In den nächsten sieben Tagen in der Mediathek und am 9. September noch einmal auf Arte im Fernsehen, kann man den sehenswerten Longview von den Autoren Philippe Kieffer, Pierre-Olivier François und Marie-Éve Chamard, quasi das Pendant zum immer beliebter werdenden Longread, noch einmal sehen. Und es lohnt sich, denn dem Autoren-Trio ist ein sehr unterhaltsamer Film gelungen, der erfrischenderweise weder das Alte glorifiziert, noch das Neue diskreditiert.
Aus dem Artikel zur Doku:
„Stirbt die Tageszeitung bald aus? Seit etwa 20 Jahren bedroht die digitale Revolution die Papierwelt. Das Business-Modell der Printpresse hat den Boden unter den Füßen verloren. In der Dokumentation erleben die zwei Medienexperten Philippe Kieffer und Marie-Eve Chamard vor Ort, wie führende Verlage, Chefredakteure, Journalisten und Leser darauf reagieren.
Über ein Jahrhundert lang war die Zeitung in allen großen Demokratien das wichtigste Informationsmedium. Aber kurz nach der Millenniumswende hat sich das schlagartig geändert. Heute beobachtet man ein weltweites Zeitungssterben. Immer mehr Nachrichten werden immer schneller verbreitet, inzwischen jedoch über digitale Kanäle wie Websites, Blogs und soziale Netzwerke. Wie kam es dazu? Wie reagieren die großen Verlagshäuser? Hat die Stunde der Roboter und der Algorithmen schon geschlagen, oder wird es noch einen Journalismus mit menschlichem Antlitz geben? Die Fragen, die „Journalismus von morgen“ aufwirft, betreffen uns schon jetzt alle.„
Doch in der Dokumentation kommen nicht nur die großen Verlagschefs, Chefredakteure und Journalisten zu Wort, sondern auch die Wegbereiter und Profiteure des digitalen Wandels, die Software-Unternehmen, deren aus Code und Algorithmen bestehenden Produkte für die eine Seite Schuld an der vermeintlichen Krise in den Medien sind, für andere in der Debatte aber die Lösung darstellen, denn sie ermöglichen die Produktion und den Konsum von Journalismus in der Zukunft.
Image (adapted) “Read the News“ by Everjean (CC BY 2.0)
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Schlagwörter: arte, digitalisierung, dokumentation, Internet, journalismus, Marie-Éve Chamard, Medienwandel, Philippe Kieffer, Pierre-Olivier François