Schon letztes Jahr war unser Blick auf die besten Spiele 2022 voller kleiner Überraschungen. Auch dieses Jahr schauen wir also, welche Spiele bei der Fachpresse gut ankamen – und wie sie die Spieler selbst bewerten. Die besten Spiele 2023 laut Metacritic überraschen auch dieses Jahr wieder an manchen Stellen – während einige heiß erwartete Titel ihre Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen konnten.

Bei Metacritic handelt es sich um ein Portal, dass Tests Kritiker-Wertungen für Videospiele, aber auch Filme, Serien und Music aggregiert. Der sogenannte Metascore ist dabei der Mittelwert aus den eingegangenen Bewertungen. Über die Sinnhaftigkeit des Metascores wird schon seit es ihn gibt diskutiert. Nicht alle gelisteten Publikationen haben die gleiche Seriosität und manche Spiele sind so unbekannt, dass es kaum eine aussagekräftige Menge an Bewertungen gibt. Trotzdem ist der Blick auf die Wertungen immer spannend und ich ordne sie auch ein Stück weit für euch ein.

Wie auch letztes Jahr starten wir sofort beim Topkracher des Jahres. Schaut euch aber auch unbedingt die hinteren Einträge, die „Honorable Mentions“ und die „Nicht so Honorable Mentions“ an.

Platz 1: Baldur’s Gate 3 (PC | Xbox Series | PS5)

Metascore: 96 

User Score: 8.9

Die Überraschung des Jahres, die jetzt aber eher wenig überraschend an der Spitze des Rankings steht. Baldur’s Gate 3 hat immerhin dieses Jahr fast alles an Preisen abgeräumt, was es überhaupt gibt. Dabei musste das Spiel zu Beginn seines Early Access viel Kritik einstecken. Viele Fans sahen das namhafte Erbe der Spielereihe gewaltig wanken.

Ihr entkommt im Spiel gerade so der Gefangenschaft der Gedankenschinders, der euch eine Larve eingepflanzt hat, die euch zu seinesgleichen machen soll. Zusammen mit weiteren Leidensgenossen sucht ihr nach einer Möglichkeit euch von dem Parasiten zu befreien. Noch während ihr euch des wahren Ausmaßes der Gedankenschinder-Invasion bewusst werdet, scheint euch eine mysteriöse Macht vor dem Einfluss der Larve zu schützen.

Was das Spiel so besonders macht ist nicht nur die Art wie das CRPG den Geist der Pen & Paper-Vorlage einfängt. Es ist vor allem die Freiheit, die euch das Spiel gibt. Die Dialoge geben euch viele verschiedene Arten ein Problem anzugehen. Diese können dabei teils sehr boshaft sein, teils aber auch gänzlich friedliche Lösungen bieten. Auch die grandiose Vollvertonung bringt das einstige Nischen-Genre auf Hochglanz-Niveau ohne dabei die komplexe Spielmechanik zu vernachlässigen.

Auch bei uns im Test konnte Baldur’s Gate 3 punkten, wenn auch mit kleinen Vorbehalten für Neulinge. Dennoch scheint das Spiel bereits viele Einsteiger komplett in den Bann gezogen zu haben. Dafür spricht auch die User Score von 8.9 bei über 15.000 Bewertungen. Ein verdienter Platz 1, der dieses Jahr etliche größere Studios beschämt hat.

Platz 2: The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom (Switch)

Metascore: 96 

User Score: 8.4

Auch der Nachfolger zum beliebten Zelda: BoTW ist kaum eine Überraschung. Überraschend ist eher, wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom in vielen Rückblicken fast schon etwas untergegangen ist. Das kann mitunter aber auch an der Switch-Exklusivität liegen, die eine größere Spielerschaft ausschließt. Dennoch wurde der Breath of the Wild-Nachfolger bereits vor seiner offizielllen Ankündigung sehnsüchtigst erwartet.

Die Geschichte spielt gut 5-6 Jahren nach Breath of the Wild. Link und Zelda entdecken in einem Gewölbe unter dem Schloss Hyrule antike Steintafeln und es kommt zu einer Konfrontation mit der wiedererwachten Mumie Ganondorfs. Dessen Miasma zerstört nicht nur Links Schwert, sondern verletzt auch seinen Arm, der bei seiner Rettung durch einen neuen Arm mit magischen Kräften ersetzt wird. Doch Link befindet sich nach dem Kataklysmus in einem ganz neuen Hyrule.

Das hat nicht nur die bereits bekannte Spielwelt gehörig verändert, sondern auch etwa um schwebende Inseln erweitert. Dazu kommen über 150 Schreine und Unmengen neuer Fähigkeiten. Am prominentesten ist die neue Ultra-Hand. Mit dieser baut ihr unter anderem Brücken oder sogar Fahrzeuge, was ein unerwartetes und gut umgesetztes Novum in der Zelda-Reihe ist.

Auch Zelda muss sich bei den Bewertungen nicht verstecken. Neben dem 9.6 Metascore gibt es immerhin auch 8.4 als User Score aus über 11.500 Bewertungen.

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Platz 3: Metroid Prime Remastered (Switch)

Metascore: 94 

User Score: 8.7

Die erste Überraschung im Ranking dürfte Metroid Prime Remastered sein, da es sich eben „nur“ um ein Remastered handelt. Das Original erschien zwischen 2002 und 2003 auf dem Nintendo GameCube und in Japan 2009 zusätzlich auf der Switch.

Vom damaligen Charme hat das Spiel rund um die beliebte Kopfgeldjägerin Samus Aran nichts eingebüßt. Das Gameplay des Hybrids aus Ego-Shooter und Action Adventure funktioniert noch immer und vielleicht sogar noch etwas besser. Schließlich bekam das Spiel im Remastered endlich eine zeitgemäße Steuerung, wie man sie aus modernen Konsolen-Shootern kennt. Auch optisch packt die Switch-Version nochmal eine ordentliche Schippe obendrauf. Das Spiel bekam nicht einfach nur hochskalierte Texturen, sondern wurde komplett überarbeitet. Da macht das Erkunden im Spiel nochmal so viel Spaß.

Das wissen auch die Spieler zu schätzen, die dem Spiel in 1.200 Wertungen einen User Score von 8.7 verpassen.

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Platz 4: Alan Wake II (PS5 | Xbox Series | PC)

Metascore: 94 

User Score: 8.8

Ganze 13 Jahre mussten Fans auf die Fortsetzung des Action Thrillers Alan Wake warten. Ein Warten das sich mehr als gelohnt hat. Während der Vorgänger zwar trotz eines damaligen Metascore von „nur“ 83 Punkten zum Kult wurde, verdient sich Alan Wake II den Einzug in die besten Spiele 2023 laut Metacritic.

Auch das Spiel setzt 13 Jahre nach dem Vorgänger an. Nach den dunklen Ereignissen in Bright Falls blieb der Bestsellerautor selbst in einer Art Albtraumgefängnis jenseits der realen Welt gefangen. Auf der anderen Seite untersucht die FBI-Agentin Saga Anderson einen Fall in Bright Falls. Sie findet Seiten eines Manuskripts des verschollenen Schriftstellers, die erneut finstere Mächte in Bewegung setzen.

Diese zwei separaten aber doch miteinander verbundenen Handlungsstränge machen Alan Wake II zu einem gefeierten Hit, der auch von den Spielern in 1.800 Bewertungen mit einem User Score von 8.8 bewertet wird. Gelobt wird dabei vor allem das herausragende Storywriting, dass die beiden Geschichten clever miteinander verwebt.

Platz 5: The Witcher 3: Wild Hunt – Complete Edition (PC | PS4/PS5 | Xbox One/Series | Switch )

Metascore: 94 

User Score: 8.7

Wie jetzt: The Witcher 3 im Jahr 2023? Zugegeben ist das ein bisschen weit hergeholt. Selbst das Next-Gen-Update kam nämlich bereits im Dezember 2022. Damit kam die Complete Edition allerdings auch auf Xbox Series und PlayStation 5 heraus – und das als physikalische Edition eben erst 2023.

Das ändert nichts daran, dass es sich um ein ausgezeichnetes Spiel handelt, an dem sich Open World-Rollenspiele noch immer messen lassen müssen. Das sorgte trotz etwas holpriger Technik zum Start für erneut für Spitzenwertungen. Auch die 1.357 User Reviews und der User Score von 8.7 zeigen, dass The Witcher 3 noch immer ganz oben mitspielt.

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Platz 6: Tetris Effect: Connected (PC | PS4/PS5 | Xbox One/Series | Switch | Meta Quest )

Metascore: 93 

User Score: 7.5

Auch Tetris Effect: Connected ist ein Sonderling unter den besten Spielen 2023. Zum einen ist das Spiel eigentlich schon älter und jetzt lediglich für PS5 und PSVR2 neu erschienen – zum anderen werden viele von euch diese Neuauflage des Klassikers noch immer nicht kennen. Dabei ist Tetris Effect: Connected auch ein Re-Release des 2018 für die PS4 erschienenen Tetris Effect.

Das grundlegende Spielprinzip dürfte bekannt sein. Steine aus 4 Quadraten in 7 unterschiedlichen, rotierbaren Varianten fallen runter und müssen so aneinander gesetzt werden, dass sie komplette Reihen bilden, damit diese dann entfernt werden und Punkte bringen. Das Tempo wird dabei zunehmend schneller und fordert schnellere Entscheidungen. Natürlich gibt es auch einige Modi, die dem alten Klassiker einen frischen Wind geben. Die Zone-Mechanik führt ein neues taktisches Element ein und neben kompetitiven Modi fordert euch das Spiel nochmal ganz anders im Co-Op.

Der Release auf PS5 und PSVR2 hat nochmal richtig gute Wertungen gegeben. Der User Score von 7.6 ist okay, aber zeigt mit nur 161 User Reviews über alle Plattformen hinweg, dass es eher ein Nischentitel ist. Aber gerade solche Titel wollen wir auch in diesen Rankings haben.

Platz 7: Resident Evil 4 ( PS4/PS5 | Xbox Series | PC )

Metascore: 93 

User Score: 8.0

Und der nächste Oldie im Ranking. Hier handelt es sich um ein Remake des 2005 erschienenen Klassikers Resident Evil 4, das neben Resident Evil 2 am häufigsten als bester Teil der Serie genannt wird.

Protagonist Leon Scott Kennedy wurde – nun für die US-Regierung arbeitend – ins spanische Dorf Pueblo geschickt, um die dort vermutete Tochter des US-Präsidenten aus den Händen einer Sekte zu befreien. Während des Auftrags trifft er auch die totgeglaubte Agentin Ada Wong wieder. Nach und nach erfährt Leon auch mehr über die Sekte und ihrem Plan, Las Plagas-Parasiten einzusetzen, um Menschen mit ihnen zu kontrollieren.

Das Remake ruht sich allerdings nicht auf dem Erfolg des Klassiker aus. Seinen Eintrag in die besten Spiele 2023 verdient es sich aber nicht nur, durch ein neue zeitgemäße Optik. Entgegen der meisten Remakes fasst das Spiel sogar die Story an und macht sie nicht nur etwas schlüssiger, sondern verknüpft sie zugleich auch stärker mit Resident Evil 2.

Fans geben dem Spiel immerhin einen User Score von 8.0 in 5.733 Bewertungen, was zwar nicht mit allen Spielen der Liste mithalten kann, aber noch immer sehr hoch für den User Score ist.

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Platz 8: Super Mario Bros. Wonder (Switch)

Metascore: 92 

User Score: 9.2

Schon wieder ein heißer Switch Exclusive unter den besten Spielen 2023 laut Metacritic. Bei Super Mario Bros. Wonder kehrt der beliebte italienische Klempner zurück als 2D-Plattformer, weiß dabei aber auf ganzer Linie zu begeistern.

Während das generelle Spielprinzip zurück zu seinen Wurzeln geht, perfektioniert es quasi alles drum herum. Das Level-Design ist durchdacht und mit vielen neuen Ideen und die Optik von den Stages bis hin zu den Animationen machen es trotz des Genres zu einem der hübschesten Switch-Spielen die es gibt. Eine ganze Reihe neuer Feinde ergänzen das bereits bekannte Portfolio mit neuen Herangehensweisen. Zudem dürft ihr neben Mario auch noch 11 weitere Charaktere spielen und es gibt neue Power-Ups, wie die Elefanten-Frucht.

Super Mario Bros. Wonder mag als 2D Jump & Run zwar etwas nischiger sein als seine 3D-Ableger, diese bewertet das Spiel in bislang 1.600 Wertungen allerdings mit einem grandiosen User Score von 9.2 – das gerade bei den oft vorherrschenden Wertungen 10 oder 0 eine riesige Ausnahme ist.

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Platz 9: Street Fighter 6 ( PS4/PS5 | Xbox Series | PC )

Metascore: 92 

User Score: 7.2

Japanische Spiele dominieren die besten Spiele 2023. Dazu gehört auch Street Fighter 6, der neueste Ableger der bekannten Beat em up-Reihe.

Street Fighter 6 bietet euch einen gut ausbalancierten Kader aus 18 Kämpfern, dem ihr auch noch selbsterstellte Kombatanten hinzufügen dürft – die aber nur eingeschränkt im Multiplayer spielbar sind. Der Multiplayer ist dabei das Herzstück des Spiels. Nicht nur gibt es eine Vielzahl interessanter Modi, sondern auch einen Battle Hub, über den euch frei bewegen könnt und der den Spirit eines E-Sport-Events vor Ort gut in die virtuelle Welt transportiert.

Aber nicht nur die Online Lobby ist modern. Auch an der Steuerung hat man gearbeitet und bietet gleich 3 Steuerungsmodi an. Diese sollen auch Neulingen schneller zu Erfolgserlebnissen im Kampf verhelfen und motivieren, sich tiefer mit der Steuerung auseinanderzusetzen. Das Drive-System fordert aber auch alte Hasen, weil die Drivepunkte zur Aktivierung mehrerer Spezialmechaniken ausgegeben werden kann, die den Kampf entscheidend beeinflussen und auch drehen können.

Bei den Spieler reicht es dennoch in 1.700 Bewertungen nur für einen User Score von 7.0. Bemängelt wird oft die nicht so spektakuläre Kämpferriege, der stärkere Fokus auf offensive Kampfstile oder der wenig innovative Singleplayer.

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Platz 10: Xenoblade Chronicles 3: Future Redeemed (Switch)

Metascore: 92 

User Score: 8.8

Xenoblade Chronicles 3: Future Redeemed ist nicht nur ein umfangreicher DLC für das Spiel, sondern auch der finale Akt für die gesamte Trilogie. Wobei finaler Akt auch nicht ganz stimmt. Während Teil 1 und 2 ziemlich zur gleichen Zeit spielen, spielt Xenoblade Chronicles 3 einige hundert Jahre später. Future Redeemed ist allerdings eher in der Zeit der ersten beiden Teile angesiedelt und verbindet dabei einige lose Fäden.

Der DLC ist gewaltig. Eine komplett eigene Story mit eigenem Hauptcharakter und in eigener Umgebung. Natürlich alles etwas kleiner als der dekadente Umfang des Hauptspiels, aber trotzdem würde es problemlos als eigenständiges Spiel durchgehen.

Belohnt werden Qualität und Umfang nicht nur durch den Metascore von 92, sondern auch mit einem hervorragenden User Score von 8.8 aus 350 Bewertungen. Das ist eine üppige Menge für den DLC eines JRPGs das allein auf der Switch erschien. Es ist zugleich aber auch ein Genre, bei dem die Spieler ihren Lieblingsspielen viel Wertschätzung entgegenbringen. Für JRPG-Liebhaber aber eine insgesamt sehr starke Reihe, die sich auch im Westen zunehmend etablieren konnte.

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Fazit: Viel aufgewärmtes trotz großartigem Jahrgang

Ich weiß nicht wie stark manchmal die Nostalgiebrille ist. Wir hatten 2023 ein brutal starkes Gaming-Jahr und trotzdem sind etliche Remakes oder Re-Releases im Ranking vertreten. Aber ich kenne es ja selbst. Auch ich habe mich beispielsweise 2021 über die Mass Effect Legendary Edition gefreut, die so einige gute Erinnerungen weckte. Ich bezweifel aber, dass weniger vorbelastete Tester so alte Spiele nach heutigen Standards ähnlich gut bewerten würden.

Stark vertreten ist außerdem auch die Nintendo Switch. 4 der 10 Spiele sind exklusiv für Nintendos Hybridkonsole erschienen. Auch spielerisch bewegen sie sich in weitgehend sicheren Gewässern, liefern aber zielsicher das erwartbare auf höchstem Niveau ab – und ohne große Bugs. Zusammen mit Resident Evil 4 und Street Fighter 6 kommen zudem 6 der 10 Spiele aus Japan. Das zeigt, dass sowohl Markenverbundenheit, als aber auch Qualität zum Release bei den Spielen aus Fernost stimmen.

Um einigen Titeln nochmal die Ehre zu erweisen, habe ich für euch darum auch einige Honorable Mentions, die durchaus einen Blick wert sind herausgesucht. Bei den Not so Honorable Mentions dürft ihr aber auch einige der größten Enttäuschungen des Jahres betrauern. Die Enttäuschungen müssen dabei allerdings keine schlechten Spiele sein – sie blieben teils nur unter den Erwartungen.

Honorable Mentions

Gleich auf Platz 11 findet sich mit Against the Storm ein überraschender Roguelite-Aufbau-Hit, der erst im Dezember 2023 erschienen ist. Von der Optik eher an Warcraft 3 erinnernd, spielt es sich aber gänzlich anders und zwingt den Spieler auch immer wieder zu neuen Herangehensweisen. Zwar gibt es auf Metacritic bislang nur 82 Bewertungen von Spielern, diese ergeben aber einen User Score von 8.3.

Erwähnenswert sind natürlich auch die AAA-Produktionen Diablo IV und Cyberpunk 2077: Phantom Liberty auf Platz 13 und 14 mit einem Metascore von jeweils 91. Diablo IV war eine Achterbahn aus anfangs schlimmen Befürchtungen, die Tests dann aber weitgehend ausgeräumt haben. Die Seasons, Ingame-Käufe, das aktuelle Endgame und einige bizarre Probleme mit den Updates sorgen aber für Unmut bei den Spielern. Die Folge: Ein User Score von nur 2.2 bei 9.134 Wertungen. Das Spiel dürfte trotzdem ein Fundament für viele Jahre mit neuen Inhalten bieten. 

Cyberpunk 2077: Phantom Liberty hätte dagegen vielleicht fast schon mehr verdient. Das Hauptspiel hatte trotz seiner vielen Probleme einen Score von 86 erreicht. Phantom Liberty ist das Sahnehäubchen der Wiedergutmachungsarbeit und bietet eine neue Umgebung innerhalb Liberty Cities. Diese ist zwar deutlich kleiner als das Hauptspiel, dafür aber prall gefüllt und bietet eine packende Story die zeigt, was Cyberpunk 2077 von vorne herein hätte sein können. Mit einem User Dcore von 7.7 in 1.724 Bewertungen haben auch viele Nutzer den holprigen Release verziehen – aber auch der DLC ist alles andere als frei von Bugs und Crashes.

Einen starken Eindruck hinterließ auch Marvel’s Spider-Man 2. Das PS5-exklusive Spiel setzt sich mühelos über die guten Superhelden-Spiele der letzten Jahre hinweg. Neben dem motivierenden Gameplay, zeigt das Spiel auch beeindruckend, was durch die SSD der aktuellen Konsolengeneration möglich ist. New York ist nicht nur größer und schöner als beim Vorgänger, sondern lässt euch auch in wahnwitzigem Tempo durch die Metropole schwingen. Fans der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft geben dem Spiel einen herausragenden 9.0 User Score in 7.146 Bewertungen. Damit ist es auch eindeutig eines der besten Spiele 2023 nach User-Meinung. 

Etwas untergegangen trotz starker Rezeption von Presse und Spielern sind außerdem auch Final Fantasy XIV (Metascore: 87 / User Score: 8.1) und Pikmin 4 (Metascore: 87 / User Score: 9.0!). Beide Titel sind plattformexklusiv für PlayStation 5 bzw. Nintendo Switch und starke Kaufargumente für ihre jeweiligen Plattformen.

Nicht so Honorable Mentions

Doch was lief 2023 denn nicht so gut wie erwartet? Wo schmerzte es der Gamerseele im vergangenen Jahr? 

Platz 59 mit einem Metascore von 86 war sicherlich nicht das, was sich Bethesda für ihre große neue IP Starfield erhofften. Auch bei den Spielepreisen zum Jahresende durfte Starfield meist nur zuschauen. Auch bei uns wurde im Test die sichtlich veraltete Engine, wenig abwechslungsreiche Points of Interest und fehlender Wille, alte Schwächen auszubügeln moniert. Spaß hat es trotzdem gemacht und auch der User Score ist mit 7.0 aus 11.472 Wertungen nicht so schlimm wie einige Kommentare im Netz vermuten lassen. Dennoch verkündete ein bekanntes Modder-Team kürzlich, die Arbeit an einer Multiplayer-Mod einzustellen, weil das Spiel zu langweilig sei. Dabei leben die Bethesda-Spiele zu großen Teilen auch von der riesigen Modding-Community ihrer Spiele.

Auch Forza Motorsport war eher eine Enttäuschung hoher Erwartungen. 6 Jahre ließ man sich Zeit, baute ein ganz neues Fundament auf, machte das Spiel zum Reboot der Serie ohne Nummer. Auch in unserem Test stimmte zwar das Fahrvergnügen, aber es gab einige Abstriche gegenüber der Trailer und der Umfang zum Start lässt noch zu wünschen übrig. Der User Score von 7.5 aus 965 Wertungen ist dabei aber trotzdem nicht schlecht, hinkt aber wie der Metascore von 84 selbst hinter den Horizon-Ablegern hinterher und ist eben nicht der erhoffte neue Benchmark für Rennspiele.

Eine prominente Katastrophe im Spieljahr 2023 war das schon lange umstrittene Spiel The Lord of the Rings – Gollum. Mit einem Metascore von 34 und einem grausigen Userscore von 1.2 wurde das ambitionierteste Spiel zugleich auch der Sargnagel fürs Hamburger Studio Daedalic Entertainment. Das Studio war zuvor für Adventure-Hits wie „Edna bricht aus“, „Deponia“ und „The Whispered World“ bekannt.

Es ging aber auch schlimmer. Das heißerwartete Spiel The Day Before von Fntastic gelang ein ganz anderes Kunsstück. Beim Early Access-Start am 7. Dezember stellte sich alles als Mogelpackung heraus. Nur fünf Tage später verkündete der Entwickler, das Spiel einzustellen. Das zog natürlich einen riesigen Shitstorm und Scam-Vorwürfe nach sie. Mittlerweile könnt ihr das Spiel aber zumindest unabhängig eurer Spielzeit auf Steam refunden. Trotzdem ist es wohl die große Negativ-Story des Gaming-Jahres 2023. Da sich das Spiel aber nur im kostenpflichtigen Early Access befand, gibt es weder Metascore noch User Score. 

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