Archos Diamond Alpha: Solides Mittelklasse-Smartphone mit Eleganz

Dass sich die Wahl bei einem neuen Smartphone nicht immer zwischen den großen Playern Apple und Samsung entscheiden muss, zeigt Archos. Erst im Sommer hat der französische Unterhaltungselektronik-Hersteller seine beiden Mittelklasse-Smartphones in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Anbieter ZTE vorgestellt. Grund genug, das Archos Diamond Alpha für euch zu testen. Das elegante und anschmiegsame Smartphone mit 5,2 Zoll Display kostete bei Markteinführung 399 Euro und kommt mit einem internen Speicher von 64 GB. Wir zeigen euch, was das Alpha-Tier so kann.

Der erste Eindruck zählt – und überzeugt

Beim ersten Handkontakt macht das Mittelklasse-Modell des französischen Smartphone-Herstellers einen sehr hochwertigen Eindruck. Das Aluminiumgehäuse verleiht dem Diamond Alpha ein elegantes und schlichtes Design und die Oberfläche fühlt sich toll an. Mit seinen Abmessungen von 146 mm in der Höhe und 72 mm in der Breite und einem Gewicht von 155 Gramm liegt es überraschend gut und sicher in der Hand. Durch das an den Rändern abgerundete Display wirkt das Smartphone insgesamt sehr sauber verarbeitet. Schön sind auch die kleinen farblichen Akzente mit Wiedererkennungswert: Einmal der rote Home Button vorne und die feine rote Umrandung der Dualkamera hinten.

Zudem befindet sich ein Fingerabdruck-Sensor auf der Rückseite des Diamond Alpha, der sich durch eine Vertiefung in der Aluminium-Oberfläche bildet. Optisch kann das französische Smartphone also definitiv mit High-End-Geräten mithalten. Den einzigen Kritikpunkt, den ich in puncto „Verarbeitung“ anzumerken habe, sind die seitlichen Tasten. Die Lautstärke-Tasten so wie die Taste zum An- und Ausschalten sind etwas wackelig. Sie „klackern“ leise, wenn ich mit dem Finger darüberstreiche oder das Gerät schwenke.

Sound lässt zu wünschen übrig

Der 3,5 mm-Klinken-Eingang ist am oberen Rand angebracht, was ich persönlich gewöhnungsbedürftig finde. Am unteren Rand befinden sich jeweils der USB Typ-C Port Ausgang sowie Lautsprecher und Mikrofon. An dieser Stelle wurde bei dem Mittelklasse-Modell gespart. Die Lautsprecher sind zwar laut genug für ein Smartphone, jedoch lässt der Sound sehr zu wünschen übrig. Die Musik klingt insgesamt sehr blechern und lieblos „herausgequetscht“. Zudem ist es zunächst irritierend, dass der Ausgang des Mikrofons aussieht, wie ein weiterer Lautsprecher. Das macht das Erscheinungsbild zwar symmetrisch und harmonisch, beim Sound-Test kommt dann aber die Ernüchterung. Für einen kurzen Moment (vor dem Blick ins Handbuch) habe ich sogar geglaubt, ein Lautsprecher sei kaputt.

Das Display kann sich (an)sehen lassen

Einer der wichtigsten Punkte bei einem Smartphone dürfte jedem von euch sofort klar sein, denn schließlich starren wir die meiste Zeit darauf: das Display. Dieses besteht beim Archos Diamond Alpha aus sehr widerstandsfähigem Gorilla-Glas 3. Das IPS-Display hat eine Diagonale von 5,2 Zoll (13,21 cm) und bietet euch eine Full-HD-Auflösung mit 1.080 x 1.920 Pixeln. Auf mich wirken vor allem Buchstaben angenehm scharf und gut zu lesen. Zudem liegt die Bildschirmhelligkeit mit 450 cd/m2 in einem guten Bereich. Ich empfinde das Glas zudem als relativ wenig anfällig für Fingerabdrücke.

Foto-Spaß mit Dualkamera und Selfies: Aber nur bei gutem Licht und ruhiger Hand

Der Kamera des Archos Diamond Alpha stehe ich eher zwiespältig gegenüber. Die verbaute Dualkamera auf der Rückseite löst mit 2×13 Megapixeln auf. Zudem ist ein Single-LED-Blitz verbaut sowie ein Sony MONO Full-Light Sensor, der die Lichteinstrahlung reguliert. Videos könnt ihr wahlweise mit bis zu 4K Aufnehmen. Für Farbtiefe und Intensität sorgt ein True-Color RGB-Sensor. Archos setzt außerdem auf den Spaß-Faktor der Fotografie: Durch NeoVision 6 stehen euch viele künstlerische Effekte zur Verfügung, wie beispielsweise Lichtmalerei oder Motiv-Klonen. Die Selfiecam kommt einer guten Auflösung von 16 Megapixeln. „Fett. Intensiv. Hightech.“ So beschreibt der Hersteller die Dualkamera des Diamond Alpha.

Dafür, dass der Fokus des Smartphones auf der Kamera liegt, finde ich es schade, dass es keinen optischen Zoom gibt. Vor allem der fehlende optische Bildstabilisator ist für mich ein Kritikpunkt, da es so recht schwierig ist, gute 4K-Aufnahmen ohne Stativ zu machen. Des Weiteren muss man sogar bei Selfies eine sehr ruhige Hand haben, damit das Foto gestochen scharf ist. Das braucht teilweise einige Anläufe und macht das gute Fotografieren mit Hilfe der seitlichen Tasten fast unmöglich. Zudem finde ich, dass die Kamera bei wenig Licht nicht so viel herausholt. Insgesamt macht das Fotografieren mit dem Archos Diamond Alpha aber sehr viel Spaß und bietet gute Resultate.

Hard- und Software: So arbeitet das Archos Diamond Alpha

In dem Mittelklasse-Smartphone ist ein Qualcomm Snapdragon S652 mit acht Kernen verbaut. Zusammen mit dem Arbeitsspeicher von 4 GB bietet das Diamond Alpha genug Rechenleistung und Schnelligkeit für Videos und Games. Bei der Software setzt Archos hier auf das nicht ganz aktuelle Android 6.0 Marshmallow zusammen mit der Smartphone-Oberfläche von Kooperationspartner ZTE namens Nubia 4.0 UI. Trotzdem gefällt mir die sehr übersichtlich und simpel gehaltene Version der Software. Es sind nur wenige Apps vorinstalliert und es gibt es kein extra App-Menü, das ich persönlich immer recht überflüssig finde. Die Einstellungen lassen viel Raum zur Individualisierung. Ich finde ich die Voreinstellung der Android-Tasten neben dem Home-Button sehr seltsam, da der rechte Button die Funktion „Zurück“ und der linke Button die Funktion „alle offenen Apps anzeigen“ ausführt. Das lässt sich zum Glück in den Einstellungen umkehren.

Kleine Features machen das Bild rund

Der Fingerabdrucksensor reagiert sehr gut und besonders schnell. Ich empfinde ihn als besonders ergonomisch angebracht, so dass der Zeigefinger auch bei kleinen Händen automatisch aufliegt. Die Werkseinstellung bietet hierüber eine Screenshot-Funktion an, die ich aber ständig aus Versehen ausgelöst habe. Das lässt sich ebenfalls in den Einstellungen ändern. Das Archos Diamond Alpha kommt bereits mit 64 GB internem Speicher, der sich aber auf Wunsch per Micro-SD-Karte erweitern lässt. Oder aber man entscheidet sich dazu, das Smartphone mit zwei Nano SIM-Karten zu nutzen, die Option bietet das Diamond Alpha ebenfalls.

Last but not least gefällt mir die Schnellladefunktion sehr gut. Innerhalb von 90 Minuten war das Smartphone wieder zu 100 Prozent aufgeladen. Die Akku-Kapazität liegt bei 2.950 mAh und sollte eine gewisse Weile lang halten.

Insgesamt ist das Archos Diamond Alpha ein schönes Mittelklasse-Smartphone, das besonders durch Eleganz und Handlichkeit punktet. Es einmal in den Händen zu halten lohnt sich bei dem gut verarbeiteten Gerät allemal. Die Kamera bietet viel Spaß und schießt gute Fotos bei Tageslicht. Das Display hat eine angenehme Größe, auf dem Videos und Games dank des Octa-Core Prozessors klar wiedergegeben werden. Wem die neueste Android-Version sowie erstklassige Lautsprecher nicht so wichtig sind, der wird mit dem Diamond Alpha sicherlich viel Freude haben. Es ist für 399,99 Euro im Hersteller-Shop erhältlich.


Images by Jessica Julia Mrzik


Jessica ist Technikjournalistin und befasst sich leidenschaftlich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Umwelt. Wenn sie nicht gerade erklären muss, was eine Technikjournalistin macht, bloggt sie über die neuesten plastikfreien Alternativen. Außerdem befasst sie sich gern mit Tech-Neuheiten und lustigen Gadgets rund ums iPhone und Co. Als Digital Native interessiert sie sich für alles, was mit Medien zu tun hat und probiert alles aus, was sie in die Finger bekommt.


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