Spoiler verraten mit Spoil Me: Wer kann widerstehen?

Wer kennt sie nicht – die gefährliche Versuchung schon mal die letzte Seite des Buches aufzuschlagen (werden sie zusammenkommen?), mal eben zum Ende des Films zu schielen (wird er überleben?) oder einen Blick in die nächste Folge der Serie zu riskieren. Danach ist das Bedauern über die eigene, unbändige Neugierde groß – und trotzdem machen wir es alle immer wieder.

Mit der Webseite Spoil Me ist diese Verlockung jetzt nur noch einen Mausklick entfernt. Das Prinzip ist ganz einfach: Entweder man gibt in der Suchmaske selbst einen Filmtitel ein und lässt sich von der digitalen Gerüchteküche mitreißen oder ergreift die Initiative und schürt das Feuer durch eigene Beiträge.

„Spoil me“ wurde in 48 Stunden während eines internen „Hackathons“ (ein Wortspiel zwischen Hacking und Marathon) aufgesetzt. Die Idee war, „ein wenig Spaß zu haben und Technologien auszuprobieren, die uns interessieren.“ erklärt Projektleiter Bruno Pérez der Pariser Webagentur Buddyweb. 2011 gegründet, beschreibt sich die Agentur selbst als 100% kreativ in Sachen Technologie, Marketing und Design.

Aus der kleinen Spielerei wurde ein wahrer Hit in Frankreich, sodass von dem dreiköpfigen Team bald eine englische Version folgte. “Zwei Wochen nachdem die Seite online war, gab es von der französischen und englischen Community bereits 10 000 Spoiler“, erzählt Bruno.

Genauso wie die Webseite aus einem Flachs entstand, so sind auch viele Spoiler nicht wirklich ernst zu nehmen. Denn die User von Buddyweb scheinen mindestens genauso kreativ zu sein wie ihre Gründer: So wird das Ende von Titanic relativ trocken in einem Spoiler zusammengefasst: „Der Eisberg gewinnt.“

The iceberg wins. (Image via Screenshot)

… oder es werden ganz neue Gerüchte in die Welt gesetzt – hier wohl aus alter Kindheits-Nostalgie: „Ich tötete Mufasa!

Auf die Frage hin, was sein Lieblings-Spoiler sei, antwortet Bruno: „Ein Teilnehmer hat ALLE James Bonds Filme mit dem gleichen Spoiler versehen: ‘James Bond kills the bad guy, get the girl and save the world’. Ziemlich witzig!

Bald sollen nicht nur Filme, sondern auch Serien gespoilt werden – „und das auch auf Deutsch!“, versichert Bruno.


Image „Spoil Me Website“ via Screenshot
Image „The Iceberg wins.“ via Screenshot
Image „I killed Mufasa!“ via Screenshot


Maren Méheust schrieb schon aus Paris, Dubai und Berlin für die Netzpiloten. Sie wohnt mittlerweile an der französischen Grenze in Kehl und arbeitet als Strategin bei der Digitalagentur TLGG. Maren Méheust ist Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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