und Magazine, Online-Publikationen sowie Radio- und TV-Sender. (Redaktionsleiter Netzpiloten.de von 2009 bis 2012)


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