Big Data ist so ein Ausdruck, der inzwischen in der Gesellschaft angekommen ist. Ebenso bei den großen Unternehmen, die von den großen Datenmengen aus sozialen Netzwerken profitieren wollen. Nein, nicht erst seit der „Spiegel“ im Mai 2013 in einer Titelgeschichte über das „Leben nach Zahlen“ berichtet hat, ist Big Data bei uns angekommen. Es ist eines dieser Buzzwörter, das seit einiger Zeit schon ständig mal hier, mal dort durch die Medien wandert. Und spätestens seit der NSA-Affäre wissen wir, dass er „Spiegel“ mit seiner Story und der Frage, „wie Staaten berechnen, was wir tun werden“ wenige Wochen vor den Snowden-Enthüllungen schon ganz schön nah dran war.
Viele Daten hinterlassen wir ganz freiwillig, etwa Tweets und Postings bei Twitter und Facebook. Und bei den Datenmengen, die dabei entstehen, ist es wenig verwunderlich, dass sich neben den Geheimdiensten auch Konzerne dafür interessieren. Etwa Fernsehsender, die die Viralität ihrer Formate untersuchen möchten und sich daher über Twitters Kooperationen mit Nielsen in den USA oder künftig mit der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Deutschland, Österreich und den Niederlanden freuen. Nun hat Twitter zwei neue Kooperationen bekanntgegeben.
Bislang – das muss man leider so drastisch sagen – hat man von Twitters Kooperationen mit Unternehmen meist nicht mehr viel gehört. Ob das bei den neuen mit dem US-Nachrichtensender CNN und dem Musiklabel 300 Entertainment anders sein wird, bleibt natürlich noch abzuwarten. Immerhin klingen die Vorhaben logisch: CNN möchte (noch) schneller auf News aufmerksam werden und 300 Entertainment versucht, durch die Kooperation neue Künstler frühzeitig und vor anderen Labels zu entdecken. Twitter will dazu unter anderem auch Standortinformationen zur Verfügung stellen. Im Fall von CNN ist noch eine weitere Kooperation geplant, nämlich mit Dataminr, die die Tweets auswertet und in einem Userinterface für die Journalisten darstellt.
Die wachsende Anzahl an Kooperationen mit großen Unternehmen dürfte Twitter weiter helfen, sich zu refinanzieren. Die Refinanzierung ist nach wie vor ein eher schleppender Prozess beim Kurznachrichtendienst. Dennoch zeigen sie auch wieder ganz deutlich: Daten sind Gold im Internet. Sowohl für die Konzerne, die damit versuchen, Frühwarnsysteme aufzubauen als auch für Twitter selbst, die von den Daten auch finanziell profitieren.
Image (adapted) „Twitter“ by Andreas Eldh (CC BY 2.0)
Artikel per E-Mail verschicken
Schlagwörter: 300 Entertainment, Big Data, cnn, Kooperation, musikindustrie, Nachrichten, Twitter