Du bist neu in diesem Internet und hast keine Ahnung von Computern? Welche 10 Gebote es für PC- und Internetanwender zu befolgen gilt, erfährst du hier.
Jeder kennt sie, jeder hat sie. Ratschläge – die einem helfen sollen sich richtig im Umgang mit seinem Computer oder im World Wide Web zu bewegen. Derzeit gibt es in meiner Familie einige Personen, die sich dem Thema erstmals öffnen und sich mit neuen Laptops und einem Internetzugang digitalen Herausforderungen stellen. Ich finde das großartig! Auch wenn dies bedeutet, dass demnächst öfter mein Telefon klingeln wird und einem Fragen wie „Ich glaube, ich habe meine Urlaubsbilder gelöscht. Kann man die irgendwo wiederfinden?“ oder „Weißt du was dieses JavaScript ist?“ gestellt werden. Wie auch immer. Man hilft doch gerne.
Manche Fragen lassen sich eben nicht vermeiden. Auch manche Fehltritte wird man nicht umgehen können. Man kann aber das Risiko, beispielsweise gelöschter Bilder, verringern. Man muss als Otto-Normalo auch nicht jedes Update, dass Browser oder Betriebssystem durchführen wollen, als Aufforderung verstehen, den halben Tag jeglichen Aktualisierungen hinterher zu recherchieren. Grundsätzlich gilt es als Newbie ein paar Dinge zu verinnerlichen. Im Folgenden habe ich einmal die 10 Gebote, des mündigen Anwenders aufgeschrieben. Die Bibel für den Einsteiger sozusagen.
Gebot #1 – Erstelle Backups!
Das wohl unangenehmste Problem, dass man als Anwender haben kann, ist ein Datenverlust der durch ein abgestürztes System oder Hardware-Problemen hervorgerufen werden kann. Auch wenn du glaubst, dass du nie in die Misere kommst und dies immer nur anderen passiert – sei versichert: ES TRIFFT JEDEN EINMAL!
Darum ist es ratsam öfter mal sogenannte Backups (auf Deutsch: Sicherheitskopien) anzufertigen. Diese Backups dauern in der Regel nicht lange und sind auch einfach einzurichten. Wie man diese Sicherheitskopien erstellt, welche Programme als „tauglich“ befunden wurden und welche Backup-Lösung für Profis, Fortgeschrittene oder Anfänger per se als ratsam erachtet werden, hat die Computerwoche vor kurzem in einem ausführlichen Beitrag thematisiert. Liebe Interessierte, hier geht es lang!
Gebot #2 – Nutze sichere Passwörter!
Auch dieses Gebot ist eines, welches einem viel Kummer und Sorgen ersparen kann. Wem schon einmal das E-Mail-Postfach oder beispielsweise der Social-Network-Account gehacked wurde, weiß wie einem zumute wird, wenn man merkt, dass man nicht mehr der alleinige Besitzer dieses Accounts ist. Oftmals ist es ein leichtes für Dritte die Zugänge zu knacken. Ist eines deiner Passwörter oder Pins beispielsweise hier aufgeführt, sei versichert, du bewegst dich auf dünnem Eis.
Glücklicherweise wird einem heutzutage in den Anmeldemasken einiger Dienste bereits mitgeteilt, wie sicher ein Passwort wirklich ist. Eine Kombination aus kleinen und großen Buchstaben, aber auch Zahlen und Sonderzeichen gilt als absolut notwendig. Ansonsten gilt: umso länger ein Passwort ist, umso schwieriger ist es zu knacken. Wer zudem, das höchste Maß an Sicherheit für sich garantieren möchte, der nutzt für jeden Dienst ein anderes Passwort. Dennoch muss man sich klarmachen: 100 prozentige Sicherheit gibt es nicht.
Gebot #3 – Warte deinen Computer regelmäßig!
Egal ob PC oder Mac. Jeder Rechner, aber auch mobile Endgeräte à la Smartphone und Tablet, brauchen ein wenig Zuwendung von euch, damit die Systeme einwandfrei ihren Aufgaben nachgehen können. Dafür gibt es zahlreiche Programme, die einem helfen beispielweise Festplatten zu defragmentieren oder temporäre Dateien zu löschen. Aber auch ganz essentielle To-dos wie die Entfernung ungenutzter Programme oder einem Windows- bzw. Mac-Update solltet Ihr regelmäßig durchführen. Euer Rechner wird es euch danken und weiterhin schnell und ohne große Ausfälle arbeiten. Als hinlänglich gut befunden wurden u.a. Programme wie CCleaner (Chip-Server), TuneUp Utilities (Chip-Server) oder Glary Utilities (Chip-Server), mit denen man Wartungen durchführen kann.
Lesenswert in dem Zusammenhang sind auch die (englischsprachigen) Ratschläge von Lifehacker, die dir sagen, welche Wartungsarbeiten du beispielsweise als PC- oder Mac-Nutzer durchführen solltest.
Gebot #4 – Schütze dich vor Viren!
Viren, Trojaner und Malware sind die Schattenseiten des World Wide Webs. Und in der Regel entkommt man ihnen nicht. Schon alleine das Betreten einer Seite oder der Download einer Datei kann bewirken, dass sich dein System mit diesen Schadprogrammen infiziert. Wichtig ist also ein guter Virenschutz, damit diese ungewollten Eindringlinge abgefangen werden, noch bevor sie sich auf deiner Festplatte festbeißen. Dafür gibt es eine Vielzahl an Virenprogrammen. Im Grunde schwört hier jeder auf ein anderes. Ich persönlich nutze Kaspersky. Und lege dafür auch gerne einen kleinen Schein hin. Es gibt aber auch genügend kostenlose Programme, die nicht weniger gut sein müssen.
Eine kleine Auflistung, die sich am AV-Test orientiert gibt es immer mal wieder auf chip.de.
Gebot #5 – Halte deinen Desktop und deine Festplatte sauber!
Ja, ja. Das Genie beherrscht das Chaos. Ist angekommen! Und dennoch gibt es ein paar sinnvolle Argumente, die einem deutlich machen, warum es nicht schaden kann seine Festplatte und vor allem auch seinen Desktop frei von unnützem Kram zu halten. Argument Nummer Eins, gerade und überhaupt für einen sauberen Desktop, ist nicht zuletzt die Geschwindigkeit des Systems. Denn jede Verknüpfung und jede Datei darauf führt dazu, dass das System ein wenig mehr zu tun hat und dadurch verlangsamt wird.
Vermeide also einen Messi-Desktop, wie dem oben abgebildeten und lösche Dateien auf dem Rechner, die keinen Nutzen mehr haben.
Gebot #6 – Sei vorsichtig in öffentlichen Wlan-Netzwerken!
Öffentliches Wlan ist eine tolle Sache. Bei einem Kaffee im Geschäft um die Ecke sich kostenlos in den Internetanschluss des Betreibers einwählen zu dürfen, ist ein gern-genutzter Service. Und auch wenn man nicht allzu viel Panik verbreiten möchte, ist dieser gutgemeinte Dienst am Kunden auch mit ein wenig Vorsicht zu genießen. Denn innerhalb dieses Netzwerkes ist es ein leichtes die Nutzer, die sich darin bewegen, auszuspionieren. Nicht selten wurden Anwendern schon Logins und Adressbücher gestohlen und alles was man dafür braucht sind einfache, kostenlos erhältliche Apps und Programme, die einem „anspruchsvolle Angriffstechniken hinter einfach zu bedienenden Touchscreen-Oberfächen“ bieten, wie es Ronald Eikenberg und Jürgen Schmidt in einem c’t-Artikel formulierten.
Ein paar grundsätzliche Tipps wie man sich in öffentlichen Hotspots schützen kann, findest du bei Datev. Ausführlicher beleuchten diese und weitere Maßnahmen die beiden oben genannten Autoren im dritten Teil Ihres Artikelthemas „Cool bleiben am Hotspot“ für ein kleines Entgelt.
Gebot #7 – Sichere deine Privatsphäre in sozialen Netzwerken!
Auch wenn es lästig ist. Seit ein paar Jahren wird nichts gebetsmühlenartiger gepredigt, als die Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken auf Vordermann zu bringen. Seitdem der Siegeszug dieser Plattformen bewirkt hat, dass nun fast jeder sich darauf tummelt, kann nun auch fast jeder von jedem so gut wie alles erfahren. Verschaffe dir einen Überblick, wer deine Profilinformationen sehen, wer deine Statusupdates lesen oder wer dich beispielsweise auf Fotos markieren kann bzw. stelle fest, dass du davon überhaupt erst einmal erfährst. Grundsätzlich dürften diese Dinge Newbies erstmals auf Facebook beschäftigen, da man derzeit wohl hier seine ersten Laufschritte unternimmt.
Wer sich in den persönlichen Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook einmal umgucken möchte, der klickt einfach oben links auf das kleine weiße Zahnrad und geht dann auf „Privatsphäre-Einstellungen“. Wer auf mehreren Plattformen angemeldet ist, kann auf AdjustYourPrivacy.org zudem via Opt-out-Methode sich von allem entledigen, was man nicht möchte. Und zwar auf allen gängigen Mainstream-Plattformen. Cooler Dienst!
Gebot #8 – Lass dich nicht von Internet-Mythen blenden!
Gerade auf sozialen Netzwerken kursieren so einige Internet-Mythen, die im Fachjargon als Hoaxes oder Scams bezeichnet werden. Da liest man Dinge wie: „Klicke hier gefällt mir, damit die neuen Facebook-Richtlinien bei dir nicht zum Einsatz kommen!“. Für den Power-User sind diese Internet-Mythen leicht zu durschauen. Für das ungeübte Auge jedoch nicht. Viele glauben, dass sie durch die Handlungsaufforderung schlimmeres umgehen können und folgen gutgläubig, den oftmals von Freunden „empfohlenen“ Tipps im Stream. Meist mit gegenteiliger Folge.
Einen typischen Fall und ein paar Ratschläge, wie man mit diesen Hoaxes umgehen soll, findest du hier.
Gebot #9 – Lies die Allgemeinen Geschäftsbedingungen!
Auch wenn Internet-Abzocker heutzutage kein leichtes Spiel mehr haben und die Wahrnehmung der Anwender dahingehend vielfach sensibilisiert ist, gibt es sie noch die unmoralischen und unseriösen Angebote. Gerade Kids und Rentner fallen hier leider viel zu oft auf Versprechungen herein, die sich nachträglich beispielsweise als Kostenfallen entpuppen. Berühmtestes Beispiel sind wohl versteckte Abos. Der Download eines Klingeltons kann beispielsweise oft das Eingehen eines ein- oder zweijährigen Vertrages bewirken, der mit monatlichen Gebühren verbunden ist. 100 kostenlose SMS, bekommt man nicht selten nur durch die Eintragung verschiedener Daten in ein Formular. Die Folge sind oft Newsletter, die man auf gar keinen Fall haben wollte.
Seriöse Geschäftemacher kommunizieren Preise und Abonnements offenkundig. Viele tun dies aber auch nur im Kleingedruckten der AGBs. Es ist daher ratsam, diese auch zu lesen!
Gebot #10 – Google dein Anliegen!
Das Beste was du tun kannst, wenn du ein Problem hast, ist dieses erst einmal selber zu googlen. Die Google Suche ist mächtig und hat auf (fast) alles eine Antwort. Nutze diesen Umstand, bevor du alle Pferde aufscheuchst und deinen nächstgelegen PC-Fachmann mit Nichtigkeiten konfrontierst. Oftmals findest du die Antworten selber. Doch Vorsicht: prüfe deine Quelle. Forenbeiträge, die dir beispielsweise raten, in den BIOS-Einstellungen deines Computers Veränderungen vorzunehmen, können nicht selten böse Auswirkungen nach sich ziehen. Allgemein sollte man technische Probleme nicht mit Ratschlägen auf Forenseiten behandeln. Wenn du dir mit deiner Quelle nicht sicher bist, dann solltest du doch lieber einmal mehr beim Fachmann deines Vertrauens anrufen.
Image (adapted) „Moses“ by Pascal (CC0 Public Domain)
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