In einer Replik auf die Schrotflinten-Ökonomie von Google, wird auf den Plattform-Ansatz verwiesen, der eine Vielfalt von Anschlüssen bietet. Unternehmen als Verknüpfungsmaschinen – so neu sei das allerdings nicht. Firmen suchten immer schon nach Verknüpfungen bei Kunden, Lieferanten und “Helfern”. Diese waren aber nur dann erfolgreich, soweit sie sich als Verknüpfung für andere profilierten.
Der schwere Abschied vom Taylorismus
“Unternehmen waren immer schon Orte des Zusammenwirkens von Menschen, Plänen, Prozessen und Leistungen?—?wobei die Organisationsformen sich historisch wandelten.” Etwa die Metamorphose von der Agrarwirtschaft zum Industriekapitalismus mit zahlenorientierten Management-Methoden, zerlegten Arbeitsschritten, vorgeschriebenen Handgriffen und hierarchischer Kommunikation. Also all das, was wir unter dem Taylorismus subsummieren.
Davon müssen wir uns nun verabschieden, auch wenn das Notiz-Amt immer noch viele Protagonisten wahrnimmt, die den alten Methoden anhängen und wenig auf engagierte, kreative und selbstdenkende Mitarbeiter setzen.
Die Abkehr vom “dummen” Taylorismus zur “intelligenten” kooperativen Wirtschaft über digitale Plattformen, könnte für Unternehmen in Deutschland eine interessante und machbare Herausforderung sein. Das gilt besonders für die Forschung und Entwicklung in technologisch offenen Welten.
Wenn Mittelstand die Netzszene trifft
Hier könnte das Zusammenwirken mit jungen Technologiefirmen und generell mit der Netzszene besonders für den Mittelstand Vorteile bringen.
Wer nur im eigenen Saft schmort und das Altbekannte perfektioniert, wird mit den radikalen Innovationen der Netzökonomie, branchenfremden Software-Anwendungen und neuen Plattform-Anbietern wie AirbnB nicht zurecht kommen. Rezepte gegen die eigene Engstirnigkeit bekommt man nicht in der eigenen Organisation.
Auf der Suche nach externen Disruptoren
Meistens kommen die disruptiven Technologien und Geschäftsmodelle von Außenstehenden. Sie machen das Altbekannte sprunghaft obsolet. Unter Umständen binnen weniger Monate. Man sollte daher den eigenen Kontext hinter sich lassen und sich mit potentiellen “Disruptoren” verbünden.
Statt mit Dollar-Schrot zu schießen wie Google, empfiehlt der Medium-Autor Netzwerk-Schrot. Auch gut. “Wir leben in der Epoche der beginnenden Netzwerk-Ökonomie. Silicon Valley selbst könnte man vielleicht als den Prototypen einer solchen Verknüpfungsmaschine sehen.”
Mehr Kooperation, Interaktivität und Offenheit
Die nächste Stufe der wirtschaftlichen Entwicklung bestehe aus noch produktiverer Vernetzung, noch mehr Kooperation, noch mehr Interaktivität zwischen den unterschiedlichsten Teilnehmern und Kräften, noch mehr hierarchiearme Kommunikation zwischen den Vernünftigen, den Rechnern, den Träumern, den Tüftlern und Codern, noch mehr Offenheit nach außen, mehr Außenkontakte, mehr Neugier?—?mehr Interesse am sich Entwickelnden und Freude am sich Ändernden.
Image (adapted) „Welt“ by TheAndrasBarta (CC0 Public Domain)
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Schlagwörter: entwicklung, Firmen, Next Economy, unternehmen, Verknüpfung, wirtschaft