Bowers & Wilkins PX sind die ersten ohrumschließenden Bluetooth-Kopfhörer mit Noise Cancelling dieser Marke. Die hochwertigen Kopfhörer ließen auf sich warten – ob es sich gelohnt hat? Ich habe es getestet.
Hochwertiges Design
Die Kopfhörer von Bowers & Wilkins kamen in einem hochwertigen Karton an. Nach dem Auspacken kamen mir erst die Kopfhörer selbst in den Blick. Es sind zwei Varianten auf dem Markt verfügbar: einmal in Space Grey und einmal in Soft Gold. Zu den Kopfhörern gibt es ein großes Etui mit genügend Platz für das Klinken-Kabel und das USB-Ladekabel. Die Stoffhülle kommt in mattschwarz und ist aus einem wildlederähnlichen Material gefertigt.
Die Bowers & Wilkins PX sehen sehr hochwertig aus, sind dabei aber sehr groß und schmücken nicht jede Kopfform. Auf meinem Kopf sehen sie ziemlich klobig aus. Der Tragekomfort hat mich trotzdem überzeugt. Ich bin in den vergangenen Wochen mit den PX durch die Stadt gelaufen und habe stundenlang Musik genossen – ohne Störung durch die Außenwelt.
Schnelle BT-Verbindung, lange Akkulaufzeit
Die PX gehören zu den kabellosen Kopfhörern, die man über Bluetooth mit einem Smartphone verbinden kann. Außerdem verfügen die Hörer über einen USB-C-Anschluss und einen 3,5-mm-Stereo-Klinkenstecker. Für die Bluetooth-Funktion ist der Hörer mit Qualcomm aptX HD ausgestattet. Dies ermöglicht einen hochqualitativen Sound ohne Kabelverbindung. Davon profitieren jedoch nur Android-Nutzer, da iPhones und iPads stattdessen AAC unterstützen.
Die Bowers & Wilkins PX werden automatisch eingeschaltet, sobald man sie auf den Kopf setzt. Durch die Bluetooth-Verbindung mit meinem Smartphone wurde automatisch Musik über Spotify wiedergegeben. Das heißt, man muss so gut wie nichts tun, um Musik zu hören. Außer den Kopfhörer über die Ohren zu setzen. Auch sobald man eine Seite anhebt, wird die Musik gestoppt und beim erneuten Anlegen fortgesetzt. Sollte man die Kopfhörer ganz absetzen, passiert natürlich das gleiche.
Mit einer Akkulaufzeit von 22 Stunden über Bluetooth und 33 Stunden mit Kabel bin ich sehr positiv überrascht. Innerhalb von zwei Wochen musste ich die Kopfhörer einmal aufladen. Bauartbedingt bieten sie damit deutlich mehr als beispielweise die kabellosen In-Ear-Kopfhörer Samsung Gear IconX (mit einer Akkulaufzeit von zwei Stunden).
Noise Cancelling und Klang der Bowers & Wilkins PX
Ich nutze im Alltag eher die Standard-Kopfhörer des iPhone und bin es gewohnt, die Geräusche in meiner Umgebung zu hören – egal, wie laut ich die Musik aufdrehe. Der Eindruck, den die PX machen, wenn man sie zum ersten Mal benutzt, ist beinahe unbeschreiblich. Ale wäre die ganze Welt stumm geschaltet worden. Noise Cancelling sei dank.
Allein dadurch, dass die Kopfhörer die ganzen Ohrmuscheln bedecken, erzeugen sie erst mal ein passives Noise Cancelling. Ihre Besonderheit liegt aber daran, dass die PX über drei verschiedene Störgeräuschunterdrückungsstufen verfügen. Die erste eignet sich für das Büro, wo es prinzipiell nicht laut ist. Die Gespräche in der unmittelbaren Nähe sind hörbar, alle anderen Geräusche werden ausgeblendet. Eine weitere Stufe ist für den Straßenverkehr gedacht. Aus Sicherheitsgründen werden nicht alle Geräusche ausgeblendet. Doch wer sich sicher genug fühlt, kann dies manuell in der App von Bowers & Wilkins ändern. Eine letzte Stufe ist die stärkste – die wurde für das Flugzeug entwickelt.
Bei starken und lauten Störgeräuschen verändert sich der Sound ein wenig. Er wirkt gedämpft, was mich anfangs gestört hat. Irgendwann habe ich mich an die Veränderung des Musikerlebnisses gewöhnt und habe es folglich nicht mehr gehört. Im Büro bzw. zu Hause, wo die Umgebung eher still ist, war die Veränderung nicht vorhanden.
Im Großen und Ganzen klingen alle Lieder, die ich über die Kopfhörer gehört habe, von Dennis Lloyds „Nevermind“ bis „Enter Sandman“ von Metallica, sauber. Der Bass überzeugt und geht sehr tief. Eine völlig andere Welt im Vergleich zu Standard-Kopfhörern. Beweis genug sollte der Moment sein, in dem ich die PX zurücksetzen wollte, wofür ich sie anschalten musste. Automatisch wurde das Lied fortgesetzt, welches ich auf dem Weg ins Büro gehört habe, nämlich „Hallelujah“, gecovert von Espen Lind und Kurt Nielsen. Dieser Song in Verbindung mit der Soundqualität ließen mich erstmal für mehrere Sekunden erstarren. Erst zum Ende des Tracks konnte ich mich erinnern, warum ich die Kopfhörer überhaupt aufgesetzt habe.
Himmlische Soundqualität?
Die dritte NC-Stufe habe ich während einer Flugreise ausprobiert. Glücklicherweise bin ich in den vergangenen Wochen in den Urlaub geflogen und habe mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Kopfhörer mit in den Flieger zu nehmen und selbst die letzte Noise Cancelling Stufe auszuprobieren. Von dem Ergebnis bin ich begeistert. Anstatt Musik zu hören, wo man in den meisten Fällen nicht jedes Wort genau hören muss, um den Klang zu genießen, habe ich mich für Serien entschieden.
Am Tag vor dem Abflug habe ich ein paar Folgen von einem Sitcom heruntergeladen. Entsprechend ausgestattet begab ich mich auf die Reise. Durch eine Verspätung saß ich eine Stunde im Flieger, ohne dass wir starten konnten.Die perfekte Gelegenheit für einen Feldversuch. Die anderen Passagiere haben miteinander gesprochen, hin und wieder wurde etwas durch die Lautsprecher weitergegeben. Doch davon hörte ich nichts. Die Turbinen haben in der Zeit auch durchgehend gearbeitet – zumindest nehme ich das an, denn gehört habe ich nichts. Dafür war die Soundqualität meiner Serie scharf klar verständlich zu verstehen. Beim Start und bei der Landung war der Klang nicht ganz sauber. Es hörte sich so an, als würde jemand ein Mikrofon mit der Hand testen. Doch sobald wir in der Luft waren, hat es aufgehört.
Eine Kleinigkeit, die ich bedauere ist, dass die PX zu groß sind, um mit ihnen bequem zu schlafen. Denn auch als ich die Serien ausgeschaltet habe, war die passive Störgeräuschunterdrückung sehr angenehm für die Ohren. Dagegen wurde es sehr laut, als ich die Kopfhörer abgesetzt habe.
Wunschkonzert per App
In der von App von Bowers & Wilkins kann man die Stufen der Geräuschunterdrückung nochmal individuell anpassen. Doch ich finde, es ist gar nicht nötig. Die PX sind schon so „intelligent“ genug, um zu erkennen, in welcher Umgebung man sich befindet. Je lauter es draußen wird, desto stärker die Geräuschunterdrückung. Dies passiert automatisch, ohne dass man es in der App anpassen muss. Deshalb ist es egal, ob ich auf der Straße einem LKW oder einem Fahrrad begegnet bin – beide waren gleich leise.
Test-Fazit Bowers & Wilkins PX
Die Bowers & Wilkins PX hat mir eine neue Stufe von Soundqualität gezeigt. Das Debüt der britischen Firma im Bereich Noise Cancelling ist auf jeden Fall gelungen und überzeugt in meinem Praxistest. Für den Preis von 400 Euro bekommt der Kunde eine ganze Reihe an Nutzungsmöglichkeiten und bequemen Lösungen für den Alltag.
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Images by Bowers & Wilkins; Nina Brzeska
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