TEDxHamburg: Die Städte von morgen

Heute fand die dritte Innovationskonferenz TEDx in der Hansestadt Hamburg statt. Nationale und internationale hochkarätige Referenten präsentierten in der Laeiszhalle ihre innovativen Ideen zum Thema „City 2.0“.

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Von der Suche nach Parkraum im vernetzten Leben in Großstädten bis zum kreativen Upgrade von Slums – unsere zunehmend urbanisierte Gesellschaft steht vor vielen Herausforderungen. Das Internet wird Teil des Lösungswegs sein, aber auch ein Blick in die Geschichte lohnt sich. Auf der TEDxHamburg gaben einige Gestalter der Zukunft einen Einblick in ihre Ideen und Projekte.

Gemeinsam gestalten – Menschen in urbanen Gemeinden

Die Gestaltung der Zukunft hat bereits begonnen. Menschen wie die Designerin Fabienne Hoelzel upgraden Slums und testen im heutigen Brasilien wie mit Armutsvierteln in Großstädten umgegangen wird. In ihrem Vortrag gab sie einen Einblick in die kulturellen und politischen Herausforderungen, die ein solches Projekt mit sich bringen, aber auch wie sie gelöst werden. Ohne die Gemeinschaft der Anwohner geht nichts in Städten, da die Politik oft nichts machen kann oder will. Die Macht zur Gestaltung liegt bei den Menschen auf den Straßen.

Kent Larson kam bei einer Bostoner TEDx zum gleichen Ergebnis. In Hamburg wurde ein Video von seinem Talk „Responsive Cities“ gezeigt, in dem der Forscher anhand historischer Städte wie dem mittelalterlichen Paris die ehemalige Bedeutung von Vierteln aufzeigte und diese durch dezentrale Kommunikation wieder zu nimmt. Moderne Stadtplanung sollte seines Erachtens verstärkt einen Fokus darauf legen, dass alles innerhalb von 20 Minuten erreichbar ist. Neben den neuen Medien, begünstigen neue Vorstellungen von Arbeit (z.B. Coworking Spaces) und neue Formen der Mobilität (z.B. Carsharing) diese Entwicklung.

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Der Gestaltung des Verkehrs kommt dabei eine besondere Rolle zu, denn den sogenannten Megacities droht ein Kollaps, sollte die steigende Bevölkerung nicht auf umweltfreundlichere und teilbare Verkehrsmittel umsteigen. In Hamburg arbeitet Thomas Hohenacker bereits an einem intelligenten Parkmanagementsystem namens „Clever City Parking„, dass die bis zu 30 Prozent am Verkehrs ausmachende Parkraumsuche verkürzen könnte. Moderne Scanner registrieren und messen Parklücke aus und informieren Fahrer über die für ihren Autotyp am besten geeigneten Parkmöglichkeiten in der Stadt.

Die gesellschaftliche Debatte hat (immer) noch nicht begonnen

Anhand von „Clever City Parking“ kann die wachsende Bedeutung von Daten für unsere Gesellschaft aufgezeigt werden. Im urbanen Zusammenleben werden immer mehr Daten anfallen, ihre Auswertung relevanter werden. Städtische Orte des öffentlichen Raums verwandeln sich zu durch Daten aufzeigbare Erinnerungen. Schön jetzt zeigen uns Location-Apps, wann wir wo schon einmal waren, auch wenn es uns vielleicht schon entfallen ist. Sam Hill verdeutlichte in seinem Vortrag, dass dies bei Design oder der Entwicklung von Produkten und Architektur berücksichtigt werden sollte. Die Frage der politischen Gestaltung von Städten und die reglementierende Natur dieser Entscheidungen blieb leider auch unerwähnt.

Die gesellschaftliche Debatte dazu steht noch aus. Auch auf der TEDxHamburg zeigten die Pioniere durch ihre Projekte und Ideen nur die Entwicklung auf, in die Zukunft stürmend, spielen für die Gesellschaft entscheidende Fragen für sie (noch) keine Rolle. Thomas Jelle und Raul Aguayo-Krauthausen befassten sich zwar auch mit gesellschaftlichen Fragestellungen des Hier und Jetzt, die Hamburger TEDx blieb aber ganz nach ihrem großen Vorbild ein Ort, in dem die Zukunft möglichst kreativ und innovativ erträumt wird. Das ist es, was die TEDx kann, wofür sie so geschätzt wird – auch in Hamburg. Die wirkliche Arbeit kommt erst noch. Wir Bürger werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Auch das hat die TEDx gezeigt.


Teaserimage & Image by TEDxHamburg


ist Coworking Manager des St. Oberholz und als Editor-at-Large für Netzpiloten.de tätig. Von 2013 bis 2016 leitete er Netzpiloten.de und unternahm verschiedene Blogger-Reisen. Zusammen mit Ansgar Oberholz hat er den Think Tank "Institut für Neue Arbeit" gegründet und berät Unternehmen zu Fragen der Transformation von Arbeit. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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