Im aktuellen Netzpiloten Boarding Call fragen wir Personaler und Branchenprofis nach dem Status Quo zum Social-Media-Recruiting im Web.
Soziale Medien haben Karrierepotenzial. Das haben viele Personalmanager in den letzten drei Jahren mehr und mehr erkannt. Doch wie stellen sich Unternehmen inzwischen an, wenn es um die Talentsuche im Netz geht? Wir haben in den letzten drei Teilen Experten nach dem Status Quo des Recruitings via soziale Netzwerke gefragt. Heute lest Ihr Jörn Hendrik Ast mit einem Brief an das „Social Media Recruiting“. Die Message: halte durch, alles wird gut!
Liebes Social Media Recruiting,
du armes unterschätztes Kind der alleinerziehenden Mutter Personalmarketing im Dorf des deutschen Personalmanagements. Deine Großeltern, die Geschäftsführer und CEOs dieses Landes verstehen dich einfach nicht, zu laut bist du sagen sie, viel zu ungeduldig. Ständig rüttelst du an den hart erarbeiteten Tugenden und Hierarchien. Sie sehen nicht wie viel du leisten kannst, dass es immer besser ist Dialog zuzulassen und die Fenster zu öffnen, damit man reingucken kann in die grauen und langweilig anmutenden Arbeitsstätten deiner Altvorderen. Die Bewerber die jetzt kommen und nachrücken in die Unternehmen, wissen wie es in der weiten Welt aussieht. Die Geschichten ihrer Großeltern sind ja ganz Ok, aber das www. ist so viel größer und farbenfroher. Aber gib nicht auf, halte durch. Ein paar verstehen dich schon, auch wenn sie es für unhöflich halten das du auch beim Essen auf dein Smartphone schaust oder sofort Fotos von den scheinbar banalsten Situationen mit deinem Freunden teilst.
Es wird die Zeit kommen, da geht es nicht mehr ohne dich, da müssen Unternehmen sich Gedanken machen wie sie überhaupt noch Bewerber bekommen. Dann holen sie dich an den Verhandlungstisch und fragen verzweifelt, was sie tun können um genauso viele Fans und Follower wie die Konkurrenz zu bekommen. Du wirst ihnen sagen, sie sollen Ruhe bewahren, sich auf die Tugenden und die gute alte Zeit besinnen. Jedes Unternehmen hat Geschichten zu erzählen, einige mögen fulminanter und herrschaftlicher wirken als andere, aber was wirklich zählt sind doch die Menschen die in den Unternehmen arbeiten.
Du verknüpfst auf intelligente Art und Weise alltägliches mit feinem Gespür für die Zielgruppe, bist auch mal ganz ehrlich, schaffst Vertrauen durch das digitale Reichen einer helfenden Hand. Durch dich Social Media Recruiting, versteht auch plötzlich das Marketing worauf es ihren Kunden ankommt. Echte Gespräche, schnelle Reaktion auf Änderungswünsche und berechtigte Kritik verändern die ganze Unternehmenskommunikation. Du bist auch heilsam für den Kundensupport, knüpfst Verbindungen in die Unternehmens-IT die sich schon länger nur in Wolken und viel zu teuren Lizenzverträgen für ihre Spielzeuge bewegt. Und plötzlich wird vieles einfacher, schlanker und sogar agil.
Sei schlau, bringe Ihnen die gewünscht Anzahl an Bewerbern und verblüffe sie mit erstaunlich genauen Informationen zu Reichweite, Alter und Interessen der relevanten Zielgruppe. Dann eines nicht allzu fernen Tages, wirst du eine eigene Abteilung führen, deine Mutter hilft mit und deine Großeltern schauen aus der Ferne zu, zufrieden, dass sie dich einst an den Verhandlungstisch gelassen haben.
Halte durch! Dein Jörn Hendrik Ast
Jörn Hendrik Ast ist Gründer des Beratungsunternehmens ffluid und Experte für Social Media Recruiting. Er verantwortet Workshops, coacht Unternehmen und hält Vorträge. Die letzten vier Jahre vor seiner Selbstständigkeit arbeitete Jörn Hendrik Ast bei dem spezialisierten Personal-dienstleister Hays. Außerdem ist er auf mehreren Blogs aktiv, twittert und ist Community Manager einer Vielzahl von Gruppen, Facebookseiten und Initiativen wie z.B. dem Hamburger Carrotmob und der Community zu vernetzter Arbeit: fluid.de.
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Schlagwörter: Jörn Hendrik Ast, Recruiting, social-medias
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