Rezension: From Bedrooms to Billions

Der Dokumentarfilm „From Bedrooms to Billions“ zeigt die Entwicklung der Spieleindustrie in Großbritannien. Eine Rezension. // von Lukas Menzel

from bedrooms to billions (Bild: Kevin Finner)

Am 11. November 2014 luden Gaming-Aid und gamecity:Hamburg zu einem exklusiven Kinoabend in das Abaton Kino in Hamburg ein. Zusehen gab es dort nicht nur den Dokumentarfilm „From Bedrooms to Billions“, sondern auch die Produzenten des Films, Nicola und Anthony Caulfield, sowie der britische Game-Designer Simon Butler waren vor Ort. Diese stellten sich in einem Q&A den Fragen von Tashin Avci (Gaming-Aid, Pop Rocket Games), Stefan Klein (gamecity:Hamburg) sowie dem Publikum und erzählten so ein wenig über den Film und die Spielebranche in Großbritannien. Anschließend gab es dann den Film zu sehen, der die Entwicklung der britischen Spielebranche von den 1970er Jahren bis heute zeigte.


Warum ist das wichtig? „From Bedrooms to Billions“ ist fast vollständig von Nicola und Anthony Caulfield produziert und per Crowdfunding finanziert worden. Der Film erzählt die Geschichte der britischen Spieleindustrie, zu der wir gesondert einen weiteren Artikel geschrieben haben.

  • Hierbei liegt der Fokus sehr stark auf Großbritannien und den 1970er und 1980er Jahren. Die Entwicklung seit den 1990er Jahren wird nur im Schnelldurchlauf erzählt.

  • Nicht nur die Entwicklung der Spiele selber, auch die Entwicklung der ersten Spielekonsolen/Computern, der Starkult um die Programmierer und der Spielejournalismus werden in dem Film gezeigt.

  • Die vielen, kurzweiligen Interviews werden von Spielszenen aufgelockert und durch Bilder und Videosequenzen ergänzt.


Die Entwicklung der Spieleindustrie

Wie auch die Spieleentwicklung Ende der 1970er Jahre begann, so startet auch „From Bedrooms to Billions“ in dieser aufregenden Zeit. Zu dem Zeitpunkt begannen die Jugendlichen und jungen Erwachsene die Welt der Computer zu entdecken und erste Spiele zu programmieren. Waren diese anfänglich noch aufgrund der technischen Limitierungen sehr einfach gehalten, entwickelte sich innerhalb von nur wenigen Jahren eine komplette Industrie um die Spieleentwicklung. Insbesondere die erste Hälfte der 1980er Jahre wird in dem Film näher beleuchtet, zu welcher die Spieleindustrie ihren Höhepunkt in Großbritannien erlebte. Doch nicht nur die Spieleentwicklung in Großbritannien wird in dem Film gezeigt, auch die Entwicklung der Computer und Konsolen, der Starkult um Programmierer in den 1980er Jahren, sowie der Spielejournalismus, werden angeschnitten. Allerdings liegt auch hier, wie in dem gesamten Film, der Fokus auf den 1980er Jahren. Die Entwicklung seit den 1990er Jahren wird nur im Schnelldurchlauf erzählt, was ein wenig Schade ist, da auch in diesen Jahren viel in der Spieleindustrie passiert ist.

Viele Interviews im Dokumentarfilm

Abseits der Geschichte, die der Dokumentarfilm der beiden britischen Filmemacher Nicola und Anthony Caulfield, erzählt, sticht der Film vor allem durch die zahlreichen prominenten Spieleentwickler hervor. Die Caulfields haben es geschafft mehr als 100 Spieleentwickler wie Simon Butler, Ian Livingstone oder Peter Molyneux zu interviewen. Auf diesen vielen Interviews beruht auch 150 Minuten Lange Film. Dank zahlreicher Fotos und Filmaterial aus den 70er, 80er und 90er Jahren sowie abwechslungsreichen Szenen aus vielen Videospielen, wirkt der Film aber keineswegs eintönig oder langweilig – zumal sich die Interviews perfekt ergänzen und zusammen ein rundes Bild der Entwicklung der britischen Spieleindustrie abliefern.

Zusammenfassend ist „From Bedrooms to Billions“ ein guter Dokumentarfilm, der vor allem inhaltlich zu überzeugen weiß – vorausgesetzt man interessiert sich für die Entwicklung und die Geschichte von Videospielen. Die beiden Macher des Films, Nicola und Anthony Caulfield, haben es geschafft die Entwicklung der Spieleindustrie detailliert und tiefgründig zu erzählen, ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Lediglich der Fokus auf die Entwicklung der Spieleindustrie in Großbritannien und auf die 80er Jahre, haben mich ein wenig gestört, da so viele Aspekte immer noch unerzählt bleiben. Für Fans der Spielentwicklung und alle die, die sich nostalgisch an die Spiele der 80er Jahre erinnern wollen, ist der Film aber durchaus interessant.

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From Bedrooms to Billions – Trailer from GRACIOUS FILMS on Vimeo


Teaser & Image by Kevin Finner


ist als Digital Native tagtäglich in den Weiten des Netzes unterwegs. Er berät als Teil der Becker-Banse Medien Unternehmen zu den Themen Social Media, Webdesign und Webvideo. Dazu leitet er das Online-Magazin Broadmark und ist auch auf Twitter zu finden. Bis März 2015 war er Teil der Netzpiloten-Redaktion. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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