Pinterest-Mitgründer und Geschäftsführer Ben Silbermann erklärt auf einem Partner-Event im New Yorker Times Center im Mai 2013, was Pinterest ist, wo es herkommt und wohin die Reise gehen kann. // von Tobias Schwarz
Das Video ist zwar schon über ein Jahr alt, aber durch den Start eines deutschen Community-Managements vor wenigen Wochen und dem damit wachsenden Interesse, habe ich zuletzt wieder verstärkt über Pinterest nachgedacht und auch angefangen, es wieder zu nutzen. Das es ein wertvolles Instrument fürs Marketing ist, erklären mir jeden Tag ein halbes Dutzend Artikel, aber wie ich es im Journalismus verwenden kann, wurde mir erst durch Ben Silbermann etwas klarer.
Ungefähr in der Mitte des Videos sagt Silbermann den für mich entscheidenden Gedanken zu Pinterest und seinem (journalistischen) Potenzial: „I ask you for a second to think about Pinterest more like search. (…) Pinterest core value proposition is to led people organize things by interests.“ Bis zu dieser Stelle war ich ungefähr auf dem Stand von Fiete Stegers im April 2012: „Mich persönlich kann die Plattform, deren Funktionen sich auf das Teilen von eigenen und – in erster Linie – im Netz gefundenen Bildern konzentrieren, bisher nicht überzeugen.“ – seine Frage nach positiven Anwendungen in Redaktionen blieb unbeantwortet. Damit Pinterest-Nutzer aber auch etwas zum organisieren haben, braucht es für Pinterest aufbereitete Inhalte aus den Redaktionen.
Inzwischen gibt es z.B. mit NBC News, BuzzFeed und sogar, auch wenn die Zahlen eine Erwähnung kaum rechtfertigen, das Hamburger Magazin Stern auf Pinterest. Gut finde ich aber, wie der Stern Pinterest nutzt(e), denn mit der Pinnwand „Deutschland in Zahlen – Infografiken“ können die grafischen Element, die Redaktionen sowieso für Artikel, noch einmal sinnvoll verwendet werden und im besten Fall auch die Reichweite von Inhalten erhöhen. BuzzFeed bekommt inzwischen mehr Leser durch Pinterest als Twitter, was wohl nicht auf den Stern zutrifft, denn die letzte Infografik wurde vor rund einem Jahr veröffentlicht. Vielleicht sind Infografiken nicht so beliebt, wie bei mir, aber die oft sehr guten Fotos von Artikeln (vor allem beim Stern) dafür zu nutzen, wiederum Leser über die Bilder zu den Artikeln zu bringen, hat wohl noch niemand ernsthaft und mit langem Atem versucht. Das „Hindernis“ ist hier wahrscheinlich das Urheberrecht bzw. der Einkauf von so weitgehenden Nutzungsrechten bei den Fotografen, die die Verlage noch scheuen.
Oder täusche ich mich in der Beobachtung? Kennt jemand inzwischen eine Antwort auf die suchende Frage von Fiete Stegers, wie Redaktionen Pinterest einsetzen?
Image by Brainstorm
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Schlagwörter: Ben Silbermann, journalismus, Pinterest, Reichweite, Social Media, Soziales-Netzwerk, Stern