Wie sieht unser Arbeitsplatz in fünf Jahren aus? Bei einem Wettbewerb des Designmagazins Metropolis Mag und dem Unternehmen Staples wurden in der vergangenen Woche die innovativsten Ideen von Designern, Architekten und kreativen Geistern ausgezeichnet. Demnach sieht das Büro der Zukunft so aus: bunt, generationsübergreifend und aufblasbar.
Dass das nicht alles Zukunftsmusik ist, zeigt ein Blick auf einige kreative Arbeitsplätze in Deutschland. Vom Coworking Space auf einem Katamaran bis hin zum Gartenhäuschen haben die ersten Unternehmen hierzulande jetzt schon das Konzept des Arbeitsraumes völlig neu erdacht.
Einfach mal durchatmen: Zalandos Gartenhäuschen in Berlin
So hat das Modeunternehmen Zalando in seiner Niederlassung in Berlin beschlossen, den Mitarbeitern einen Garten zu bauen. Wenn es also mal dicke Luft im Büro gibt oder die Mitarbeiter einfach zwischendurch mal im Grünen entspannen wollen, gibt es im Innenhof von Zalandos Büros mehrere Gartenhäuschen.
Urlaub im Büro: Trivago schafft Ferienstimmung für Mitarbeiter
Trivago steht für Fernweh, Urlaub und der Flucht aus dem täglichen Grau in Grau. Die Metasuchmaschine für Hotels hilft Reisefreudigen bei der Urlaubsplanung. Damit das für die Mitarbeiter nicht nur graue Theorie bleibt, hat sich das Unternehmen für das Düsseldorfer Büro etwas Besonderes ausgedacht – thematische Landschaftsräume. Die Büroräume wurden dabei so designt, dass sie verschiedene Länder und Landschaften repräsentieren. Von der Alpenlandschaft bis hin zum Unterwasserfeeling ist so ziemlich alles dabei.
So können Mitarbeiter selbst im Winter zumindest im Geiste in der warmen Toskana arbeiten oder sich mit ihrem Laptop in einen Nordsee-Strandkorb fläzen.
Der erste Coworking Space mit Segeln: Arbeiten an Bord des Coboat
Noch einen Schritt weiter geht dabei das Coboat. Anstatt die Urlaubsstimmung an den Arbeitsplatz zu holen, bringt das Coboat die Arbeiter in den Urlaub. Als weltweit erster Coworking Space auf einem Katamaran verwandelt das Coboat ein Segelboot in ein Büro … oder ist es doch andersherum? Egal!
In diesem Jahr jedenfalls stach das Coboat zum ersten Mal in See und segelte dabei von Thailand bis zu den Kanarischen Inseln. Mit solidem WLAN an Bord, einer entspannten Atmosphäre und der wohl besten Büroaussicht aufs azurblaue Meer zieht das Coboat Onlineunternehmer, digitale Nomaden und Kreative gleichermaßen an.
Einer der Passagiere an Bord des Katamarans war Jennifer Lachs, digitale Nomadin und Gründerin der Facebook-Gruppe „Digital Nomad Girls“. Lachs war so begeistert vom segelnden Coworking Space, dass sie am liebsten gar nicht mehr von Bord wollte. Denn trotz der Urlaubskulisse ließe es sich wunderbar arbeiten, erzählt Lachs im Netzpiloten-Interview: „Man würde ja denken, dass das tolle Umfeld einen vom Arbeiten ablenkt, aber für mich wirkt es eher motivierend. Je schneller ich meine Aufgaben erledigt habe, umso schneller kann ich ins Wasser springen.“
InnoGames setzt auf verspielte Büros
Da wir schon beim Schwimmen während der Arbeit sind – auch bei InnoGames in Hamburg wird das Eintauchen in verschiedene Welten groß geschrieben. Offensichtlich waren den Innenarchitekten die typischen Chill-Out-Zonen mit Flipper und Tischtennistischen zu langweilig. Für die Mitarbeiter des Videospielentwicklers gibt es sogar thematische Büroräume. Senior PR-Managerin Sarah Sellner erklärt gegenüber den Netzpiloten die Hintergründe der Designs: „Unsere Meetingräume orientieren sich an bekannten Spieleklassikern. Die Mitarbeiter konnten sich vor der Neugestaltung des Gebäudes im Rahmen einer Umfrage aktiv einbringen und ihre Ideen und Wünsche äußern. Ziel war es, die kreative und verspielte Atmosphäre von InnoGames als Arbeitgeber zu unterstützen und den Mitarbeitern Raum für frische Ideen zu geben.“ Warum also nicht beim geschäftlichen Meeting in „Tausendundeine Nacht“ eintauchen?
Innovativ aber noch sehr statisch
Auch wenn die meisten Arbeitsplätze immer noch nach wie vor statisch sind – es bewegt sich langsam was in der deutschen Bürolandschaft. Was dürfen wir also vom Arbeitsplatz der Zukunft hierzulande erwarten?
Arbeitszeit und Freizeit scheinen immer mehr miteinander zu verschmelzen. Arbeiten und Ausspannen sind keine getrennten Konzepte mehr, sie gehen in diesen Büros Hand in Hand. Es scheint auch einen Trend weg von der Funktionalität und Effizienz zu geben. Unternehmen gestalten ihre Büros tatsächlich so, dass die Mitarbeiter sich darin wohl fühlen – und nehmen auch ihren Input an. Dabei sind der Fantasie offensichtlich keine Grenzen gesetzt. Wir sind also gespannt auf mehr Innovationen am Arbeitsplatz.
Image „office“ by JanBaby (CC0 Public Domain)
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Schlagwörter: Arbeit, arbeitsplatz-zukunft, bedürfnisse, Coworking Space, Design, Freizeit, metropolis mag, Mitarbeiter, staples, Themen, wettbewerb
2 comments
Ob es wirklich gut ist, für die Leistung, dass Arbeitszeit und Freizeit nicht mehr abgegrenzt sind …
Die Arbeit muss ja Spß machen, soll aber trotzdem Arbeit bleiben.