IoTcamp: Das Internet of Things (IoT) wird greifbar

Am  4. Oktober fand das erste „IoTcamp“ zum Thema ,,Internet of Things“, der zunehmenden Vernetzung von Geräten via IP-Netz, statt. Die Organisatoren von Cassini Consulting bezeichneten die Veranstaltung als vollen Erfolg. Cassini wurde 2006 aus der Erkenntnis heraus gegründet, dass Digitalisierung und Transformation eine neue Form der Beratung erfordern. Das Portfolio beinhaltet Business-, IT-Strategie-, Technologie- und Projektberatung. Zu verdanken sei der Erfolg der Veranstaltung auch den Teilnehmern selbst gewesen. Beim Barcamp-Format bestimmen diese nämlich selbst die Detailthemen, die sie dann in workshopartigen Sessions vertiefen. Eine übergreifende Erkenntnis des IoTcamps brachte ein Teilnehmer in seinem Video-Statement auf YouTube auf den Punkt: „Alle sprechen von einer großen Welt, die wir noch nicht so kennen – die Welt ist eigentlich schon da …“.

Taipeh – die Smart City wird Wirklichkeit

Zu Beginn des IoTcamps begrüßte Sascha Pallenberg, der Tech-Blogger von mobilegeeks.de, die Teilnehmer mit einer Video-Keynote aus Taipeh. Wie weit die Entwicklung der taiwanesischen Hauptstadt in Richtung einer umfassend vernetzten Smart City gediehen ist, machte Pallenberg am Beispiel der Infrastruktur in den U-Bahnhöfen klar. Anhand des EasyCard-Ticketing-Systems erklärte er das nahtlose Zusammenspiel von öffentlichem Nahverkehr, Taxen und Leihfahrrad-Stationen. Der Wahl-Taipehaner zeigte, wie sich schon heute Pendler in der Großstadt Lebensmittel per Smartphone zum Kühlfach am Zielbahnhof liefern lassen. Neben Mobile Payment, auf dem all diese Angebote letztlich beruhen, nennt er zwei  weitere Technologien, die als zukünftige Standards das Internet of Things prägen werden: den LTE-Nachfolger 5G sowie Bluetooth 5.0 für die Nahbereichskommunikation. Aus Sicht des Bloggers seien vor allem Standards, Infrastruktur und Sicherheit maßgeblich, damit aus dem Internet of Things kein „Internet of Total Confusion“ werde.

Telekommunikations-Panel: Wir schaffen das

Bei der Panel-Diskussion unterhielten sich Vertreter bedeutender Telekommunikationsunternehmen über die IoT-Zukunft aus Sicht der Netzbetreiber und der Netztechnologie. Ein Ergebnis: Telefónica, Vodafone und der IoT-Spezialist Sigfox sehen die Netze für den Boom im IoT-Markt schon recht gut gerüstet. Die Zunahme des Datenverkehrs betrachteten die Panel-Teilnehmer als kein grundlegendes Problem. Diskutiert wurde allerdings über die verschiedenen technologischen Ansätze zur Vernetzung des Internets der Dinge: Mobilfunk versus Sigfox-Technologie. Ebenfalls Diskussionsthema war die Sicherheit der Daten in den Netzen.  

Selbstorganisierte Sessions: Von Smart Homes und Logistik-Fragen

Der Idee des Barcamp-Formats entsprechend engagierten sich alle 130 Teilnehmer in selbstorganisierten Arbeits- und Diskussions-Sessions, die zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam definiert wurden. So kamen über 20 Sessions zustande, die sich diversen Teilthemen rund um den IoT-Komplex widmeten. Dabei ging es beispielsweise um „Data Formats for the IoT“ oder „Smart City Sensoren“, und auch bei „IoT im Alltag“ herrschte weitgehend Einigkeit: Etliche Technologien, etwa im Smart Home-Bereich, sind längst vorhanden. Die aktuelle Herausforderung besteht eher in der Integration der diversen Systeme und Funktionen. Diskutiert wurde ferner, wie schnell Paketkastensysteme sich in unserem Alltag durchsetzen könnten – prinzipiell lösen sie viele Probleme von Kunden und Logistik-Dienstleistern.  

IoT im Mittelstand: Ein Schritt nach dem anderen

Last but not least: In der Session „Wie gelingt dem deutschen Mittelstand der Einstieg in IoT?“ erörterten die Teilnehmer, was mittelgroße Unternehmen tun können, um ihr IoT-Engagement voranzutreiben. Ein Rat der Session-Teilnehmer: Ruhig mit kleineren Projekten starten, nicht sofort Millionensummen mit entsprechenden Renditeerwartungen investieren. IoT-Projekte sollten zunächst dazu genutzt werden, Transparenz über die Kundenwünsche herzustellen. Denn am Ende hat IoT viel weniger mit IT als mit Change Management zu tun. Für alle Marktteilnehmer ist die Entwicklung hin zum Internet der Dinge ein Prozess. Und wenn das IoTcamp in Düsseldorf eins gezeigt hat, dann dies: Für Unternehmen kommt es darauf an, jetzt die ersten Schritte zu tun.      

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