Cultur&Video Tipps vom 20.Juni

CULTURE&VIDEO diese Woche mit ganz besonderen Celebrities. Von Daft Punk und Giorgio Moroder über Berlins Glamour-Transe Gloria Viagra zu Bradley Manning und etlichen bekannten Gesichtern, die den inhaftierten Whistleblower unterstützen.

Ein großes Stück Musik beginnt mit einem Interview-Track? 
Die kurzen Sätze des legendären Disco-Revolutionärs Giorgio Moroders auf Daft Punks Epos “Random Access Memories” sind in kürzester Zeit zum Pop-Kulturgut geworden. In einem ungewöhnlichen Youtube-Projekt lassen Daft Punk die Mitwirkenden an ihrem Meisterwerk zu Wort kommen. Wer also von Moroders sanfter Stimme nicht genug bekommen kann, kann hier neben Videos von Panda Bear und Pharrell Williams auch noch eine extra Stunde Nachhilfe in Disco bekommen. Alle Videos sind auch deutsch untertitelt.

Russel Brand ist ein Phänomen. Der Krawallkomiker gibt mit Vorliebe den Bad Boy und ist gerade deshalb beliebt bei der Yellow Press. Seine Liaison mit Katy Perry und sein Auftritt bei der Eröffnung der Olympischen Spiele, Drogen- und Sexsucht taten ein übrigens. Doch ob Kunstfigur oder nicht, dahinter steckt ein genialer Comedian, der seine Klasenclown-Begabung geschickt nutzt, um politische Statements in die Welt zu setzen. Nebenbei deklassiert er des Personals einer US-Morningshow und lässt für Millionen Youtuber die Kulissen des Amerikansichen Zahnpasta-TVs zusammenbrechen.

In Berlin kann man sie nicht übersehen. Doch anders als schrille Drag-Queens à la Olivia Jones fällt Gloria Viagra durch den richtigen Touch subversive Transen-Kultur auf und spielt gekonnt mit Trash und Glamour. Das Bartmädchen fängt nun an zu talken. In einer kleinen neuen Web-Reihe trinkt die “Thekenschlampe” ihre Gäste unter den Tisch und spielt lustige Spiele. 

Die weltweite Unterstützer-Kampagne „I Am Bradley Manning“ für die Freilassung des jungen Whistleblowers, der geheime Dokumente wie das berüchtigte Collateral-Murder-Video an Wikileaks weitergegeben hat, wird langsam aber sicher auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Drei Jahre sitzt er nun schon in Haft, ohne Prozess und unter unwürdigen Umständen. Musiker wie Maggie Gyllenhall, Roger Waters oder Moby, Filmemacher, Schauspieler und andere prominente Gesichter erzählen Mannings Geschichte in einem bewegenden Appell. Auch Russel Brand macht mit.

wanderte schon früh zwischen den Welten, on- und offline. Der studierte Kulturarbeiter arbeitete in der Redaktion eines schwulen Nachrichtenmagazins im Kabelfernsehen, produzierte Netzvideos und stellte eine Weile Produktionen im Cabaret-Theater Bar jeder Vernunft auf die Beine, bevor er als waschechter Berliner nach Wiesbaden zog, um dort am Staatstheater Erfahrungen im Kulturmarketing zu sammeln. Er baute später die Social-Media-Kanäle der Bayreuther Festspiele mit auf und schoss dabei das erste Instagram-Bild und verfasste den ersten Tweet des damals in der Online-Welt noch fremden Festivals. Seitdem arbeitete er als Online-Referent des Deutschen Bühnenvereins und in anderen Projekten an der Verbindung von Kultur und Netz. 


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