Für die Netzpiloten stellt Arthur Avenue Kino-Neustarts vor und bespricht die wichtigsten Film-Themen. Dieses Mal mit einer Gruppendiskussion zur Fortsetzung der Erfolgskomödie „Fack Ju Göhte“, dem Drama „Demolition – Lieben und Leben“ im Kino und den ersten Infos zur Besetzung des weiblichen „Ocean’s Eleven“-Reboot.
Neu im Kino
Muss man sehen: „Demolition – Lieben und Leben“ setzt sich mit gesellschaftlichen Konventionen auseinander: Wie haben wir auf eine Situationen wie den Verlust einer geliebten Person zu reagieren? Jake Gyllenhaal spielt einen erfolgreichen Banker, der nach dem Unfalltot seiner Frau in einen Schockzustand verfällt. Seinen Frust lässt er nun in Briefen an eine Snackautomatenfirma raus, welche die mitfühlende Naomi Watts im Kundenservice zum Nachdenken bringen. Das Drama nimmt sich dem Thema Verlust auf ironische Weise an und findet dadurch immer wieder humorvolle Elemente in einer traurigen Welt.
Kann man sich sparen: Kevin Hart ist ja nicht gerade bekannt für Quality Content. Aber nach dem weniger guten Film „Die Trauzeugen AG“ und dem noch weniger guten Streifen „Der Knastcoach“ folgt nun der noch viel weniger gute Film „Central Intelligence“. In diesem tut er sich mit Muskelprotz Dwayne „The Rock“ Johnson zusammen, die beide alte Klassenkameraden spielen und sich nun in ein Spionage-Abenteuer stürzen. Die Buddy-Komödie hofft auf schnelle Lacher, indem sie ihre eindimensionalen Figuren möglichst peinlich aussehen lässt. Das reicht 2016 aber wirklich nicht mehr für eine unbekümmerte Zeit im Kinosessel.
Thema der Woche
Das Publikum bestimmt über „Fack Ju Göhte 3“: Mit 7,4 Millionen Kinobesuchern war die Schulkomödie „Fack Ju Göhte“ 2013 der erfolgreichste Film in den deutschen Kinos. Zwei Jahre später konnten Regisseur Bora Dagtekin, Hauptdarsteller Elyas M’Barek sowie auch der Verleih Constantin Film das noch einmal toppen und zu „Fack Ju Göhte 2“ sage und schreibe 7,7 Millionen Leute in die Lichtspielhäuser locken. Von Kino-Müdigkeit der Deutschen kann angesichts dieser Zahlen keine Rede sein. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Nähe zur Zielgruppe. Denn beide Filme wurden in enger Abstimmung mit dem Publikum realisiert. Frei nach dem Motto: Gedreht wird, was die Zuschauer sehen wollen. Bei einer Online-Umfrage nach dem ersten Teil entschieden sich die Voter etwa gegen eine Umbenennung in „Leck mich, Schiller“ und für die Klassenfahrt als Thema der Fortsetzung. In der laufenden Woche, genauer gesagt am 17. Juni, wird nun das dritte Kapitel in der Öffentlichkeitsarbeit der Filmreihe aufgeschlagen: es finden gleich mehrere Gruppendiskussionen statt, in denen das Produktionsteam herausfinden möchte, in welche Richtung die Geschichte weitererzählt werden soll. Die Altersstufen von 11-15 Jahren, 16-20 Jahren und 21-45 Jahren werden separat voneinander befragt und erhalten als Dankeschön für ihre Teilnahme an dem zweistündigen Gruppengespräch DVDs und Kino-Freikarten. Drücken wir die Daumen, dass dabei nicht „mehr vom Selben“ herauskommt, sondern die Teilnehmer ein ehrliches Interesse an einer Weiterentwicklung der Figuren um Vorzeige-Lehrerin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth) und Problemkind Chantal (Jella Haase) zeigen.
Streaming-Perlen
„Victoria“ auf Netflix: Beim Deutschen Filmpreis 2015 räumte Regisseur Sebastian Schipper mit seinem One-Take-Thriller „Victoria“ alle Preise ab. Das zweieinhalbstündige Werk spielt in einer lauen Berliner Sommernacht und begleitet die Gruppe um Victoria (Laia Costa), Sonne (Frederick Lau) und seine Kumpels vom Tanzen im Club, über Gespräche auf die Dächer der Stadt bis zum gefährlichen Banküberfall.
„Willkommen bei Alice“ auf Amazon Prime: Kristen Wiig spielt eine Frau mit Persönlichkeitsstörung, die plötzlich im Lotto gewinnt. Mit dem unerwarteten Reichtum kauft sie sich ihre eigene Talkshow und hat kein geringeres Ziel, als zur einflussreichsten TV-Ikone aufzusteigen und Oprah Winfrey abzulösen. Dass sie für die Rolle als Moderatorin nicht geboren scheint, hindert sie nicht daran, sich ihren großen Traum zu erfüllen.
Neues aus der Filmwelt
Theorie verbindet Pixar-Filme mit „Stirb Langsam“: Es kursieren die wildesten Gerüchte über Zusammenhänge zwischen Filmen, wo eigentlich keine sind. Als hinlänglich bewiesen gilt, dass alle Pixar-Filme im selben Universum spielen. Geschickt eingestreute Hinweise dafür finden sich immer wieder – wie der Pizza-Planet-Truck, der seit dem ersten „Toy Story“-Teil in jedem einzelnen Film zu sehen ist. Nun hat die US-Homepage Mashable aber neue Brotkrumen gefunden, die einen Zusammenhang zwischen den Animationsfilmen von Pixar und der Action-Serie „Stirb Langsam“ mit Bruce Willis nahelegen. Die nicht ganz ernstgemeinten „Beweise“ gibt es hier im Video:
Den Machern von „Findet Dorie“ scheint diese Theorie nun wohl so gut gefallen zu haben, dass sie gleich zwei richtige Anspielungen im neuesten Pixar-Werk versteckt haben. Ab 29. September darf hierzulande mitgerätselt werden.
Frisch besetzt
Frauen-Spin-Off von „Ocean’s Eleven“: Das noch unbetitelte Reboot von „Ocean’s Eleven“ mit weiblichen Einbrechern nimmt so langsam Gestalt an. In den Hauptrollen wurden die Oscar-Gewinnerinnen Sandra Bullock (als Film-Schwester von George Clooney) und Cate Blanchett gecastet. In weiteren Rollen scheinen auch Helena Bonham Carter, Elizabeth Banks und Mindy Kaling mitzuwirken. Das Damen-Ensemble wird von Gary Ross („Die Tribute von Panem – The Hunger Games“) in Szene gesetzt, der in die Fußstapfen von Steven Soderbergh tritt. Wir freuen uns auf eine trickreiche Geschichte mit allerhand Frauenpower!
Wann geht es endlich weiter?
„The 100“ | Staffel 3: Ab 20.06.2016 auf ProSieben „Narcos“ | Staffel 2: Ab 02.09.2016 auf Netflix „The Walking Dead“ | Staffel 7: Ab Oktober 2016
Teaser (adapted) „Watching a blank Screen“ by Kenneth Lu (CC BY 2.0) Image by Constantin Film
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Schlagwörter: Bruce Willis, Elias M'Barek, Fack Ju Göhte, Film, Jella Haase, Kino, Kristen Wiig, Netflix, Neu im Kino, Pixar, Screen, Serien, Stirb langsam