Der LEAD Digital-Redakteur Frank Zimmer hat unseren Herausgeber Wolfgang Macht einmal zu seinem frisch im Handel erschienen Buch „Wir ohne Grenzen“ interviewt, welches er mit Katrin Viertel zusammen produziert hat. Mit freundlicher Genehmigung LEAD Digitals, könnt Ihr, liebe Netzpiloten-Leser, nun einen Crosspost des Interviews auch hier lesen. Viel Spaß dabei.
- Brauchen wir gedruckte Social-Media-Anleitungen? Netzpiloten-Gründer Wolfgang Macht hat gemeinsam mit Katrin Viertel das Buch „Wir ohne Grenzen – Social Media in Firma und Familie“ geschrieben. LEAD Digital wollte wissen, warum.
- Alle reden über Social Media und du lässt ein Buch dazu drucken. Was hat so ein Digital-Thema im Buchregal verloren?
- Unser Netzpiloten-Report soll idealerweise gar nicht erst in die Bücheregale der Käufer wandern. Wir malen uns aus, dass er in den Büros und zu Hause viele Monate verführerisch herumliegt. Er soll Angestellte und Eltern dazu einladen immer wieder mal hineinzuschauen und sich ein paar Tipps, Hintergründe und Neuigkeiten im Umgang mit Social Media abzuholen: Wie lesen sich die Social Media Guidelines einer Firma wie Audible? Wie streng oder locker sollte ich sein, wenn meine Kinder stundenlang bei Facebook abhängen? Was ist ein Haul-Video? – Wir haben bewusst eine lockere Mischform aus Buch und Broschüre gestaltet mit der wir möglichst viele Social Media –Interessierte und Gelegenheitsnutzer ansprechen wollen. Denn in diesem Punkt sind wir tatsächlich altmodisch: Wir verstehen uns seit Mitte der 90er Jahre als leidenschaftliche Mittler zwischen den Welten.
- Eine Studie von eMarketer hat neulich ergeben, dass die Social-Media-Nutzung in Deutschland im Vergleich zu Ländern wie USA und Großbritannien noch unterentwickelt ist. Woran liegt’s?
- Ich denke, es ist bei uns in Deutschland eine reine Generationsfrage. Junge Leute sehen wir ja bereits always on in ihren Social-Media-Netzwerken agieren. Mich verblüfft immer wieder, wie sie per Smartphone offenbar ihr gesamtes Sozialleben organisieren. Die über 35-jährigen sind in ihrer Mediennutzung nach wie vor stark über Fernsehen, Printmedien und das Word Wide Web sozialisiert und offenbar zufrieden. Jedenfalls nutzen sie kaum die neuen Social-Media-Dienste wie Twitter zur personalisierten Nachrichtenversorgung, die in den USA einen hohen Stellenwert haben.
- Klaus Eck glaubt ja an eine regelrechte „German Angst“ vor Social Media. Wie kann man die deiner Meinung nach überwinden?
- Eine „German Angst“ vor Social Media nehme ich nicht wahr. Wir haben für die Report-Recherche allerorten in Firmen und Familien große Neugier angetroffen. Große Unsicherheit, Besonnenheit und Skepsis natürlich auch: Was passiert mit meinen persönlichen Daten? Kann ich den Firmen trauen, die meine Daten zukünftig in der Cloud verwalten? Wie soll ich als Unternehmen sinnvoll in den neuen Welten agieren? Ich finde solche Fragen absolut wichtig. Für die Unternehmen werden die zukünftigen Social Media Manager bei der Beantwortung helfen können und für die Anwender gehört die Vermittlung des versierten Umgangs mit digitalen Medien schleunigst als Unterrichtsfach in die Schulen.
- Schürst du mit dem Oops-Award deiner Online-Plattform Netzpiloten nicht auch ein bißchen die Panik vor Social-Media-Fehltritten?
- Ich hoffe nicht, dass unser Oops-Award als zynische Preisvergabe verstanden wird. Stolperer im Verlauf einer so rasanten Entwicklung, wie wir sie gerade in den digitalen Welten erleben, gehören einfach dazu. Wir Netzpiloten wissen das selbst am besten, wenn wir auf unsere bewegte Firmengeschichte zurückblicken. Wichtig ist es, aus den Fehltritten zu lernen und noch besser ist es, wenn wir unsere Erfahrungen nicht verschämt wegstecken sondern sie mit der Branche teilen. Das fällt uns Deutschen schwerer als zum Beispiel den Amerikanern. Ein bisschen Oops-Humor soll helfen.
- Dein Buch gibt es auch auf dem Kindle. Wenn du dir Ende des Jahres die Absatzzahlen anschaust: Wie hoch könnte dann der E-Book-Anteil an der Gesamtauflage sein?
- Viele meiner jungen Social Media-Pionier-Freunde haben seit einiger Zeit tatsächlich den Kindle als weiteres Gerät in ihren wandelnden Elektronik-Park aufgenommen. Das beeindruckt mich sehr. Anlass für hohe Hoffnungen an unsere Absatzzahlen für 2012 gibt das allerdings noch nicht.
- Wie hoch ist die Druck-Auflage eigentlich?
- Wir haben 5.000 Exemplare drucken lassen und als Digitalarbeiter sind wir entgeistert wie viel Platz das Druckerzeugnis in unserem Büro wegnimmt. Wir hoffen auf baldigen Abtransport durch zahlreiche Bestellungen!
„Wir ohne Grenzen“ ist im Eigenverlag der Netzpiloten AG erschienen. Das Buch mit der ISBN 978-3-00-036859-2 gibt es u.a. bei Amazon.
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Schlagwörter: familie, Firma, Interview, lead digtial, social-medias, wir ohne grenzen