re:view zur re:health

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Im Rahmen der re:publica09 fand die Subkonferenz re:health statt. Ja auch die Blogger und Twitterer dieser Welt werden mal älter und bedürfern ab und an medizinischer Versorgung. Auf dem Programm standen die Themen Healthcare, Patientenkommunikation und Datenschutz. Diese Subkonferenz wurde von Martin Schmidt organisiert.

Nach einer kurzen Einführung von Martin Schmidt, startete Alexander Schachinger mit seinen Vortrag über Healthcare meets Social Media. Dabei gewährte er interessante Einblicke wie Patienten in den USA das Internet nutzen. Dort ist das Internet für die Patienten längst zur wichtigsten Informationsquelle geworden. Es gibt eine Reihe von Gesundheitsplattformen, auf denen sich User untereinander vernetzen können, z. B. patients like me. Eine andere innovative Plattform ist medgle, wo der Nutzer per Mausklick zum entsprechenen Symptom sämtliche möglichen Krankenheiten aufgelistet bekommt. Nichts für Hypochonder oder ängstliche Menschen.

Weiter ging es mit einem kurzen Panel zum Thema Medizin2null – User Generated Health? mit dem Geschäftführer von docinsider Ingo Horak und Kai von Harbou von doctr.com. Zur Diskussion stand, in wie weit Ärztebewertungsplattformen wirklich bei der Arztbewertung hilfreich sein können, sehen doch die einzelnen Bewertungssysteme nur die Erhebung sogenannter weicher Faktoren vor, sprich Praxisatmosphäre und Freundlichkeit des Arztes bzw. des restlichen Personals.

Unter dem Titel Krankenhauskommunikation 2.0 stellte Kai Sostmann, Kinderarzt in Charitè Berlin, Kommunikationsformen vor, die das Krankheitsverständnis sowie die Integration zwischen den kleinen Patienten, den Eltern und Ärzten, aber auch die Interaktion der Ärzte untereinander erleichtern soll. So gibt es ein geschlossenes Patientenwiki, ebenso wie speziell abgewandelte Spiele, in denen sich Kinder interaktiv mit ihrer Krebserkrankung auseinandersetzen können, z.B. in einen Egoshooter. Zur Unterstützung der Ärztearbeit gibt es die Medpedia, in der Fachbegriffe nachgeschlagen werden können.

Der Rechtsvortrag von Wolf Constantin Bartha und Harald Zwingelberg befasste sich mit Fragen des Datenschutzes und gab Einblicke in das Heilmittelwerbegesetz. Dieses Gesetz regelt die Datenfreigabe sowie das Fernbehandlungsverbot für Ärzte. Die bei Unternehmen sonst so beliebten Danksagungen ihrer Kunden, die gerne auf den Webseiten zitiert werden, sind für Ärzte verboten, ebenso wie Schmähungen der Ärzte untereinander.

Im Schlusspanel diskutierten Tobias Neisecke, Clemens Lerche und Peter Tinnemann über die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Herr Timmemann gab zu Bedenken, dass Patienten oftmals unqualifiziert ins Netz reinschreiben. Da müsse der Staat dann „…eingreifen, und regulieren wenn Patienten ihren E-Müll ins Netz stellen“. Darüber kann man ja geteilter Meinung sein.

Diskutiert wurde natürlich auch über die Schattenseiten der Patientenkommunikation. So wurde ins Feld geführt, dass durch falsche Hinweise aus einem der Medizinforen ein Patient seine Medikation verändert habe und nun dauerhaft krank sei.

Fazit: eine gelungene und informative Veranstaltung über ein Thema, welches in Zukunft wohl sehr stark an Bedeutung gewinnen wird. Ich, für meinen Teil, hätte mich über noch mehr Zuschauer und Teilnehmer gefreut.

studierte Soziologie, Psychologie und Betriebswirtschaft an der TU-Chemnitz. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Social Media. Privat bloggt Doreen unter http://www.finsblog.de über alles Mögliche und Unmögliche.


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