Asus ZenBook Duo im Test: Wir brauchen mehr Screen

‘Warum nur ein Display verbauen, wenn man auch zwei haben kann’, das denkt sich der taiwanische Notebook-Hersteller Asus seit geraumer Zeit. Mit dem ZenBook Duo hat das Unternehmen eine weitere Ausbaustufe auf den Markt gebracht. Ein prominenter Touchscreen oberhalb der Tastatur bietet eine zusätzliche Aktionsfläche, die für Programme und Funktionen nutzbar ist. Ich habe herausgefunden, wie sich das Gerät im Alltag schlägt und ob sich das Modul auf die Akkulaufzeit auswirkt.

Asus ZenBook Duo ist dicker und schwerer als Konkurrenzprodukte

Auf dem ersten Blick sieht das neue Asus-Notebook aus wie jedes andere Modell auch. Durch die verbaute Hardware ist es allerdings etwas dicker und erinnert an ein Laptop von vor 10 Jahren. Rund zwei Zentimeter ist das 14 Zoll kleine ZenBook Duo dick und bringt 1,5 Kilogramm auf die Waage. Dafür gibt’s genug Platz für Anschlüsse: Neben zwei USB-A und einen USB-C-Anschluss, der Thunderbolt 3 unterstützt, stehen HDMI-Port und 3,5mm-Klinken-Anschluss.

Die in der getesteten Variante 1 Terabyte verbauten SSD-Speicher können auch per microSD-Karte erweitert werden. Leider fehlt ein SD-Karten-Slot, den besonders Fotografen schmerzlich vermissen. Alles andere als einschränkend ist die verbaute Rechentechnik. Unter der Haube werkelt nämlich ein Intel i7 Quad-Core-Prozessor der neuesten Generation mit 1,8 Gigahertz Taktung. Ihm stehen 16 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite. Für Grafikanwendungen verbaut Asus mit der Nvidia MX250 eine dedizierte Grafikkarte. Das Windows-10-Gerät zeigte sich im Test als flink und den alltäglichen mobilen Aufgaben gewachsen.

Erweiternder Touchscreen für Nummernblock, Rechner und Apps

Das eigentliche Highlight des Asus ZenBook Duo ist allerdings die verbaute Display-Paarung. Während das 14 Zoll große LED-FullHD-Panel Stand der Technik ist und vor allem Macbook-Nutzer nicht wirklich locken dürfte, sorgt das zweite Exemplar oberhalb der Tastatur für Wow-Effekte. Auf ihm lassen sich zusätzliche Inhalte wie Apps oder auch ein Schriftfeld und Taschenrechner permanent anzeigen, ohne wertvolle Anzeigekapazität auf dem Hauptbildschirm zu verschwenden. Auch Kurzwahl-Buttons lassen sich konfigurieren. Einziger Wermutstropfen: Auflösung und Helligkeit des Zweitbildschirms könnten besser sein.

Auf dem zweiten Screen lässt sich etwa ein Nummernblock darstellen. Image by Jonas Haller

Anders als bei herkömmlichen Notebooks wandert die Tastatur beim Asus ZenBook Duo an den unteren Rand. Das Touchpad befindet sich auf der rechten Seite. Das ist besonders in den ersten Tagen ungewohnt und Linkshänder könnten damit ihre Probleme haben. Hinzu kommt, dass die Tasten durch diese konstruktive Notwendigkeit deutlich kleiner sind und enger aneinander stehen. Im Test erwies sich das als gewöhnungsbedürftig.

Aufragendes Scharnier und ausdauernder Akku erlauben stundenlanges Arbeiten

Besonders angenehm ist das neue mobile Arbeitsgefühl mit dem Asus ZenBook Duo. Denn mit Hilfe eines ausladenden Display-Scharniers erreicht der Hersteller einen deutlichen Winkel zwischen Tastatur und Ablagefläche. Durch die Handauflage auf dem Tisch und des damit verbundenen Abstands zum Display wird eine gesündere Haltung ermöglicht. Auch unterwegs ist somit ergonomisches Arbeiten realisierbar. Das gefällt.

Die Tastatur des Asus ZenBook Duo lässt sich leicht anstellen. Image by Jonas Haller

Hinzu kommt, dass Asus mit dem 70 Wh leistenden Akku einen ausdauernden Energiespender verbaut. Im Office-Extremtest konnte das Modul das ZenBook Duo sage und schreibe 10 Stunden mit Strom versorgen. Ein bravouröser Wert im Bereich der Windows-Notebooks. Dank des mitgelieferten Schnelllade-Netzteils ist das Gerät innerhalb von drei bis vier Stunden wieder vollständig aufgeladen.

Fazit Asus ZenBook Duo: Pfiffiges Arbeitstier mit Premium-Hardware

Mit den neuen Duo-Modellen bringt Asus innovative Windows-Notebooks auf den Markt, die die Arbeitsweise positiv verändern und die Ergonomie auf ein neues Level heben. Damit steigt auch die Produktivität. Positiv lässt sich besonders die Vielseitigkeit des zweiten Touchdisplays, die gute Hardware-Performance sowie die lange Akkulaufzeit erwähnen. Gewöhnungsbedürftig ist die neue Anordnung des Touchpads sowie die komprimierte Tastatur.

Guten Sound gibt’s dank Harman Karton Lautsprechern. Image by Jonas Haller

Mit rund 1.750 Euro ist das getestete Gerät allerdings auch alles andere als günstig. Wer noch mehr Leistung und ein 4K-Display benötigt, sollte einen Blick auf das Asus ZenBook Pro Duo werfen. Dann gibt’s neben einem Intel i9-Prozessor auch eine vollwertige GeForce RTX 2060 Grafikkarte sowie 32 GB Arbeitsspeicher.


Images by Jonas Haller

arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Chemnitz und erforscht unter anderem 3D-Druckverfahren. Die technische Vorschädigung tut dem Interesse zum mobilen Zeitgeschehen und der Liebe zur Sprache jedoch keinen Abbruch – im Gegenteil. Durch die Techsite HTC Inside ist er zum Bloggen gekommen. Zwischendurch war er auch für das Android Magazin aktiv. Privat schreibt er auf jonas-haller.de über die Dinge, die das Leben bunter machen. Mitglied des Netzpiloten Blogger Networks.


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