Egal ob Bücher, Flugzeuge, Smart-Home Artikel oder (in diesem Fall) Supermärkte. Der Versandriese Amazon macht vor keinem neuen Geschäft halt. Dabei besticht der US-Konzern gerade durch seinen effizienten und modernen Touch. Amazon möchte unser aller Leben angenehmer gestalten. Nun hat Amazon vor einigen Jahren ein weiteres Projekt gestartet, dass das Unternehmen als Vorreiter in der Retail-Technologie positioniert. Mit den ersten Amazon Go Supermärkten, welche komplett per App steuerbar sind, revolutioniert Amazon im Vorbeigehen die Art, wie wir alle einkaufen.
Das besondere an Amazon Go
Aber wie genau funktioniert Amazon Go eigentlich? Auf der Website des Online-Händlers preisen sie ihre neue Technologie an. Mithilfe einer App, der Amazon Go App, kann man den Shop betreten. Danach darf nach Herzenslust alles in den Einkaufskorb gepackt werden, was man gerne kaufen möchte. Und dann? Dann geht man einfach aus dem Laden und das Amazon Konto wird automatisch mit dem Gegenwert des Eingekauften belastet. Ganz ohne lästiges Schlange stehen oder erneutes Aus- und wieder Einpacken der Lebensmittel an den Kassen.
Möglich gemacht wird diese neue Form des Einkaufens durch Technologie, die auch in selbstfahrenden Autos Anwendung findet. Sobald man den Laden betritt registrieren Sensoren und Kameras, welche Artikel aus den Regalen genommen werden. Anhand dieser Daten wird eine virtuelle Liste von den Waren erstellt, die man kaufen möchte. Beim Verlassen des Stores wird diese Liste an das Smartphone des Nutzers gesendet. Übrigens verwendet Amazon hier auch Deep-Learning-Technologien, mit denen die Software automatisch dazulernt.
Wofür eignet sich Amazon Go?
Das Konzept von Amazon Go wurde bisher nur in Seattle, San Francisco und Chicago umgesetzt. Zudem sind die meisten Stores eher klein und bieten vor allem bereits fertige Sandwiches und kleinere Mahlzeiten an. Allerdings betont Amazon auch, dass die Einkaufsläden gerade für Menschen ausgelegt sind, die in ihrer Mittagspause schnell und unkompliziert etwas zu essen kaufen möchten. Wie man das Konzept hinter Amazon Go auch für andere Zielgruppen anpassen könnte, erforscht das US-Unternehmen im Moment noch.
Allerdings gibt es bereits erste Tests, in denen die sogenannte „Just Walk Out“-Technologie (deren Namen wohl ziemlich selbsterklärend ist) in größeren Gebäuden eingesetzt wurde. Da Amazon inzwischen auch die amerikanischen Supermarktkette Whole Foods aufgekauft hat, wäre die Anwendung von „Just Walk Out“ eventuell auch hier denkbar.
Und wie sieht es mit Europa aus?
Gerüchten zufolge plant Amazon den ersten europäischen Amazon Go Store in London zu errichten. Auch hier würde das Konzept des kassenlosen Bezahlens sicher Anklang finden. Das Unternehmen selbst wollte sich aber noch nicht offiziell zu den Plänen für London äußern.
Der Rest Europas muss sich eventuell noch ein wenig gedulden, denn noch liegen keine konkreten Expansionspläne vor. Allerdings hat Amazon sich beim britischen Patentamt bereits vier Werbeslogans patentieren lassen. Diese Maßnahme wird als Zeichnen gewertet, dass sich Amazon mit seinen Plänen für die Express-Supermärkte nicht so schnell aus Europa wegbewegen wird.
Des Weiteren plant der Konzern, Amazon Go auch an Flughäfen zu bringen. Jedoch hapert es hier im Moment noch ein wenig an der Umsetzung. Denn Läden in Flughäfen müssen strengeren Richtlinien folgen und somit bleibt die Frage, ob sich der Aufwand für Amazon letztendlich lohnen würde. Bisher laufen die Pilot-Projekte in den amerikanischen Städten jedoch ganz gut. Mag das Konzept auch teilweise noch in den Kinderschuhen stecken und noch einige Probleme zu überwältigen haben, bietet Amazon Go einen innovativen Ansatz, der die Art wie wir einkaufen dauerhaft beeinflussen könnte.
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Schlagwörter: amazon, Amazon Go, Einkaufen, Fortschritt, Just Walk Out Technolgie, retail, Technologie